T.C. Boyle, einer der populärsten US-Autoren im deutschsprachigen Raum, legt mit „No Way Home“ einen neuen Roman vor. Darin landet der Assistenzarzt Terry aus Los Angeles nach dem Tod seiner Mutter in der Wüstenstadt Boulder City. Dort beginnt er eine Affäre mit der jungen Bethany und gerät so in eine leidenschaftliche und toxische Dreiecksgeschichte mit deren Ex-Freund Jesse.
Gegensätze in der Wüste
Der Roman lebt von den Gegensätzen zwischen dem chaotischen L.A. und der streng kontrollierten Ordnung der Kleinstadt. Boyle erzählt eine Geschichte von Macht und Abhängigkeit. Jedes Kapitel wechselt die Perspektive, sodass die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Vor allem die männlichen Figuren neigen zu unkontrollierten Gewaltausbrüchen, was für eine ständige Spannung sorgt.
Spannend, aber mit Schwächen
Literaturkritiker Christoph Schröder findet den Roman spannend, kritisiert aber die fehlende Tiefe der Figuren. Besonders der grobschlächtige Jessie wirke wie eine Pappfigur.
Trotzdem sei die Atmosphäre der Wüstenstadt sehr plastisch und die Geschichte unberechenbar. Sein Fazit: ein lesenswertes Buch der „Boyle-Mittelklasse“, das aber nicht an seine besten Werke heranreicht.