Warum macht Entrümpeln Sie glücklich, Herr Eichhorn?
"Es ist die breite Gesellschaft, die in den Wohnungen lebt, zu denen ich gerufen werde", sagt der Entrümpler Stefan Eichhorn im Podcast Frisch an die Arbeit. "Es gab auch eine Professorin, die auf dem Balkon geschlafen hat, weil sie keinen Platz mehr in ihren Zimmern hatte."
Eichhorn, 41, ist gelernter Hotelfachmann und arbeitete lange in der Gastronomie, bevor er sich als Entrümpler in Jena selbstständig machte. Die meisten Aufträge bekommt er über Mundpropaganda, oft über die Verwandten von Verstorbenen oder Erkrankten, die in ein Pflegeheim umziehen müssen. Häufig kontaktieren ihn auch die gesetzlichen Vertreter von Menschen, die unter dem Messie-Syndrom leiden und ihre Wohnung kaum mehr bewohnen können, auf Müllbergen schlafen oder Tüten mit Abfall sammeln.
"Manche Menschen sammeln verdorbene Lebensmittel oder ihre Körperausscheidungen", berichtet Eichhorn. "Andere haben vielleicht ein Leck in der Badewanne oder am Wasserhahn, wollen aber niemanden reinlassen, der das reparieren kann." Irgendwann würden sich durch die Feuchtigkeit in diesen Räumen Ungeziefer und Krankheitserreger bilden. Diese könnten den Bewohnern in umliegenden Wohnungen schaden.
Damit Eichhorn eine Wohnung in wenigen Tagen entrümpeln kann, sortiert er alles in verschiedene Kisten. Ein Teil kommt auf einen Wertstoffhof, vieles verschenkt er. Manchmal behält er Dinge für sich selbst oder seine Familie. "Aber meistens sind die Sachen, die gut erhalten oder schnell verkäuflich sind, schon raus, wenn wir kommen."
Im Podcast erzählt er, welche Entrümplungen ihn besonders traurig gemacht haben – und warum er seinen Job so sehr lieb, dass er am liebsten um fünf Uhr morgens damit anfängt.
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