András Szigetvari, Wirtschaftsredakteur des STANDARD, spricht über die alarmierende Lage der österreichischen Wirtschaft. Er analysiert die Ursachen der aktuellen Krise wie Inflation und Unternehmenspleiten und erörtert die Herausforderungen, vor denen die neue Regierung steht, einschließlich eines milliardenschweren Sparplans. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung und die steigende Arbeitslosigkeit sind weitere zentrale Themen. Mit einem humorvollen Blick werden auch soziale Herausforderungen wie Mietpreise und Einkommensunterschiede angesprochen.
Die österreichische Wirtschaft ist angespannt, mit einem prognostizierten Rückgang der Wirtschaftsleistung von 1,1 Prozent im Jahr 2024 und einer pessimistischeren Zukunftsperspektive.
Die neue Regierung steht vor der Herausforderung, einen milliardenschweren Sparplan umzusetzen, der das Wachstum zusätzlich belasten könnte und strukturelle Probleme verschärft.
Deep dives
Wirtschaftliche Rückschläge in Österreich
Die österreichische Wirtschaft zeigt derzeit besorgniserregende Entwicklungen, mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 1,1 Prozent im Jahr 2024. Die von Statistik Austria veröffentlichten Zahlen zeigen einen beschleunigten Rückgang im vierten Quartal, was die Hoffnungen auf eine baldige Erholung dämpft. Besonders betroffen sind die Industrie und der Bau, die seit Mitte 2022 mit rückläufiger Produktion kämpfen, während die Gastronomie und Beherbergung nun ebenfalls negative Entwicklungen verzeichnen. Trotz einer Stabilisierung im Handel bleibt die allgemeine Stimmung pessimistisch, und die Zukunftsperspektiven für die Industrie sind besorgniserregend.
Herausforderungen an den Konsum
Die Konsumzurückhaltung der Bevölkerung hat sich stark ausgeprägt, was auf eine erhöhte Sparquote von fast 12 Prozent des verfügbaren Einkommens hinweist. Viele Menschen verzichten auf größere Anschaffungen, was als 'Angst sparen' bezeichnet wird, angestoßen durch die anhaltende Inflation und hohe Lebenshaltungskosten. Diese Verhaltensänderungen wirken sich negativ auf den Einzelhandel aus und verlangsamen das Wirtschaftswachstum in Österreich. Der Bausektor leidet zusätzlich unter hohen Zinsen, die es den Menschen erschweren, Kredite für Renovierungen oder Käufe aufzunehmen.
Strukturelle Probleme der Wirtschaft
Österreich sieht sich mehreren strukturellen Herausforderungen gegenüber, darunter stark steigende Lohnkosten, die das Land in manchen Märkten weniger wettbewerbsfähig machen. Die hohe Inflation hat dazu geführt, dass die Löhne um etwa 20 Prozent in den letzten drei Jahren gestiegen sind, was über dem Niveau vergleichbarer Länder liegt. Dazu kommt, dass die Nachfrage nach österreichischen Maschinen in anderen Ländern, etwa in China, nachlässt, was die Exportfähigkeit unter Druck setzt. Dies könnte langfristig zur Deindustrialisierung führen, zusätzlich verschärft durch eine fehlende Anpassung an neue Technologien und produzierende Sektoren.
Zukunftsausblick und politische Maßnahmen
Die aktuelle Regierung sieht sich der Herausforderung eines milliardenschweren Sparplans gegenüber, was die Wirtschaft weiter belasten könnte. Es gibt Befürchtungen, dass die Sparmaßnahmen das Wachstum weiter einschränken und der Ausblick für die österreichische Wirtschaft für 2025 düster bleibt. Gleichzeitig könnte jedoch eine mögliche finanzielle Unterstützung Deutschland durch Infrastrukturinvestitionen neue Impulse für Österreich bringen, was eine potenzielle Chance darstellt. Das Schaffen günstigerer Energiepreise und gezielte Investitionen in Bildung werden als wichtige Schritte für die zukünftige wirtschaftliche Stabilität erachtet.
Wie konnte Österreichs Wirtschaft so in Schieflage geraten, und welche Probleme muss die neue Regierung lösen?
Inflation, Unternehmenspleiten, immer mehr Arbeitslose. Um Österreichs Wirtschaft ist es derzeit wirklich nicht gut bestellt. Und neuesten Prognosen zufolge dürfte die Rezession auch 2025 weitergehen.
Die neue Regierung muss anpacken – und gleichzeitig einen milliardenschweren Sparplan umsetzen. Wie das gelingen kann und wie die heimische Wirtschaft in eine solche Schieflage geraten ist, darüber spricht im Podcast András Szigetvari aus der STANDARD-Wirtschaftsredaktion.
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