Ep. 302: Steigende Ticketpreise – was tun gegen den Zweitmarkt?
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May 21, 2025
In der Diskussion wird die Absurdität der Ticketpreise beleuchtet, während Ticket-Scalper und ihre Bots den Markt dominieren. Die Herausforderungen für echte Fans und die ungleiche Zugänglichkeit zu Konzerten werden thematisiert. Zudem wird die historische Entwicklung des Ticket-Zweitmarkts betrachtet, angefangen bei Dickens bis heute. Lösungen, um den überteuerten Sekundärmarkt zu regulieren, werden angesprochen, während die Dynamik zwischen Plattformen und Wiederverkäufern kritisch analysiert wird.
46:15
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insights INSIGHT
Ticket-Scalping ist kein neues Problem
Ticket-Scalping ist ein uraltes Phänomen, das schon Charles Dickens im 19. Jahrhundert beklagte.
Schon damals wurden Tickets massenweise gekauft und mit Gewinn weiterverkauft, ähnlich wie heute mit Bots.
insights INSIGHT
Mehr als Hälfte der Tickets vorreserviert
Über die Hälfte der Tickets für populäre Events wird vor dem freien Verkauf für Insider reserviert.
Damit haben zahlungskräftige Gruppen oft frühzeitigen und privilegierten Zugang zu Tickets.
insights INSIGHT
Neoklassische Sicht auf Zweitmarkt
Neoklassische Ökonomen sehen hohen Zweitmarktpreis als effiziente Marktreaktion bei unterpreisigen Tickets.
Auktionen maximaler Zahlungsbereitschaft sollen die Wohlfahrt steigern, indem Tickets an die zahlenstärksten Käufer gehen.
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Wohlstand für Alle
Tickets für Sportveranstaltungen und Konzerte werden nicht nur deshalb immer unerschwinglicher, weil Sportler, Künstler oder Veranstalter höhere Preis abrufen und die Plattformen hohe Bearbeitungsgebühren verlangen. Längst gehen viele Tickets gar nicht mehr in den regulären Verkauf, sondern werden auf dem Sekundärmarkt gehandelt.
Besonders die sogenannten Ticket-Scalper haben es mit Bot-Armeen geschafft, einen Markt zu kreieren, der wie ein neoklassischer Fiebertraum anmutet. Das knappe Angebot und die hohe Nachfrage sorgen für exorbitant hohe Preise, die nicht unbedingt von den größten Fans bezahlt werden, sondern schlichtweg von denen, die es sich leisten können.
Zwar hat die Große Koalition sich vorgenommen, das Problem einzudämmen, doch schon in den USA bissen sich Politiker wie Barack Obama die Zähne daran aus. Zudem haben die Ticket-Plattformen inzwischen selbst ein großes Interesse daran, dynamische Preise anzubieten. Außerdem profitieren sie vom Sekundärmarkt, weil sie auch dafür mittlerweile ihre Plattform zur Verfügung stellen. I
n der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über diese besonders Absurdität der Marktwirtschaft!
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Literatur:
Dhruvi Dedhia: “Scalping the System: The Ticket Resale Market”, online verfügbar unter: https://sites.lsa.umich.edu/mje/2025/01/08/scalping-the-system-the-ticket-resale-market/.
Paul Krugman: “Thinking Outside the Box Office”, online verfügbar unter: https://slate.com/business/1999/05/thinking-outside-the-box-office.html.
Zachary Sturman: “Where's the Consumer Harm? The BOTS Act: A Fruitless Boogeyman Hunt”, online verfügbar unter: https://scholarship.law.vanderbilt.edu/jetlaw/vol22/iss4/9/.
Veranstaltungen:
Ole ist am 28. Mai in Würzburg bei der Junge BAU.
https://www.instagram.com/p/DJT1GUCNgff/?igsh=MWhhNWc4ZHAxM2JxZg==
Uhrzeit: 19:30, Ort: Felix-Fechenbach-Haus, Gutenbergstraße 11, 97080 Würzburg.
Wolfgang ist am 7.6. in Kilchberg (Schweiz) zu Gast:
https://www.maison-du-futur.ch/jubilaeum-thomas-mann
Wolfgang ist am 11.6. in Berlin im Brecht-Haus: https://lfbrecht.de/events/2025-06-11/