CleanTok: Wie oft muss ich wirklich putzen? #newyearnewme
Jan 26, 2025
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Markus Egert, Professor für Mikrobiologie und Hygiene, diskutiert faszinierende Einblicke in die Rolle von Mikroben für die Gesundheit und die negativen Folgen übermäßiger Hygiene. Er beleuchtet die Relevanz von Putzen im Alltag und gibt wertvolle Tipps für eine gesunde Reinigung. Die ungleiche Verteilung von Hausarbeit zwischen Geschlechtern wird kritisch hinterfragt, während auch emotionale Konflikte in Haushaltsbeziehungen thematisiert werden. Praktische Ratschläge zur Wahl von umweltfreundlichen Waschmitteln und Strategien für effektives Putzen runden das Gespräch ab.
Die Popularität von Cleanfluencer-Inhalten motiviert viele Menschen, kreative Putzmethoden zu entdecken und den eigenen Lebensraum zu optimieren.
In Beziehungen führt die ungleiche Verteilung der Hausarbeit oft zu Spannungen, weshalb offene Kommunikation über Aufgabenverteilung entscheidend ist.
Deep dives
Die Faszination des Putzens
Das Putzen erfreut sich zunehmender Beliebtheit, vor allem durch die Verbreitung von 'Cleanfluencer'-Inhalten in sozialen Medien. Diese Videos bieten nicht nur unterhaltsame Einblicke in Putztechniken, sondern vermitteln auch das Gefühl von Zufriedenheit und Kontrolle über den eigenen Lebensraum. Viele Menschen, besonders jüngere Generationen, fühlen sich inspiriert, neue Reinigungsmethoden auszuprobieren, um ihren Alltag zu strukturieren und zu verbessern. Es wird jedoch diskutiert, ob die täglichen Putzroutinen übertrieben sind und mehr durch Marketing als durch tatsächliche Notwendigkeit bedingt sind.
Hygiene und Mikroben im Haushalt
Die Bedeutung von Hygiene wird oft missverstanden, insbesondere in Bezug auf Mikroben in unserem Zuhause. Professoren betonen, dass nicht alle Mikroben gefährlich sind und viele sogar für unsere Gesundheit notwendig sind. Während die meisten Menschen Angst vor Keimen in öffentlichen Toiletten haben, wird der Kühlschrank, wo Lebensmittel aufbewahrt werden, häufig vernachlässigt. Es wird empfohlen, auf die Hygiene in der Küche zu achten und weniger auf die Toilettenreinigung, um das Risiko von Lebensmittelinfektionen zu minimieren.
Putzen: Ein individuelles Thema
Die Häufigkeit und Art des Putzens variieren stark je nach Lebensstil und persönlichen Vorlieben. Paare ohne Kinder haben oft einen geringeren Reinigungsbedarf als solche mit mehreren Kindern oder Haustieren. Es wird erwähnt, dass Deutsche im Durchschnitt etwa zweieinhalb Stunden pro Woche mit Putzen verbringen, wobei individuelle Reinigungsvorlieben und -pläne eine große Rolle spielen. Die Gesprächsteilnehmer ermutigen, auf eigene Hygienebedürfnisse zu hören und regelmäßig genutzte Bereiche wie Lichtschalter und Türgriffe nicht zu vernachlässigen.
Das Konfliktpotenzial im Haushalt
Hausarbeit ist ein häufiges Streitthema in Beziehungen, oft verstärkt durch traditionelle Geschlechterrollen und unterschiedliche Erwartungen. Viele Frauen übernehmen den Großteil der Hausarbeit, was zu Spannungen führen kann, insbesondere wenn Männer den Eindruck erwecken, sie erledigen weniger. Eine offene Kommunikation über die Verteilung von Aufgaben ist entscheidend, um ein harmonisches Zusammenleben zu fördern. Die Gesprächspartner betonen, dass individuelle Bedürfnisse und Fähigkeiten berücksichtigt werden sollten, um einen fairen und respektvollen Haushaltsansatz zu erreichen.
Die CleanTok-Bubble ist riesig. Also die Ecke von TikTok, wo Menschen – ok, in der Regel sind es Frauen, anderes Thema – ihre Wohnung putzen und aufräumen und sich dabei filmen. Dabei kommt es immer wieder zu Diskussionen: Muss ich wirklich jeden Tag mein Klo putzen? Kann mich meine Bettwäsche krank machen? Und wie teilt man Haushaltsaufgaben in Beziehungen eigentlich fair auf? Diese Fragen beantworten wir heute mit Hilfe von Markus Egert, Professor für Mikrobiologie und Hygiene an der Hochschule Furtwangen, und mit Lea, Cleanfluencerin.
Unsere Folge über Feminismus und Gleichberechtigung findet ihr hier. Wer sich Putztipps von Lea holen will, findet sie als @my.cleantok auf TikTok und als @leabloomz auf Instagram. Das hier ist der internationale Vergleich, wie lange Menschen in verschiedenen Ländern pro Woche putzen. Den Gendergap bei Minderjährigen in der Haushaltsarbeit hat das Momentum-Institut untersucht. Noch mehr Zahlen dazu, wie ungleich die Haushaltsarbeit bei heterosexuellen noch verteilt ist gibt es vom Schweizer Bundesamt für Statistik und Splendid Research.
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