GAG460: Lorenzo Da Ponte oder Wie ein Librettist entsteht
Jul 17, 2024
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Die Geschichte von Lorenzo Da Ponte entführt uns ins 18. Jahrhundert, wo dieser faszinierende Librettist mit Mozart zusammenarbeitete. Seine Lebensreise reicht von Venedig über Wien bis New York. Dabei werden seine moralischen Konflikte und persönlichen Herausforderungen beleuchtet. Die Uraufführung von 'Don Giovanni' stellt eine Schlüsselstelle dar. Zum Schluss dürfen wir seine Bedeutung für die italienische Oper in den USA entdecken und einen Einblick in die kulturellen Umwälzungen seiner Zeit gewinnen.
Lorenzo da Ponte, geboren im Ghetto von Ceneda, entwickelte sich von bescheidenen Anfängen hin zu einem der einflussreichsten Librettisten der Musikgeschichte.
Die enge Zusammenarbeit zwischen Lorenzo da Ponte und Wolfgang Amadeus Mozart revolutionierte das Opernlibretto und führte zur Schaffung bedeutender Werke wie 'Die Hochzeit des Figaro'.
Nach seiner Einwanderung in die USA prägte da Ponte die italienische Oper nachhaltig und gründete das erste italienische Opernhaus in New York.
Deep dives
Die Faszination der Oper
Die Uraufführung der Oper 'Don Giovanni' am 29. Oktober 1787 in Prag wird als ein entscheidender Moment in der Musikgeschichte betrachtet. Sie basiert auf der legendären Figur Don Juan, einem Frauenverführer, und vereint dramatische und komödiantische Elemente in einer einzigartigen Weise. Komponiert von Wolfgang Amadeus Mozart und mit einem Libretto von Lorenzo da Ponte, zeichnete sich das Werk durch seine originelle Handlung und eindringliche Musik aus. Diese Oper gilt mittlerweile als eines der bedeutendsten Werke innerhalb des Opernrepertoires und beeindruckt bis heute durch ihre Komplexität und emotionalen Nuancen.
Lorenzo da Pontes Lebensweg
Lorenzo da Ponte wurde als Emanuele Corneliano im Ghetto von Ceneda geboren und konvertierte später zum Christentum, um bessere Lebensbedingungen zu erreichen. Trotz seiner bescheidenen Anfänge entfaltete er eine Leidenschaft für Literatur und Erziehung, die ihn bis zum Priesterseminar führte. Seine Schwierigkeiten in der Ausbildung und seinen Aufstieg zum Librettisten spiegelt seine anhaltende Suche nach persönlicher und künstlerischer Identität wider. Diese Veränderungen zeigen nicht nur seine Anpassungsfähigkeit, sondern auch den Einfluss der gesellschaftlichen Umstände auf sein Leben.
Die Beziehung zu Mozart
Die Zusammenarbeit zwischen Lorenzo da Ponte und Wolfgang Amadeus Mozart war von enger Kooperation und gegenseitigem Respekt geprägt. Ihre erste Oper, 'Die Hochzeit des Figaro', wurde 1786 uraufgeführt und gilt als Meisterwerk, das gesellschaftskritische Themen behandelt. Die beiden arbeiteten regelmäßig zusammen, um jede Nuance im Text mit der Musik abzustimmen, was den Erfolg ihrer Opern entscheidend beeinflusste. Diese enge kreative Verbindung war entscheidend für die Entwicklung des modernen Opernlibrettos und veränderte die Opernlandschaft nachhaltig.
Da Pontes Herausforderungen in Venedig
Da Ponte musste in Venedig mit Neid und politischen Intrigen umgehen, was zu seiner Verurteilung und Ausweisung führte. Sein skandalöses Privatleben, das eine Affäre mit einer verheirateten Frau beinhaltete, trug zu seinem Fall bei und führte zu einer Denunziation, die seine Karriere vorübergehend gefährdete. Trotz des politischen Drucks behielt er seine literarischen Ambitionen bei und suchte neue Möglichkeiten, als er ins Habsburger Reich floh. Dies zeigt seine Resilienz und die Fähigkeit, sich in schwierigen Zeiten anzupassen und weiterhin kreativ zu bleiben.
Da Pontes Erbe in den USA
Nach seiner Einwanderung in die USA im Jahr 1805 hatte Da Ponte einen Einfluss auf die Entwicklung der italienischen Oper in Amerika. Dort stellte er sich kulturellen Herausforderungen und fand schließlich eine Professur für italienische Literatur an der Columbia University. Er eröffnete das erste italienische Opernhaus in New York, was als Grundstein für die heutige Metropolitan Opera gilt. Sein Lebenswerk zeigt, wie seine Erfahrungen in Europa und Amerika das kulturelle Leben der neuen Welt prägten und einen bleibenden Eindruck hinterließen.
Eine Geschichte über den Librettisten Mozarts, dessen Leben eigentlich drei hätten sein können
Wir springen in dieser Folge ins 18. Jahrhundert. In der nördlich von Venedig gelegenen Stadt Ceneda wird im Jahr 1749 ein Junge geboren, dessen Werdegang ihn u.a. von Venedig, nach Wien, London und schließlich New York führen wird. Dazwischen arbeitet er mit niemand Geringerem als Wolfang Amadé Mozart zusammen. Obwohl dies seinen späteren Ruhm begründen wird, ist es vor allem dieser Werdegang, der Lorenzo Da Ponte zu einem der interessantesten Männer seiner Zeit macht.
Literatur
Rodney Bolt. Lorenzo Da Ponte - Mozarts Librettist und sein Aufbruch in die Neue Welt. Bloomsbury Verlag, 2011. in einer Übersetzung von Martin Pfeiffer
Wiebke Krohn und Johannes Schweitzer: „LORENZO DA PONTE: LEBEN UND WERK“. aus "Lorenzo Da Ponte. Aufbruch in die Neue Welt." anlässlich einer Ausstellung im Jahr 2006 im jüdischen Museum Wien. September, 2006.
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