Hubert Wetzel ist SZ-Korrespondent in Brüssel und Experte für europäische Sicherheitspolitik. Er analysiert die prekäre Lage der Ukraine, die militärisch und politisch stark unter Druck steht. Wetzel erklärt, warum der neue US-Russland-Plan faktisch einer Kapitulation gleichkäme und welche ergreifenden Forderungen Russlands darin enthalten sind. Zudem beleuchtet er Trumps wechselnde Positionen und seine Tendenz zu direkten Verhandlungen mit Putin, sowie die Herausforderungen, vor denen Selenskyj angesichts der US-Waffenhilfe steht.
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Geheimer 28-Punkte-Plan Entlarvt
Die USA und Russland sollen in Miami einen 28-Punkte-Plan ausgearbeitet haben, der vor allem Putins Forderungen erfüllt.
Die Ukraine müsste Gebiete räumen, ihre Armee verkleinern und russische Zugeständnisse akzeptieren.
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Plan Würde Kapitulation Bedeuteten
Hubert Wetzel bezeichnet die Folgen des Plans als faktische Kapitulation der Ukraine.
Der Plan würde territoriale Zugeständnisse und völkerrechtliche Anerkennung von Annexionen bedeuten.
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Trumps Bilaterale Herangehensweise
Trump favorisiert bilateralistische Lösungen, in denen er direkt mit Putin verhandelt.
Er zieht es vor, Ergebnisse ohne Einbindung der Ukraine oder Europas durchzusetzen.
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Die Ukraine befindet sich gerade in einer sehr schweren Lage. An der Front steht sie schwer unter Druck und ist der russischen Armee deutlich unterlegen. Bald dürfte die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk an Moskau fallen.
Und auch politisch ist das Land in einer Krise. Seit der Korruptionsskandal im Energiesektor und im Umfeld von Wolodimir Selenskij öffentlich wurde, steht der ukrainische Präsident schwer in der Kritik.
Mitten hinein in diese Lage kommen Berichte aus den USA, wonach sich der US-Sondergesandte Steve Witkoff mit einem Verhandler aus dem Kreml in Miami getroffen habe. Dabei sei ein 28-Punkte-Plan entstanden, melden das Portal Axios und die Financial Times. Mit diesem Plan wollen die USA und Russland demnach den Krieg beenden. Allerdings: Der Plan besteht offenbar hauptsächlich aus Kernforderungen von Russlands Machthaber Wladimir Putin: Die Ukraine soll sich vollständig aus dem Donbass zurückziehen, ihre Armee halbieren und russisch als Amtssprache einführen. Die Ukraine kann dem unmöglich zustimmen – und wurde offenbar auch nicht in die Beratungen über den Plan einbezogen, ebenso wenig wie die Europäer.
Die Ukraine und Europa haben den USA und Russland derzeit nur wenig entgegenzusetzen, analysiert Hubert Wetzel, SZ-Korrespondent in Brüssel. Den Plan akzeptieren dürften sie trotzdem nicht. Das wäre ein verheerendes Signal.