Angela Merkel hat ihre Memoiren veröffentlicht, und die Reaktionen sind gespalten. Christian Lindner sorgt mit seiner Neudefinition von D-Day für Lacher und Ideen für eigene Memoiren. Olaf Scholz wird als Kanzlerkandidat genannt, während die Bildung der neuen EU-Kommission unter die Lupe genommen wird. Zudem werden politische Kontroversen rund um die rechtsextremen Mitglieder einer Kommission thematisiert und Merkels selbstkritische Haltung beleuchtet.
Olaf Scholz' Nominierung als Kanzlerkandidat zeigt den Fokus der SPD auf Führungsstärke und direkte Wähleransprache.
Angela Merkels gelassene Haltung zu ihrer Kanzlerschaft und fehlendes Bedauern über Entscheidungen werfen Fragen zur Kreativität ihrer politischen Ansätze auf.
Deep dives
Olaf Scholz und die Kanzlerkandidatur
Die SPD hat Olaf Scholz einstimmig zu ihrem Kanzlerkandidaten ernannt und betont, dass man wieder an der Spitze stehen möchte. Scholz ist der Überzeugung, dass das Ziel klar ist und hat dazu Parallelen zu einer Kita-Gruppe gezogen, die beschlossen hat, auf Süßigkeiten zu verzichten. Diese Strategie könnte ebenso wie der Titel für seine zukünftigen Memoiren an Bedeutung gewinnen, da Scholz die Zeit bis zur Wahl im Februar sinnvoll nutzen sollte. Seine Nominierung impliziert einen klaren Fokus auf Führungsstärke und ein direktes Ansprechen der Wähler, während er gleichzeitig humorvolle Vergleiche anstellt, um die Botschaft zu verstärken.
Angela Merkels Selbstverständnis
Angela Merkel zeigt sich in aktuellen Interviews äußerst gelassen, wenn es um die Bewertung ihrer Kanzlerschaft geht, und betont, dass sie für viele ihrer Entscheidungen keine Schuld empfindet. Sie verweist auf diverse Herausforderungen, derer sie sich in ihren 16 Jahren an der Spitze Deutschlands stellen musste, und erklärt, dass ihre politischen Entscheidungen oft aus der Situation heraus unvermeidlich waren. Merkels neue Veröffentlichung reflektiert ihren Werdegang, wobei sie praktisch ihre Terminkalender nachzeichnet und eine perspektivlose Haltung einnimmt, was als fatalistisch kritisiert wird. Diese Betrachtung ihrer Regierungszeit erweckt den Eindruck, dass sie sich nie Gedanken darüber gemacht hat, wie Dinge anders hätten angehen können, was die Frage nach der Kreativität ihrer politischen Ansätze aufwirft.
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Politische Wochenschau: Nominierung, Expertenregierung und EU-Kommission
Satirischer Wochenrückblick mit Sascha Lehnartz: Angela Merkel hat ihre lange erwarteten Memoiren veröffentlicht. Christian Lindner hat mit der Neudefinition von D-Day bereits den Titel für seine Memoiren geschaffen und Wieder-Kanzlerkandidat Scholz schiebt das Thema noch auf - zumindest bis zu den Neuwahlen.
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