Florian Niedendorfer, Außenpolitik-Experte beim STANDARD, diskutiert die aktuelle Lage in der Ukraine. Er analysiert den Konflikt zwischen Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump und die Bedeutung dessen für die ukrainischen Interessen. Besonderes Augenmerk gilt der Frage, ob Europa in der Lage ist, die Ukraine allein vor Russland zu schützen. Zudem beleuchtet er die innenpolitischen Herausforderungen Selenskyjs während seines USA-Besuchs und die komplexen Beziehungen zwischen der Ukraine und ihren internationalen Partnern.
Der Besuch von Selenskyj im Weißen Haus endete im Eklat und verdeutlicht die Spannungen zwischen der Ukraine und den USA.
Die Rolle Europas wird entscheidend, da es ohne die USA an robusten militärischen Garantien für die Ukraine mangelt.
Deep dives
Der Eklat im Weißen Haus
Der geplante Besuch von Volodymyr Zelenskyj im Weißen Haus endete in einem beispiellosen Eklat, als das geplante Abkommen zum Abbau von Bodenschätzen in der Ukraine nicht unterzeichnet wurde. Zelenskyj hatte von Anfang an das Gefühl, dass diese Reise schwierig werden würde, da die Beziehungen zu Donald Trump angespannt waren. Während des Treffens sollte Zelenskyj eine unterwürfige Haltung einnehmen und den Rohstoffdeal unterschreiben, der auf Trumps Ziel abzielte, seine Anhänger zufrieden zu stellen. Lediglich die Sicherheitsgarantien für die Ukraine, auf die Zelenskyj drang, blieben unerfüllt und führten zu einem größeren diplomatischen Konflikt zwischen den beiden Nationen und ihren Führern.
Die Bedeutung amerikanischer Sicherheitsgarantien
Die Sicherheitsgarantien der USA sind für die Ukraine von entscheidender Bedeutung, um einer möglichen zukünftigen Aggression Russlands entgegenzuwirken. Zelenskyj kämpft engagiert darum, die USA von der Notwendigkeit eines wirksamen atomaren Schutzschildes zu überzeugen, da Europa diese Rolle nicht erfüllen kann. Der Konsens innerhalb der Ukraine besagt, dass ohne die USA als starke Unterstützung keine dauerhafte Sicherheit gewährleistet werden kann, was die Dringlichkeit von Zelenskyjs Forderungen unterstreicht. Wenn die USA ihre Verpflichtungen aufgeben, würde die Ukraine in eine äußerst unsichere Lage geraten, was die Möglichkeit eines erneuten russischen Angriffs erheblich erhöht.
Europäische Reaktionen auf die Situation
Nach dem Konflikt im Weißen Haus besuchte Zelenskyj Großbritannien, um Unterstützung von europäischen Führern wie dem britischen Premierminister Rishi Sunak und Emmanuel Macron zu gewinnen. Diese Treffen zielten darauf ab, eine Koalition zu bilden, die der Ukraine hilft, und gleichzeitig zu zeigen, dass Europa sie nicht im Stich lässt. Die Notwendigkeit einer robusten militärischen Unterstützung durch europäische Truppen wurde betont, da die USA nicht mehr als Hauptkraft für die militärische Absicherung der Ukraine angesehen werden können. Die europäische diplomatische Einigung kann als kritischer Schritt gesehen werden, um die Ukraine während dieser schwierigen Zeit zu stützen und eine angemessene Antwort auf die Herausforderungen durch Russland zu finden.
Wie geht es nach dem Streit zwischen Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump für die Ukraine weiter? Kann Europa das Land gegen Putin sichern?
Es hätte eigentlich ein entscheidender Schritt in den Verhandlungen rund um ein Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine werden sollen. Am Freitag war der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Gast bei US-Präsident Donald Trump, um ein Abkommen über den gemeinsamen Abbau von Bodenschätzen in der Ukraine zu unterzeichnen. Bei einem Pressegespräch vorab kam es allerdings zum Eklat.
Wir sprechen heute darüber, was genau am vergangenen Wochenende passiert ist und was der Streit zwischen der Ukraine und ihrem bisher wichtigsten Unterstützer, den USA, für den Krieg bedeutet. Und darüber, ob Europa die Ukraine alleine gegen Russland sichern könnte.
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