

Vetternwirtschaft in Habecks Ministerium? "Staatssekretär auf Bewährung"
Um zu verstehen, was da gerade im Wirtschaftsministerium los ist, muss man sich im Wesentlichen drei Männer merken - und wie sie zusammenhängen: Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck von den Grünen, sein wichtigster Staatssekretär Patrick Graichen und Michael Schäfer, der Chef von der Deutschen Energie-Agentur werden sollte. Das ist ein bundeseigenes Unternehmen. Und deswegen hatte Graichen bei der Besetzung auch ein großes Wort mitzureden. Aber warum nun das Aufsehen? Michael Schäfer ist der Trauzeuge von Patrick Graichen. “Da ist natürlich die Frage: Hat Herr Graichen da unabhängig und nur nach der Qualifikation des Bewerbers entscheiden können? Oder hat er vielleicht seinem Trauzeugen da positiver gegenübergestanden als anderen Bewerbern?”, sagt SZ-Redakteur Claus Hulverscheidt im Podcast.
Graichen ist der wichtigste Mitarbeiter von Habeck: “Es gibt kein energiepolitisches Thema von Belang in den letzten Monaten, an dem er nicht beteiligt war.” Ganz allgemein: “Er ist so eine Art operativer Arm des Bundeswirtschaftsministers Habeck.” Deswegen ist der Vorgang natürlich auch für Habeck ein Problem. “Aber nicht in dem Sinne, dass da irgendjemand um seinen Job fürchten muss”, ordnet Hulverscheidt ein.
Die Opposition spricht von “mafiösen Strukturen” im Wirtschaftsministerium. “Das ist meines Erachtens fünf Nummern zu groß”, sagt Claus Hulverscheidt.
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Moderation, Redaktion: Johannes Korsche
Redaktion: Tami Holderried, Antonia Franz
Produktion: Jakob Arnu
Zusätzliches Audiomaterial über Jung & Naiv (YouTube), Phoenix, klimaaktiv (YouTube).
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Die beiden “Das Thema”-Folgen zur Wahl in der Türkei und Erdogan finden Sie hier.