7bday special 7: Reise zum eigenen Begräbnis – mit Sarah Benz
Apr 4, 2025
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Im Gespräch mit Sarah Benz, Musikerin und Bestatterin aus Berlin, tauchen wir tief in die Themen Sterben und Abschiednahme ein. Sie ermutigt uns, frühzeitig über die eigene Bestattung nachzudenken, um den Abschied zu einem selbstbestimmten Prozess zu machen. Sarah teilt einfühlsame Einblicke in die Trauerkultur und die Bedeutung individueller Trauerfeiern. Wir erfahren, wie der Umgang mit dem Tod unser Leben bereichern kann und welche kreativen Möglichkeiten bei Bestattungen existieren, um die Erinnerung an Verstorbene lebendig zu halten.
Das frühzeitige Planen der eigenen Bestattung entlastet die Angehörigen während der Trauerzeit und fördert eine bewusste Lebensgestaltung.
Rituale und persönliche Traditionen tragen dazu bei, die Erinnerungen an Verstorbene lebendig zu halten und die Trauer auf liebevolle Weise zu verarbeiten.
Flexibilität und individuelle Entscheidungen im Abschiedsprozess sind wichtig, um den Bedürfnissen der Trauernden gerecht zu werden.
Deep dives
Die Bedeutung der eigenen Bestattungsplanung
Es wird empfohlen, frühzeitig über die eigene Bestattung nachzudenken und diese zu planen. Der Prozess kann den Angehörigen sehr helfen, da sie nicht in der Zeit der Trauer über wichtige Details spekulieren müssen. Diese Planung kann auch zu einem klareren Fokus auf die wesentlichen Dinge im Leben führen. Indem man die Gedanken über den eigenen Tod anerkennt, kann man aktiv das Leben selbst gestalten und die eigene Endlichkeit akzeptieren.
Routinen für ein bewusstes Leben
Das tägliche Lesen ist eine wertvolle Routine, die viele positive Effekte auf die Lebensgestaltung hat. Es wird als wichtig erachtet, sich Zeit für Stille und Reflexion zu nehmen, auch in stressigen Zeiten. Sportliche Betätigung wird ebenfalls als bedeutend zur Strukturierung des Lebens angesehen, insbesondere bei der Vorbereitung auf Herausforderungen wie einen Halbmarathon. Diese Routinen tragen dazu bei, das eigene Leben bewusster und zufriedener zu gestalten.
Selbstbestimmtes Trauern und Abschiednehmen
Das Konzept des selbstbestimmten Abschiednehmens erhält besondere Beachtung, indem es den Angehörigen ermöglicht wird, aktiv an der Gestaltung des Abschieds teilzunehmen. Beispielsweise wird die individuelle Beauftragung von Trauerrednern und die Auswahl persönlicher Rituale hervorgehoben. Die Erinnerung an den Verstorbenen wird durch persönliche Gegenstände und individuelle Erzählungen bereichert. Dies fördert nicht nur den Trauerprozess, sondern stärkt auch die Verbindung zu den Verstorbenen.
Die flexible Handhabung von Tod und Abschied
Im Gespräch wird deutlich, dass es wichtig ist, Raum für Flexibilität und Entscheidung zu schaffen, wenn es um den Umgang mit dem Tod geht. Angehörige sollten die Freiheit haben, Entscheidungen zu treffen und abzuwägen, was sich richtig anfühlt. Diese Flexibilität hilft den Trauernden, sich auf ihre individuellen Bedürfnisse und ihr Tempo einzustellen. Unabhängig von den äußeren Umständen sollten sie stets in der Lage sein, sich zu äußern und ihre Wünsche in den Abschiedsprozess einzubringen.
Rituale und persönliche Erinnerungen
Rituale spenden Trost und helfen, den Verstorbenen in Erinnerung zu behalten. Es wird diskutiert, wie persönliche Traditionen, wie das Kochen von Lieblingsgerichten der Verstorbenen oder das Feiern von besonderen Tagen, eine enge Verbindung aufrechterhalten. Diese Momente der Reflexion und des Gedenkens ermöglichen es den Hinterbliebenen, die Trauer auf eine lebendige, liebevolle Weise zu verarbeiten. Kreative Ansätze für den Erinnerungsprozess inspirieren die Angehörigen, ihre eigene Trauerkultur zu entwickeln.
Rechtliche Aspekte und Bestattungspflicht
Es wird auf die Herausforderungen eingegangen, die sich aus den bestehenden Bestattungsgesetzen ergeben. Die Bestattungspflicht kann dazu führen, dass Personen, die eng miteinander verbunden sind, rechtlich nicht die Kontrolle über die Bestattung des Verstorbenen haben. Die wichtige Rolle von Vorsorgevollmachten wird hervorgehoben, um sicherzustellen, dass die Wünsche der Verstorbenen respektiert werden. Diese frühzeitige Planung und Kommunikation sind entscheidend, um zukünftige Konflikte zu vermeiden und die persönliche Identität im Abschiedsprozess zu schützen.
Zuerst hat es mich gegruselt, mit Sarah über das Sterben und Bestattungen zu sprechen. Am Ende musste ich vor Freude und Trauer weinen, weil sie so einfühlsam ihre Erfahrungen und Erlebnisse teilte. Warum man lange vor seinem Tod über seine eigene Bestattung nachdenken sollte, erklärt.
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