Debakel der Credit Suisse: SP-Nationalrat Nordmann und SVP-Nationalrat Matter über den PUK-Bericht
Dec 20, 2024
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Roger Nordmann, SP-Nationalrat und Finanzpolitiker, sowie Thomas Matter, SVP-Nationalrat und Experte für Finanzpolitik, erörtern das Debakel der Credit Suisse und die Schlüsselthemen im PUK-Bericht. Sie beleuchten systemische Fehler und die Versäumnisse der FINMA, die zu einem Verlust des Vertrauens führten. Zudem diskutieren sie die Herausforderungen der Bankenregulierung in der Schweiz und im internationalen Kontext. Ihre Analyse der Auswirkungen auf die UBS und die politischen Strategien zur Finanzstabilität sorgen für spannende Einblicke in die Zukunft des Finanzsektors.
Die unzureichende Reaktion der FINMA auf Warnzeichen wie Unterkapitalisierung der Credit Suisse weist auf schwerwiegende Mängel in der Bankenregulierung hin.
Strategische Fehlentscheidungen des Managements der Credit Suisse trugen maßgeblich zu ihrem Niedergang bei, was die Notwendigkeit besserer Aufsicht verdeutlicht.
Deep dives
Einfluss der Regulierung auf die Bankenkrise
Die Regulierungsbehörden, insbesondere die FINMA, haben erhebliche Probleme in der Bankenregulierung aufgezeigt. Es wird argumentiert, dass die FINMA nicht durchgreifend genug war und zu lange auf Warnzeichen wie die Unterkapitalisierung der Credit Suisse reagiert hat. Der Bericht der Parlamentarischen Untersuchungskommission hebt hervor, dass eine systematische Anpassung der Eigenmittelanforderungen und ein besserer Umgang mit regulatorischen Ausnahmen notwendig sind, um zukünftige Krisen zu verhindern. Ein Beispiel ist der regulatorische Filter, der der Bank erlaubte, nicht den erforderlichen Kapitalbedarf zu decken, was zu einer enormen Verunsicherung auf dem Finanzmarkt führte.
Managementversagen und seine Folgen
Das Podcast-Interview befasst sich auch gründlich mit dem Missmanagement bei der Credit Suisse, das als eine der Hauptursachen für die Krise identifiziert wird. Es wird betont, dass die Fehler nicht nur auf regulatorische Mängel zurückzuführen sind, sondern maßgeblich durch strategische Fehlentscheidungen des Managements verursacht wurden. Dies führte dazu, dass die Bank in ihrer Fähigkeit eingeschränkt war, effektiv auf sich abzeichnende Probleme zu reagieren, was letztlich ihren Niedergang beschleunigte. Experten argumentieren, dass die Behörde hätte stärker intervenieren müssen, insbesondere bei Eigenmittelerleichterungen, die das System gefährdeten.
Zukunft der Bankenregulierung in der Schweiz
Die Diskussion über die Zukunft der Bankenregulierung in der Schweiz ist von großer Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die verbleibende Großbank UBS. Es wird befürchtet, dass die UBS als Konsequenz aus der Krise der Credit Suisse überreguliert werden könnte, was ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährden würde. Die Sprecher aus der parlamentarischen Kommission betonen, dass eine qualitative statt quantitativen Regulierung nötig sei, um das Risiko einer erneuten Krise zu minimieren. Ein zentraler Vorschlag ist die Implementierung eines öffentlichen Liquiditäts-Backstop, um das Vertrauen in den Finanzplatz zu stärken und künftige Unsicherheiten abzubauen.