Die Retrospektive 'Freudvolles Kino' zeigt, wie Freuds psychoanalytische Theorien filmisch umgesetzt und komplexe menschliche Psyche beleuchtet werden.
Der Film über Eileen Gray thematisiert die Herausforderungen weiblicher Kreativität im Architekturbereich und die Aneignung ihrer Vision durch männliche Kollegen.
Deep dives
Der Einfluss der Psychoanalyse auf das Kino
Die psychoanalytische Theorie von Sigmund Freud hat das Kino nachhaltig beeinflusst und eine neue Dimension des menschlichen Verhaltens und seiner Abgründe erhellt. Die Retrospektive "Freudvolles Kino" im Metro-Kino zeigt, wie filmische Werke Freud's Ideen in ihre Erzählungen integriert haben, insbesondere durch surrealistische Elemente und symbolische Darstellungen. Filme wie "Psycho" von Alfred Hitchcock illustrieren die komplexe Beziehung zwischen Lust und Trauma, indem sie die inneren Konflikte der Charaktere visualisieren, einschließlich der Darstellung des Mutterkomplexes. Der Einfluss Freuds erstreckt sich von frühen naive Filmbildern bis hin zu komplexen Werken, die das Unbewusste und Psychodynamik auf die Leinwand bringen.
Eileen Gray und ihr architektonisches Meisterwerk
Eileen Gray, eine wegweisende irische Designerin, schuf mit dem Haus E.1027 an der Côte d'Azur ein architektonisches Meisterwerk, das als Rückzugsort und bewohnbares Kunstwerk konzipiert war. Ihr Entwurf widerspiegelt den Wunsch nach einem geschützten Raum für Frauen, inspiriert von Virginia Woolfs Essays und der Suche nach individueller Freiheit. Der Film über Eileen Gray thematisiert die Herausforderungen, die sie als Frau im männerdominierten Architekturbereich erlebte, insbesondere ihre Auseinandersetzung mit Le Corbusier, der das Haus ohne ihre Zustimmung veränderte. Diese Konflikte beleuchten die ungerechtfertigte Aneignung und Missachtung von Grays Vision durch männliche Kollegen, während ihr Werk erst viele Jahre später wiederentdeckt wurde.
Tom Stoppards surrale Theaterinszenierung
Die Theaterinszenierung von Tom Stoppards "Separatfrieden" behandelt das Streben des Protagonisten, in einer ungestörten Privatsphäre zu leben, und wirft Fragen nach gesellschaftlichen Normen und dem Kapitalismus auf. Der Charakter John Brown begibt sich in eine Klinik, um Ruhe zu finden, wird jedoch vom System und den Erwartungen des Krankenhauspersonals beobachtet, was seine Flucht absurderweise cuestioniert. Regisseurin Ingrid Lang setzt einen surrealen, traumartigen Ansatz um, um die gesellschaftlichen Herausforderungen und die Sehnsucht nach Entschleunigung zu reflektieren. Letztlich zeigt die Inszenierung, dass der Rückzug aus der Gesellschaft und das Verweilen in der Klinik keine echte Lösung bieten, sondern nur eine teilweise Flucht vor den eigenen Problemen darstellen.
Moderation: Christine Scheucher ++ Eine Retrospektive im Wiener Metro Kinokulturhaus widmet sich unter dem mehrdeutigen Titel „FREUDvolles Kino“ der über hundertjährigen Wechselbeziehung zwischen Film und Psyche. Jakob Fessler ++ Mit E.1027 an der Côte d’Azur schuf Eileen Gray ihr architektonisches Meisterwerk. Die tragische Geschichte dieses Hauses und seiner Schöpferin erzählt der Kinofilm „E.1027 – Eileen Gray und das Haus am Meer“. Julia Baschiera ++ Tom Stoppards 1966 in der BBC ausgestrahltes Fernsehspiel „Separatfrieden“, im Original „A separate peace“, gelangt heute Abend zu seiner Österreichischen Erstaufführung als Bühnenstück. Zu sehen ist die knappe Erzählung rund um einen Mann, der sich selbst in eine Privatklinik einweist, obwohl ihm augenscheinlich nichts fehlt, im Theater Nestroyhof Hamakom. Julia Sahlender Eine ORF-Eigenproduktion, Sendung vom 8.4.2025
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