Robert R. Jenkins: Der Amerikaner, der nach Nordkorea floh
Feb 17, 2025
Die bewegende Geschichte von Robert R. Jenkins, einem US-Soldaten, der über den Todesstreifen nach Nordkorea desertiert, wird eindrucksvoll erzählt. In der Diktatur erlebt er Hunger und Gewalt, wird aber auch unfreiwillig zum Filmstar. Jenkins' Isolation wird durch die Liebe zu einer entführten Japanerin verringert. Nach jahrzehntelanger Trennung kehrt er schließlich zurück und sieht sich emotionalen Herausforderungen gegenüber. Die dramatischen Umstände seiner Flucht und der Reunion sorgen für fesselnde Einblicke in ein Leben voller Hoffnung und Schmerz.
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Jenkins' Desertion und Rückkehr
Charles Robert Jenkins, ein US-Soldat, desertierte nach Nordkorea.
Nach 39 Jahren kehrte er in die USA zurück und wurde von seiner Mutter empfangen.
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Die Flucht nach Nordkorea
Jenkins desertierte 1965 über die schwer bewachte Grenze zwischen Süd- und Nordkorea.
Er hoffte auf einen Austausch in die USA, um dem Vietnamkrieg zu entgehen.
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Leben mit anderen Deserteuren
In Nordkorea traf Jenkins auf drei weitere US-Deserteure.
Sie wurden verhört und mussten die Lehren von Kim Il-sung studieren.
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Der US-Soldat Robert R. Jenkins (geboren am 18.2.1940) trifft einen fatalen Entschluss: Er desertiert über den Todesstreifen nach Nordkorea. So beginnt seine tragische und bewegende Geschichte.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christian Kosfeld:
wie Charles Robert Jenkins nachts den Todesstreifen zwischen Süd- und Nordkorea durchquert,
wieso er diese Entscheidung trifft,
wie er in Nordkorea zwischendurch unfreiwillig zum Filmstar wird,
dass seine Frau von einer japanischen Insel entführt wird,
über das Wiedersehen mit seiner 91-jährigen Mutter.
Schon kurz nach seiner Ankunft wird Charles Robert Jenkins klar, dass seine Flucht in den Kommunismus ein Fehler war. Der US-Soldat hatte gehofft, die mit Nordkorea verbündeten Russen würden ihn in den USA austauschen. Dann wäre er wieder zu Hause und einem Einsatz im eskalierenden Vietnamkrieg entgangen.
Der Plan geht nicht auf. Stattdessen muss er die Lehren von Staatschef Kim Il Sung studieren, erst auf Englisch, dann auf Koreanisch. Jenkins hat keinen Kontakt zur Außenwelt, niemand weiß, dass er noch lebt.
In Nordkorea wird er zu Propagandazwecken instrumentalisiert, leidet unter Hunger, Kälte und Gewalt. Sein einziges Glück: Er verliebt sich in eine von Nordkorea entführte Japanerin, die beiden gründen eine Familie. Erst im Juli 2003 kann er nach Verhandlungen der japanischen Regierung aus Nordkorea ausreisen.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Dr. Florian Pölking. Koreanist und Sinologe, Ruhr Universität Bochum
Charles Robert Jenkins/Jim Frederick: The Reluctant Communist: My desertion, Court-Martial, and Forty Year Imprisonment in North Korea. Berkeley 2008
Thomas Kern, Patrick Köllner: Südkorea und Nordkorea, Einführung in Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Frankfurt am Main 2005
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