ADHS Oversharing: Erzählst du Fremden zu viel von dir?
Mar 31, 2023
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Lisa ist eine kreative Persönlichkeit mit einem Fokus auf ADHS, während Charlotte Expertin für neurodivergente Themen ist. Sie diskutieren die Herausforderung des Oversharings und teilen persönliche Erfahrungen über Over-Explaining in sozialen Medien. Es wird reflektiert, wie Smalltalk oft zu sozialer Unsicherheit führt und wie tiefgründige Gespräche mehr Energie geben können. Die Sprecher erkunden, wie authentische Verbindungen durch emotionalen Austausch entstehen und betonen die Balance zwischen Offenheit und privatem Schutz.
Over-sharing wird als Strategie zur Schaffung tieferer Verbindungen betrachtet, kann jedoch in unangemessenen Momenten peinlich wirken.
Das Bedürfnis, alles zu teilen, führt oft zu Unsicherheiten in sozialen Interaktionen und kann unangemessene Themen hervorrufen.
Deep dives
Die Kunst des Over-Sharings
Over-sharing wird als ein häufiges Phänomen im sozialen Austausch beschrieben, insbesondere in Situationen, in denen Menschen sich sicher und wohl fühlen. Diese direkte und oft tiefgründige Kommunikation kann zu Momenten führen, in denen man mehr von sich preisgibt, als ursprünglich beabsichtigt. Ein Beispiel wird gebracht, als jemand beim Gespräch mit einer Tierarzthelferin versehentlich seine Lebensgeschichte erzählt. In solchen Fällen merken die Beteiligten oft nicht, wo die Grenze zwischen persönlichem Teilen und zu viel Informationen liegt.
Über- und unklare Erklärungen
Ein weiterer häufiger Aspekt des Over-Sharings ist das Phänomen des Over-Explaining, bei dem einfache Punkte unnötig überkompliziert dargestellt werden. Dies geschieht oft aus Angst vor Missverständnissen, was dazu führt, dass eine Person geneigt ist, alles bis ins kleinste Detail zu erläutern. Besonders in sozialen Interaktionen versuchen einige, durch detaillierte Erklärungen Klarheit zu schaffen, fühlen sich dabei jedoch oft unwohl oder überfordert, wenn die andere Person nicht die gleiche Geduld für lange Erläuterungen hat. Das Bedürfnis, alles zu teilen, kann auch zu Missverständnissen führen, wenn das Gegenüber sich nicht für die umfangreichen Details interessiert.
Die Suche nach Verbundenheit
Oversharing kann als Strategie genutzt werden, um eine tiefere Verbindung zu einer Person herzustellen, besonders wenn gemeinsame Interessen entdeckt werden. Wenn jemand zum Beispiel erfährt, dass eine andere Person vegan ist, kann dies dazu führen, dass man in eine Diskussion über persönliche Überzeugungen und Erfahrungen eintritt, um sich gegenseitig zu verstehen. Dieses Bedürfnis nach echtem Austausch und Nähe kann jedoch auch in Situationen zu peinlichen Momenten führen, wenn es als unangemessen oder unangebracht wahrgenommen wird. Das Gefühl, jemandem seine Geschichte zu erzählen, kann sowohl eine Befreiung als auch eine Quelle der Unsicherheit sein.
Soziale Unsicherheiten und die Rolle der Geheimnisse
Die Diskussion zeigt, dass Unsicherheiten in sozialen Interaktionen oft zu ungewolltem Over-Sharing führen können. Menschen, die Schwierigkeiten haben, Stille auszuhalten, können in unangemessene Themen verfallen, um soziale Pausen zu füllen. Zudem wird thematisiert, dass viele nicht gut darin sind, Geheimnisse zu bewahren, da der Drang, Informationen zu teilen, stark ist. Dieses Bedürfnis kann sowohl mit negativen Gefühlen wie Scham in Verbindung stehen als auch dazu führen, dass man Einsichten über andere schwer bewahren kann, was letztlich die zwischenmenschliche Dynamik beeinträchtigt.