In dieser spannenden Diskussion spricht Bernadette Bayrhammer, Chronik-Redakteurin bei "Die Presse" und Expertin für Bergsteigen, über die tragischen Ereignisse am Großglockner. Sie analysiert die kritischen Entscheidungen des Bergsteigerpaars und die Verwirrung rund um den Hubschraubereinsatz. Bayrhammer erklärt, wie wichtig es ist, Notsignale zu senden und sich auf Wintertouren vorzubereiten. Zudem beleuchtet sie die Herausforderungen der Rettungseinsätze unter extremen Bedingungen und die emotionalen Aspekte des Umkehrens bei Bergtouren.
Die Tragödie am Großglockner verdeutlicht die lebenswichtige Notwendigkeit, Notsignale korrekt zu senden und rechtzeitig umzukehren.
Winterbegehungen sind nicht per se riskanter als Sommertouren, erfordern jedoch gründliche Vorbereitung und realistische Selbsteinschätzung.
Deep dives
Unfall am Großglockner
Am Wochenende vom 18. Januar versuchte ein Bergsteigerpaar, den Großglockner zu besteigen, kam jedoch in ernsthafte Probleme. Nachdem sie um 6:45 Uhr vom Parkplatz Lucknerhaus aufgebrochen waren, erreichten sie gegen 13:30 Uhr eine Schlüsselstelle, wo das Umkehren schwierig wurde. Letztendlich scheiterten sie bei den letzten 300 Höhenmetern und blieben gegen Mitternacht stecken, was tragischerweise zur Erfrieren der 33-jährigen Frau führte. Die Ereignisse, dokumentiert durch eine Webcam am Berg, zeigen klar die dramatische Entwicklung der Situation, als der 36-jährige Bergsteiger vergeblich Hilfe suchte, während die Gruppe am Parkplatz alarmiert wurde, da das Paar offenbar kein Notsignal gesendet hatte.
Rettungsversuche und Notfallsignale
Ein großer Diskussionspunkt in dieser Tragödie war der Einsatz eines Hubschraubers der Alpinen Polizei, der gegen 22:30 Uhr Sichtkontakt mit den Bergsteigern hatte, jedoch nicht intervenierte. Experten verdeutlichten, dass es klare Signale gibt, um auf eine Notlage aufmerksam zu machen, wie das Y-Signal für Hilfe oder Lichtsignale mit einer Stirnlampe. In dieser Situation war jedoch unklar, ob die Bergsteiger in der Lage waren, diese Signale zu senden, da sie möglicherweise unter Kälte und Erschöpfung litten. Solche Umstände können dazu führen, dass erfahrene Bergsteiger irrational handeln, was die Entscheidungsfindung im Notfall erheblich erschwert.
Die Gefahren des Winterbergsteigens
Die Herausforderung des Bergsteigens im Winter wird oft unterschätzt, ist allerdings nicht per se verrückt, vorausgesetzt, die Tour wird gut geplant und die Bedingungen sind vertraut. Experten weisen darauf hin, dass Winterbegehungen oft weniger riskant sind als Sommerbegehungen, da die Gefahr von Steinschlägen abnimmt. Dennoch ist es wichtig, die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und rechtzeitig umzukehren, wenn die Verhältnisse es erfordern. In Bezug auf den Unfall am Großglockner wird oft hinterfragt, warum die beiden nicht umgekehrt sind, obwohl sie über 15 Stunden unterwegs waren; viele Bergsteiger empfinden das Umkehren jedoch als persönliches Scheitern.
Er ist ein Bergdrama, das nun seit rund zwei Wochen das Land beschäftigt. Am 18. Jänner macht sich ein Bergsteigerpaar (33 und 36 Jahre alt) auf den Weg, den Großglockner zu erklimmen. Doch etwas läuft gewaltig schief. Am Ende stirbt die 33-Jährige. Sie erfriert in der Nacht. Zurückbleiben viele offene Fragen. Warum hat das Paar nicht umgedreht? Warum ist der Polizeihubschrauber, der sogar Sichtkontakt mit dem Paar hatte, wieder abgedreht. Immerhin war das Paar da schon 15 Stunden unterwegs. Es war Nacht. Umgekehrt: Warum hat es keine Notsignale abgegeben?
Darüber spricht Chronik-Redakteurin Bernadette Bayrhammer in dieser Folge und geht auch anderen wichtigen Fragen nach: Wie sendet man überhaupt Notsignale, wie bereitet man sich auf solche Touren vor und: Ist es eine verrückte Idee im Winter einen Berg zu besteigen?
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