Sawsan Chebli, Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement in Berlin, erzählt von ihrer spannenden Karriere und den Herausforderungen, die ihr Job mit sich bringt. Sie spricht über die Belastungen durch Shitstorms auf Twitter und den Einfluss der sozialen Medien auf ihre Arbeit. Chebli reflektiert auch über ihre Kindheit und den Antrieb, für eine gerechtere Gesellschaft zu kämpfen. Besonders eindrucksvoll ist ihr Engagement gegen die Diskriminierung von Frauen mit Kopftuch in Deutschland. Ihre Leidenschaft für Politik inspiriert viele, ihre Träume zu verfolgen.
Sawsan Chebli empfindet ihre Arbeit als befreiend und sieht den direkten Kontakt zu Bürgern als essenziell für ihre Rolle.
Der Umgang mit Twitter ist für Chebli stressig, doch sie erkennt die Plattform als wichtig für ihre Sichtbarkeit in der Politik an.
Deep dives
Einblick in den Arbeitsalltag
Der Arbeitstag von Sausann Schäbli beginnt in der Regel um sieben oder halb acht Uhr morgens, wobei sie ihr Morgenritual mit dem Überprüfen von Nachrichten in sozialen Medien und dem Zubereiten eines Kaffees beginnt. Ihr Arbeitsplatz ist das Rotorathaus in Berlin, wo sie ein persönliches Büro hat, jedoch weniger Zeit darin verbringt als außerhalb, wo sie oft mit Vertretern der Zivilgesellschaft interagiert. Regelmäßige Besuche bei Nachbarschafts-Clubs und Jugendvereinen unterstreichen ihre Rolle als Staatssekretärin für bürgerschaftliches Engagement, wobei sie häufig Reden hält, um das freiwillige Engagement zu fördern. Diese Mischung aus Büroarbeit und Außenterminen zeigt, dass der direkte Kontakt zu Bürgern und Organisationen für sie von großer Bedeutung ist.
Vielfalt der politischen Aufgaben
Sausann Schäbli hat mehrere Funktionen inne, darunter die Koordination von Abstimmungsprozessen im Bundesrat, wo sie für die Interessen Berlins eintritt. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Abstimmung über Gesetzesentwürfe, die von der Bundesregierung vorgelegt werden, und arbeitet eng mit anderen Bundesländern zusammen, um Mehrheiten zu erzielen. Diese komplexen Abstimmungen werden durch die unterschiedliche politische Zusammensetzung der Bundesländer erschwert, was ihre Arbeit besonders herausfordernd macht. Schäbli betont die oft unterschätzte Bedeutung des Bundesrats im Gesetzgebungsprozess und den Einfluss der Bundesländer auf politische Entscheidungen.
Erfolgserlebnisse und Herausforderungen
Für Sausann Schäbli sind erfolgreiche Arbeitstage solche, an denen sie Menschen überzeugen kann oder positives Feedback von Jugendlichen erhält, die sich durch sie inspiriert fühlen, politisch aktiv zu werden. Gleichzeitig äußert sie Ängste bezüglich des Drucks, der von ihren Vorgesetzten und der Öffentlichkeit ausgeht, insbesondere wenn ihre Leistung in Frage gestellt wird. Die Gefahr, die Erwartungen der Berliner Bürger nicht zu erfüllen, erzeugt zusätzlichen Stress, deren Umgang sie als zentral für ihre berufliche Zufriedenheit ansieht. Sie beschreibt, dass der direkte Kontakt und positive Rückmeldungen von Menschen ihre Motivation steigern und ihr Rückhalt geben.
Der Einfluss von Social Media
Sausann Schäbli nutzt Twitter, um an gesellschaftlichen Debatten teilzunehmen, gibt jedoch zu, dass der Umgang mit Shitstorms und kritischem Feedback stressig ist. Ihre Präsenz in sozialen Medien hat sowohl positives als auch negatives Feedback zur Folge, welches sie nicht immer leicht verarbeiten kann. Sie äußert, dass die Angriffe, die sie erhält, oft unfair sind und sie sich gelegentlich fragt, ob sie weiterhin so aktiv twittern sollte. Dennoch erkennt sie die Wichtigkeit der Plattform für ihre Sichtbarkeit in der politischen Landschaft und den direkten Kontakt zu Bürgern an, was sie motiviert, trotz der Herausforderungen dranzubleiben.
"Ein guter Arbeitstag ist, wenn ich das Gefühl habe, es hat was gebracht", sagt Sawsan Chebli im ZEIT-ONLINE-Podcast "Frisch an die Arbeit". Die 40-Jährige ist in Berlin Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Bevollmächtigte des Landes beim Bund. Was sie schlimm fände: "Wenn die Leute sagen würden, dass ich keinen guten Job mache.“ Chebli wuchs in Berlin auf. Ihre Eltern hatten vor ihrer Geburt 20 Jahre in einem Flüchtlingslager im Libanon gelebt. In Deutschland war die Familie lange nur geduldet. Chebli sagt im Podcast: "Ich habe Arbeit immer als etwas Befreiendes empfunden." Sie habe nie so arm sein wollen wie ihre Eltern. Heute arbeite sie viel, oft auch am Abend und am Wochenende. „Ich habe ganz wenig Privatleben“, sagt sie. Aber das sei okay. Die Arbeit bereite ihr weniger Stress als Shitstorms auf Twitter. Dann könne sie manchmal auch nicht mehr gut schlafen. Oft liefert sie sich Kämpfe in dem sozialen Netzwerk, sie wird beschimpft. In manchen Wochen erstatte sie 20 bis 30 Anzeigen pro Woche. Warum sie sich das antut? "Alles andere wäre Kapitulation", sagt Chebli. Sie twittert auch während ihrer Arbeitszeit, zum Beispiel in Sitzungen. Trotzdem betont sie: "Twitter ist nicht Teil meiner Arbeit.“
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