Professor Christian Reiter, ein versierter Gerichtsmediziner und bekannt aus dem Podcast "Klenk und Reiter", spricht über die asiatische Hornisse, die 2024 in Österreich gesichtet wurde. Er erklärt, wie diese invasive Art ganze Bienenstöcke bedrohen kann. Reiter thematisiert die Herausforderungen, die Imker und Landwirte erwarten, und betont die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen. Zudem wird der innovative Ansatz zur Beobachtung der Hornissen erörtert und die Bedeutung der Biodiversität für ein gesundes Ökosystem hervorgehoben.
Asiatische Hornissen könnten ernsthafte Schäden an den heimischen Bienenpopulationen in Österreich verursachen, da sie schnell angreifen und tödliche Beute machen.
Präventive Maßnahmen, Sensibilisierung und die Förderung biologischer Vielfalt sind entscheidend, um die negativen Auswirkungen invasiver Arten auf einheimische Ökosysteme zu minimieren.
Deep dives
Bedeutung der Honigbienen für das Ökosystem
Honigbienen spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem, da sie für die Bestäubung vieler Pflanzen verantwortlich sind. In Wien hat die hohe Biodiversität dazu geführt, dass Bienen früh im Jahr aktiv werden und bis in den Dezember fliegen können, was ihre Nahrungsaufnahme sicherstellt. Die Gesundheit der Bienen ist jedoch gefährdet, da sie unter verschiedenen Stressfaktoren leiden, darunter Klimawandel, der die Brutzeit beeinflusst sowie Parasiten wie die Varroamilbe, die ihre Populationen beeinträchtigen. Ein gesundes Bienenvolk könnte sich gegen natürliche Feinde wehren, doch geschwächte Völker sind anfälliger für Angriffe und können schnell ausgeräumt werden.
Die Bedrohung durch die asiatische Hornisse
Die asiatische Hornisse stellt eine ernsthafte Bedrohung für heimische Bienenpopulationen dar, da sie invasive Eigenschaften hat und sich schnell verbreitet. Deren Präsenz wurde kürzlich in Österreich festgestellt, was alarmierend ist, da sie in anderen europäischen Ländern bereits erhebliche Schäden angerichtet hat. Diese Hornisse jagt Honigbienen und kann bis zu 75 Bienen pro Tag erbeuten, was für die schwächeren Bienenstöcke katastrophale Folgen hat. Die Hornisse ist zudem schwer zu erkennen und nistet oft in hohen Bäumen, was ihre Bekämpfung erschwert und spezielle Einsätze wie die Unterstützung durch Feuerwehrleute nötig macht.
Präventionsstrategien und ökologisches Bewusstsein
Um der Bedrohung durch invasive Arten wie die asiatische Hornisse zu begegnen, sind präventive Maßnahmen von größter Bedeutung. Die Sensibilisierung der Bevölkerung und das Training von Feuerwehrleuten sind nötig, um schnell auf Entdeckungen von Hornissennestern reagieren zu können. Zudem ist die Förderung einer breiten biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft entscheidend, da vielfältige Ökosysteme die Widerstandsfähigkeit gegen solche invasiven Arten erhöhen können. Indem wir die Ausgangsbedingungen für unsere heimischen Bienen und anderen Insekten verbessern, können wir deren Lebensräume schützen und die negativen Auswirkungen invasiver Arten minimieren.
Sie können ein ganzes Bienenvolk an einem Tag ausrotten. Und sind sie einmal da, wird man sie kaum wieder los: Asiatische Hornissen wurden im Mai 2024 erstmals in Österreich gesichtet, in Nachbarländern haben sie sich bereits niedergelassen. Kein Grund zur Panik, aber Anlass für Imker, Bauern und Feuerwehren, sich vorzubereiten.