So bringt der Vagusnerv Psyche und Körper ins Gleichgewicht
Oct 1, 2024
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Prof. Nils Kroemer, Neurowissenschaftler und Experte für den Vagusnerv, erläutert dessen zentrale Rolle in der Stressregulation und Gesundheit. Er erklärt, wie gezielte Stimulation des Vagusnervs die psychische und körperliche Gesundheit verbessern kann und diskutiert dabei verschiedene nicht-invasive Methoden. Zudem beleuchtet er den Einfluss eines frühen Schulbeginns auf die Schülerleistungen und zeigt, dass ein späterer Start vorteilhafte Effekte auf Schlaf und Leistung haben kann.
Die Stimulation des Vagusnervs kann die Stimmung und das Verhalten positiv beeinflussen, indem sie die Synchronisation zwischen Körper- und Gehirnsignalen verbessert.
Ein späterer Schulbeginn fördert bessere schulische Leistungen und verringert Müdigkeit bei Jugendlichen, die biologisch bedingt später schlafen gehen.
Deep dives
Die Rolle des Vagusnervs
Der Vagusnerv ist eine zentrale Verbindung zwischen Gehirn und Körper, wichtig für viele physiologische Prozesse. Er hilft bei der Regulierung des Herzschlags, Blutdrucks und fördert die Entspannung, indem er Signale zwischen verschiedenen Organen und dem Gehirn austauscht. Neben der Stressregulation wirkt er auch auf die Verdauung, die Stimmung und die Immunantwort, wodurch er einen Einfluss auf unser allgemeines Wohlbefinden hat. In Zusammenarbeit mit dem parasympathischen Nervensystem kann der Vagusnerv helfen, Körperreaktionen auf Stress zu steuern und die Erholung zu fördern.
Stimulation des Vagusnervs
Die Stimulation des Vagusnervs wird zunehmend in der Forschung untersucht, um deren positive Auswirkungen auf Stimmung und Verhalten zu verstehen. Studien zeigen, dass die nicht-invasive Stimulation nicht nur bei epileptischen Patienten zu einer Verbesserung der Stimmung führt, sondern auch bei gesunden Probanden zu positiven Veränderungen in der emotionalen Verfassung beitragen kann. Es wird angenommen, dass die Verbesserung der Stimmung durch eine bessere Synchronisation zwischen Körper- und Gehirnsignalen verursacht wird. Darüber hinaus wird die Forschung auf verschiedene Erkrankungen ausgeweitet, um herauszufinden, wie der Vagusnerv zur Behandlung genutzt werden kann.
Einfluss des Schulbeginns auf Schülerleistungen
Früher Schulbeginn kann sich nachteilig auf die Leistungen von Schülern auswirken, da Jugendliche biologisch bedingt später schlafen gehen und somit oft weniger Schlaf bekommen. Studien zeigen, dass ein späterer Schulbeginn, wie beispielsweise von 7:30 Uhr auf 8:30 Uhr, zu besseren schulischen Leistungen und weniger Müdigkeit führt. Diese Veränderung kann auch zu einer geringeren Anzahl an Verkehrsunfällen auf dem Weg zur Schule führen. Experten empfehlen daher, sich für einen späteren Unterrichtsbeginn einzusetzen, um den natürlichen Schlafrhythmen der Jugendlichen gerecht zu werden.
Der Vagusnerv beeinflusst unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Vor allem bei der Stressregulation spielt er eine wichtige Rolle. Prof. Nils Kroemer ist Neurowissenschaftler und forscht zum Vagusnerv. Er erklärt, wie eine gezielte Stimulation des Vagusnervs helfen kann, psychische und körperliche Erkrankungen zu lindern – und wo die Grenzen liegen.
Außerdem geht es darum, wie sich ein früher Schulbeginn auf die Leistungen von SchülerInnen auswirkt.