Black Friday: Warum Händler Millionen Euro verlieren
Nov 26, 2024
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Kristina Gnirke, Redakteurin im Wirtschaftsressort des SPIEGEL mit Expertise im Handel, spricht über die Schattenseiten des Black Friday. Sie erklärt, warum viele Händler trotz hohen Umsatzes in der Rabattschlacht Verluste machen. Der Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf Preisstrategien wird beleuchtet; traditionelle Methoden reichen nicht mehr aus. Gnirke geht auch der Frage nach, wie KI das Einkaufserlebnis der Zukunft revolutionieren könnte, und gibt wertvolle Tipps für Verbraucher, um sich im Angebotsdschungel zurechtzufinden.
Der Black Friday hat sich global verbreitet und beeinflusst das Kaufverhalten der Verbraucher, die gezielt auf Rabatte warten.
Künstliche Intelligenz wird zunehmend im Handel eingesetzt, um dynamische Preisstrategien zu entwickeln und den Wettbewerb zu verändern.
Deep dives
Ursprung und Entwicklung des Black Friday
Der Black Friday hat seinen Ursprung in den USA und wurde als Shopping-Event bekannt, um den Jahresumsatz durch Rabatte zu steigern. Inzwischen hat sich dieses Phänomen weltweit verbreitet und führte zur Einführung weiterer Schnäppchentage wie dem Cyber Monday und dem Singles Day aus China. Der Trend hat dazu geführt, dass immer mehr Händler während des gesamten Jahres Rabatte anbieten, wobei die Grenzen zwischen den traditionellen Verkaufsveranstaltungen verschwommen sind. Diese Entwicklung hat das Konsumverhalten stark beeinflusst, sodass viele Käufer ihre Einkäufe gezielt auf diese Tage planen, um von den Angeboten zu profitieren.
Das Kaufverhalten der Deutschen am Black Friday
Deutsche Käufer zeichnen sich durch eine sorgfältige Planung ihrer Einkäufe am Black Friday aus, was sich in enormen Umsatzahlen an diesem Tag widerspiegelt. Während des letzten Black Friday wurden in Deutschland etwa 5,8 Milliarden Euro umgesetzt, wobei viele Verbraucher ihre Käufe im Voraus planen und dadurch am Black Friday weniger impulsiv kaufen. Interessanterweise gibt es Analysen, die zeigen, dass Unternehmen oft Verluste erleiden, weil sie Konkurrenzdruck verspüren und übermäßige Rabatte gewähren. Dieses Kaufverhalten führt dazu, dass Händler manchmal ihre Preise in den Wochen vor dem Event erhöhen, um dann den Kunden vermeintlich hohe Rabatte anzubieten.
Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf den Handel
Künstliche Intelligenz spielt eine zunehmende Rolle im Handel, indem sie Händlern dabei hilft, dynamische Preisstrategien zu entwickeln und effizienter auf Marktbedingungen zu reagieren. Händler, die keine Rabatte anbieten, können im Gegensatz zu denjenigen, die am Black Friday mitmachen, oft höhere Gewinne erzielen, da sie nicht unter dem Druck stehen, massive Rabatte zu gewähren. Die zukünftige Entwicklung könnte dazu führen, dass beide Seiten, sowohl Händler als auch Kunden, auf intelligente Systeme zurückgreifen, um die besten Preise zu identifizieren und einzukaufen. Diese Veränderungen könnten den Wettbewerb im Handel stark beeinflussen und die Einkaufserfahrung für die Verbraucher weiter verkomplizieren.
Gigantischer Umsatz und trotzdem kein Erfolgsgeschäft? SPIEGEL-Redakteurin Kristina Gnirke erklärt den Black Friday - der in Zukunft zu einer Rabattschlacht der KIs werden könnte.
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