Manuel Bewarder, Investigativjournalist beim NDR und WDR, spricht über den mysteriösen Jan Marsalek, der nicht nur Ex-Wirecard-Vorstand ist, sondern auch tief in russische Spionage verwickelt sein könnte. Bewarder bietet Einblicke in den laufenden Gerichtsprozess in London und enthüllt, wie Marsaleks Verbindungen bis in die Geheimdienstkreise reichen. Zudem wird die Gefährlichkeit seiner IT-Verstrickungen beleuchtet, sowie die möglichen Implikationen für den Wirecard-Skandal, der möglicherweise neu bewertet werden muss.
Jan Marsaleks Verbindungen zu Russland reichen tief in seine Vergangenheit zurück und könnten den Wirecard-Skandal neu beleuchten.
Der Fall zeigt die bedrohlichen Spionageoperationen, die eine Gruppe bulgarischer Spione im Auftrag Russlands gegen Investigativjournalisten plante.
Deep dives
Christo Grozeff und der Überwachungsring
Christo Grozeff ist ein Investigativjournalist, der für Bellingcat arbeitet und für Russland eine Bedrohung darstellt. Er hat über bedeutende Ereignisse wie den Tiergartenmord und die Vergiftung von Alexej Nawalny recherchiert. Der Fall beginnt mit einer Nachricht, die eine potenzielle Entführung von Grozeff in Gang setzt, wobei Orlin Rousseff, ein IT-Sicherheitsexperte aus Bulgarien, in die Pläne verwickelt ist. Während des Prozesses in London wird Rousseffs Verbindung zu einer Gruppe bulgarischer Spione untersucht, die angeblich für Russland spioniert haben und Grozeff ausspionieren sollten.
Jan Marsalek und die internationale Spionage
Jan Marsalek, der als einer der meistgesuchten Menschen gilt, wird als zentraler Akteur in der Spionageaffäre beschrieben, da er angeblich die bulgarische Gruppe geleitet hat. Seine Verbindung zu Russland reicht weiter zurück als ursprünglich angenommen und könnte bis zu seinem Einstieg bei Wirecard im Jahr 2010 zurückverfolgt werden. Marsalek hat einen umfangreichen Chatverlauf und Kontakt zu Rousseff, der ihm bei illegalen Aktivitäten unterstützt hat, einschließlich der Überwachung von Grozeff. Diese Entdeckung könnte den gesamten Wirecard-Skandal und seine Implikationen für die russische Spionage neu beleuchten.
IMSI-Catcher und die Gefahr für die nationale Sicherheit
Die Gruppe um Rousseff plante, einen IMSI-Catcher an einer bedeutenden amerikanischen Militärbasis in Deutschland zu platzieren, um Sicherheitsinformationen zu sammeln. Diese Technik würde es ermöglichen, Handynetzwerke zu überwachen und könnte die Sicherheit amerikanischer Streitkräfte gefährden. Während der Ermittlungen wurden Videos und Fotos gefunden, die die unsichtbare Bewegungen der Spione dokumentieren. Die Entdeckung dieser Pläne und die bevorstehenden Verhaftungen zeigen das erhöhte Risiko von russischer Spionage im Westen und die möglichen Verbindungen zu Marsaleks Operationen.
Gerade läuft in London ein Gerichtsprozess gegen Beteiligte eines mutmaßlichen Spionage-Netzwerks, das im Auftrag Russlands agiert haben soll. Der mutmaßliche Strippenzieher: Jan Marsalek. Er ist in Deutschland vor allem bekannt als Ex-Wirecard-Vorstand, der wegen Milliardenbetrugs untergetaucht ist. Doch seine Verbindungen nach Russland reichen wohl weiter zurück, als bisher angenommen. Investigativ-Journalist Manuel Bewarder sitzt regelmäßig in den Gerichtsverhandlungen in London und erzählt in dieser Folge, was der Prozess bis jetzt über die Arbeitsweise und Hintergründe des russischen Spionagerings offenlegt. Wie weit reichen Jan Marsaleks Verbindungen zu Russland wirklich zurück? Und müssen wir den Fall Wirecard neu aufrollen?
Die 11KM-Folge “Diebesgrüße aus Moskau: Die Spionage-Netzwerke von Jan Marsalek” und alle bisherigen 11KM-Folgen zum Fall Marsalek und Wirecard findet ihr hier in der ARD Audiothek:
https://1.ard.de/11KM_Podcast_Marsalek
An dieser Folge waren beteiligt:
Folgenautor: Sebastian Schwarzenböck
Mitarbeit: Hannah Heinzinger
Produktion: Regina Staerke, Ruth-Maria Ostermann, Hanna Brünjes
Sprecher Chatnachrichten: Peter Weiss, Marc Hoffmann, Sebastian Schwarzenböck
Redaktionsleitung: Fumiko Lipp und Lena Gürtler
11KM: der tagesschau-Podcast wird produziert von BR24 und NDR Info. Die redaktionelle Verantwortung für diese Episode liegt beim BR.
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