Der Biologe und Wissenschaftsjournalist Peter Spork, ein Experte für Epigenetik, diskutiert, wie Lebensstil und Umwelt unsere Gene beeinflussen, ohne die DNA zu verändern. Er erklärt die Mechanismen der Genregulation und thematisiert, wie Ernährung und Stress das Krankheitsrisiko beeinflussen können. Spork räumt mit Mythen zur Epigenetik auf und betont die Bedeutung von Lifestyle-Faktoren. Außerdem sorgt das unerwartete Thema der Flugsicherung für amüsante Perspektiven im Dialog.
Umweltfaktoren wie Ernährung und Stress beeinflussen die Aktivität von Genen, wodurch das Risiko für komplexe Krankheiten gesenkt werden kann.
Epigenetische Veränderungen können unter bestimmten Bedingungen vererbt werden, insbesondere in der frühen Entwicklungsphase im Mutterleib.
Deep dives
Die Rolle der Epigenetik
Epigenetik untersucht, wie Umweltfaktoren, wie Ernährung und Stress, die Aktivität von Genen beeinflussen können, ohne die genetische Sequenz zu verändern. Durch Veränderungen wie das Hinzufügen von Methylgruppen oder die Modifikation des Histoncodes erhalten Zellen unterschiedliche Gene, die je nach Bedarf ein- oder ausgeschaltet werden können. Dies ist entscheidend für das Verständnis, dass trotz identischer Gene verschiedene Zellen unterschiedliche Funktionen und Eigenschaften entwickeln können. Epigenetik fungiert dabei als eine Art von 'Software', die die 'Hardware' der Gene steuert und somit die Art und Weise, wie Gene reguliert werden, maßgeblich beeinflusst.
Einfluss von Umweltfaktoren auf die Gesundheit
Die Forschung hat gezeigt, dass viele komplexe Krankheiten, wie Diabetes und Depressionen, nicht nur durch genetische Prädispositionen, sondern auch durch die Regulierung von Genen in Reaktion auf Umweltveränderungen beeinflusst werden. Dies bedeutet, dass durch gesunde Ernährung und Lebensstilentscheidungen das Risiko, an solchen Krankheiten zu erkranken, signifikant verringert werden kann. Beispielsweise wird das Diabetesrisiko erheblich durch die Qualität der Ernährung beeinflusst, was darauf hindeutet, dass präventive Maßnahmen im Lebensstil eine wichtige Rolle spielen. Das Konzept der Epigenetik fördert daher ein besseres Verständnis von Gesundheit und Krankheit und motiviert zur Übernahme eines gesünderen Lebensstils.
Epigenetische Vererbung und ihre Grenzen
Epigenetische Veränderungen können unter bestimmten Bedingungen weitervererbt werden, wobei primär die frühe Entwicklungsphase im Mutterleib entscheidend ist. Diese Form der Programmierung kann dazu führen, dass positive Umwelteinflüsse, wie gesunde Ernährung und Erziehung, epigenetische Prägungen hervorbringen, die an nachfolgende Generationen weitergegeben werden. Jedoch ist die Vorstellung, dass spezifische epigenetische Merkmale über längere Generationen hinweg stabil vererbt werden, kritisch zu betrachten. Während diese Vererbung in einfachen Organismen nachgewiesen ist, sind die Mechanismen bei Säugetieren wie Menschen nicht so klar und erfordern weitere Forschung.
Was wir essen, wie viel Stress wir erleben, ob wir rauchen oder Alkohol trinken – all das hat einen Einfluss auf die Aktivität unserer Gene. Das Forschungsfeld der Epigenetik beschäftigt sich damit, wie Umwelteinflüsse auf unsere Gene wirken – ohne die DNA selbst zu verändern.
Der Biologe und Wissenschaftsjournalist Dr. Peter Spork erklärt, bei welchen Prozessen und Erkrankungen die Epigenetik eine maßgebliche Rolle spielt und ob wir unsere Gene womöglich gezielt steuern können.
Außerdem geht es um die Frage: Haben Flugzeuge einen Schlüssel?