Florian Klenk: Der Kontrolleur der (schwarzen) Macht | Hinterzimmer #065
Feb 18, 2022
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Florian Klenk ist ein promovierter Jurist, Buchautor und Investigativjournalist, der sich auf Korruption und Amtsmissbrauch fokussiert hat. Er diskutiert die Herausforderungen und Erfolge des Investigativjournalismus in Österreich, inklusive rechtlicher Auseinandersetzungen mit Politikern. Klenk reflektiert über die Spagat zwischen beruflichem Engagement und Familienleben. Zudem analysiert er die Rolle der sozialen Medien in der Politik und kritisiert die politische Prioritätensetzung während der Pandemie, besonders im Kontext von persönlichem Verhalten.
Florian Klenk betont die essentielle Rolle des Journalismus bei der Kontrolle von Mächtigen, um Korruption und Amtsmissbrauch zu verhindern.
Er reflektiert über die Balance zwischen beruflichen Verpflichtungen als investigativer Journalist und dem Familienleben mit zwei kleinen Kindern.
Deep dives
Die Rolle des Journalisten im Kampf gegen Korruption
Der Journalist Florian Klenk hat sich auf die Aufdeckung von Korruption, Bestechung und Amtsmissbrauch spezialisiert. Er sieht seine Aufgabe als eine Form der publizistischen Kontrolle, um sicherzustellen, dass Machthaber im demokratischen System verantwortungsvoll handeln. Klenk betont, dass es wichtig ist, Vertrauen in die gewählten Vertreter zu überprüfen und Missbrauch von Macht anzuprangern. In diesem Kontext reflektiert er über die jüngsten Rücktritte und rechtlichen Probleme führender Politiker, die das Vertrauen in der Öffentlichkeit erschüttert haben.
Multitasking und die Herausforderungen der Familie
Florian Klenk schildert, wie er seine Arbeit mit der Familie und seinem Alltag in Einklang bringt. Er betont die Notwendigkeit, früh aufzustehen, um den Herausforderungen von Beruf und Familie gerecht zu werden, insbesondere mit zwei kleinen Kindern. Während er sich engagiert, genügend Zeit mit seiner Familie zu verbringen, räumt er ein, dass persönliche Freizeit oft leidet. Dennoch fühlt er sich in seiner Lebensmitte zentriert und versucht, ein Gleichgewicht zwischen beruflichen Verpflichtungen und familiären Anliegen zu finden.
Der Einfluss von sozialen Medien auf öffentliche Wahrnehmung
Klenk diskutiert die Auswirkungen sozialer Medien auf die öffentliche Debatte und die Herausforderungen, mit Trollen umzugehen. Er beschreibt, dass oft anonyme Angriffe in den sozialen Medien stattfinden und er ermutigt dazu, sich solchen Attacken zu entziehen. Außerdem hebt er hervor, dass der persönliche Dialog einen positiven Einfluss auf die zwischenmenschliche Kommunikation haben kann, indem es zur Zivilisation zurückführt. Der Journalist beobachtet auch einen Anstieg der Empörungskultur und der gereizten Atmosphäre in der Gesellschaft, die durch die Pandemie noch verstärkt wurde.
Die Verantwortung des Journalismus aus der Perspektive der Macht
Klenk äußert seine Ansichten zur Verantwortung des Journalismus gegenüber der Macht und der Gesellschaft. Er betont, dass Journalisten nicht nur Informationen verbreiten, sondern auch eine kritische Haltung einnehmen sollten, besonders in turbulenten politischen Zeiten. Klenk sieht einen positiven Trend in der investigativen Berichterstattung in Österreich und hebt hervor, dass es einen bemerkenswerten Nachwuchs im Journalismus gibt, der Themen aufgreift, die für die Öffentlichkeit von Bedeutung sind. Trotz der Herausforderungen in der politischen Landschaft bleibt er optimistisch, dass die Kontrollmechanismen sowohl durch die Medien als auch durch die Justiz gut funktionieren.
Er ist promovierter Jurist, Buchautor, Aufdecker, Chefredakteur, Familienvater und Reibebaum hauptsächlich jener Politiker:Innen, die ins Fadenkreuz seiner Recherchen gelangen. Florian Klenks Spezialdisziplin ist der Kampf gegen Korruption, Bestechlichkeit und Amtsmissbrauch. Viel zu tun in Zeiten von Protagonisten wie Kurz, Grasser, Strache, Strasser & Co. Wie lebt sich’s als Kontrolleur der Mächtigen? Florian Klenk auf Kurzbesuch in Innsbruck und bei uns im Hinterzimmer.