Sugus-Häuser: Wie die Kündigungen die Wohnkrise spiegeln
Dec 11, 2024
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Beat Metzler, Redaktor im Ressort Zürich des Tages-Anzeigers und Experte für Mietfragen, beleuchtet die brisante Situation der Sugus-Siedlung in Zürich, wo 250 Menschen ihre Wohnungen verlieren. Er diskutiert die massiven Kündigungen und die Herausforderungen für die betroffenen Mieter. Außerdem wird die alarmierende Wohnungsnot in Schweizer Städten thematisiert und wie politische Maßnahmen die Situation verbessern könnten. Die öffentliche Solidarität und die Protestaktionen gegen diese Kündigungen sind ebenfalls zentrale Themen der Unterhaltung.
Die Kündigungen in der Sugus-Siedlung spiegeln die akute Wohnkrise in der Stadt Zürich wider, wo der Wohnungsmarkt extrem angespannt ist.
Die betroffenen Mieter organisieren sich durch Protestaktionen und Petitionen, um auf die drohende Obdachlosigkeit aufmerksam zu machen.
Deep dives
Wohnungsverluste in der Sugus-Siedlung
Rund 250 Menschen in der Sugus-Siedlung in Zürich stehen vor dem Verlust ihrer Wohnungen aufgrund einer massiven Kündigung. Diese Kündigungen umfassend verlangen von den Bewohnern, bis Ende März 2025 auszuziehen, was besonders während der Vorweihnachtszeit viel Aufregung auslöst. Die betroffenen Mietenden sind miteinander gut organisiert und haben sofort Petitionen und Protestaktionen gestartet, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Die kurze Frist und die Tatsache, dass sie in einer Stadt wohnen, in der freie Wohnungen kaum verfügbar sind, verstärken die Verzweiflung der Menschen in dieser Siedlung erheblich.
Ursachen der Kündigungen
Die Eigentümerin der Sugus-Siedlung plant umfassende Sanierungen, die es erforderlich machen würden, dass die Bewohner kurzfristig ausziehen. Obwohl die Gebäude erst 25 Jahre alt sind und in einem akzeptablen Zustand sein sollen, sind die Kündigungen mit der Begründung gekommen, dass umfangreiche Renovierungen notwendig seien. Dies wird von den anderen Erben jedoch angezweifelt, die behaupten, ihre angrenzenden Gebäude bräuchten keine Sanierung. Es wird vermutet, dass die Eigentümerin höhere Gewinne aus ihren Immobilien generieren möchte, als die aktuell niedrigen Mietpreise erlauben.
Symbolik der Wohnungsnot
Der Fall der Sugus-Siedlung ist zu einem Symbol für die zunehmende Wohnungsnot in Schweizer Städten geworden, da er aufzeigt, wie schnell Mietende ihre Wohnungen verlieren können, ohne alternative Wohnmöglichkeiten in der Nähe zu finden. Die Leerstandsquote in Zürich liegt aktuell bei nur 0,07 Prozent, was zeigt, dass der Wohnungsmarkt extrem angespannt ist. Die hohen Mietpreise tragen zur Verdrängung von Einkommensschwächeren bei, die Schwierigkeiten haben, in Innenstadtnähe eine neue Bleibe zu finden. Diese Problematik wird durch die steigende Nachfrage und das begrenzte Angebot an Wohnraum weiter verschärft.
Wer mit dem Zug nach Zürich fährt, sieht kurz vor dem Hauptbahnhof neben dem Gleis neun farbige, quadratische Häuser: die sogenannte Sugus-Siedlung. Sie gibt akutell zu Reden, weil dort rund 250 Menschen per Ende März 2025 ihre Wohnungen verlieren. Mitten in der Vorweihnachtszeit werden drei von neun Wohnhäuser leergekündigt.
Seither diskutieren Öffentlichkeit und Politik über den Fall, es gibt Demonstrationen und Protestaktionen. Die Solidarität gegenüber den Mieterinnen und Mietern der Sugus-Wohnungen ist gross. Das grosse Thema, das viele beschäftigt: der Wohnungsmangel in den Schweizer Städten.
Was passiert nun mit den drei Sugus-Häusern, die von den Leerkündigungen betroffen sind? Wie geht es für die Mieterinnen und Mieter weiter? Und was kann gegen den Wohnungsmangel getan werden? Darüber spricht Beat Metzler, Redaktor im Ressort Zürich, in einer neuen Folge des täglichen Podcasts «Apropos».
Gast: Beat Metzler Host und Produktion: Mirja Gabathuler