#88 Axis of upheaval, Ukraine … sind wir schon im Weltordnungskonflikt? | Privatkapital für Rüstung?
Nov 5, 2024
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Die Diskussion beleuchtet die 'Achse der Unruhe' und deren Herausforderung der bestehenden Weltordnung, insbesondere im Kontext des Ukraine-Kriegs. Es wird auf die geopolitischen Allianzen zwischen Russland, China, Iran und Nordkorea eingegangen. Auch die Rolle privater Unternehmen in der Rüstungsindustrie wird kritisch betrachtet, einschließlich ethischer Dilemmata. Zudem wird das Trinity House Agreement zwischen Deutschland und Großbritannien thematisiert, sowie die militärischen Herausforderungen im post-Brexit Großbritannien.
Die "Axis of upheaval" beschreibt Länder wie Russland und China, die aktiv die bestehende westliche Weltordnung herausfordern und strategische Allianzen bilden.
Die Ukraine-Krise ist ein kritischer Moment, der nicht nur regionale, sondern potenziell globale Auswirkungen auf Sicherheitsstrukturen haben könnte.
Die Diskussion um private Rüstungsfinanzierung zeigt die Spannungen zwischen der Nachfrage nach innovativen Verteidigungstechnologien und den Anforderungen an nachhaltige Praktiken.
Deep dives
Die Axis of Upheaval
Die sogenannte Axis of Upheaval wird als ein neues Kollektiv von Ländern beschrieben, die anstreben, die bestehende westlich geprägte Weltordnung zu untergraben. Diese Ära umfasst unter anderem Akteure wie Russland, China, den Iran und Nordkorea, die sich in verschiedenen Bereichen ökonomisch und militärisch verbünden. Es wird darauf hingewiesen, dass sich diese Staaten zunehmend zusammenarbeiten, um ein Gegengewicht zu den westlichen Mächten zu bilden, was durch bilaterale Abkommen und militärische Kooperationen verdeutlicht wird. Dies wirft die Frage auf, inwieweit diese Länder tatsächlich eine gemeinsame Agenda verfolgen oder ob ihre jeweiligen Interessen im Vordergrund stehen.
Die raketenfähigen Drohnen
Es wird erörtert, dass Russland technologische Unterstützung von Iran erhält, um seine militärischen Fähigkeiten zu verbessern, insbesondere durch den Zugang zu Drohnentechnologien. Die Lieferung von Waffen und militärischer Unterstützung zwischen diesen Ländern wird als Beispiel für die vertiefte Zusammenarbeit in diesem neuen geopolitischen Kontext verwendet. Es wird festgestellt, dass dies eine beunruhigende Tendenz darstellt, da der Zugang zu modernen Waffensystemen sich nicht nur auf den syrischen Konflikt beschränkt, sondern potenziell größere geopolitische Spannungen schaffen könnte. Der Austausch von militärischen Ressourcen zwischen diesen Akteuren stellt eine kontinuierliche Herausforderung für die westlichen Abwehrstrategien dar.
Die Rolle der BRICS-Staaten
Der Diskurs zu den BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) wird hervorgehoben, da diese Gruppierung sich als ein steuernder Akteur gegen die Dominanz des Westens positioniert. Die Diskussion umfasst, wie die BRICS-Staaten gemeinsam an einer multipolaren Weltordnung arbeiten, um globale Machtverhältnisse zu beeinflussen. Zudem wird betont, dass die BRICS-Mitglieder einerseits unterschiedliche politische Systeme repräsentieren, andererseits aber gegen die westlich dominierte Ordnung agieren. Dies lässt die Frage offen, inwieweit diese Kooperation von langfristigem Bestand ist und ob sie von gemeinsamen Interessen oder von Opportunismus geprägt ist.
Private Finanzierung für Rüstungen
Ein zentrales Thema ist die Diskussion über private Finanzierung von militärischen Rüstungen und wie diese im Einklang mit nachhaltigen Praktiken stehen können. Es wird erkannt, dass es mittlerweile eine Kluft gibt zwischen dem Bedarf an innovativen Technologien für die Verteidigung und den Herausforderungen, die durch ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) entstehen. Startups, die Lösungen entwickeln, um sich effektiv zu verteidigen, stoßen oft auf Schwierigkeiten, Kapital zu erhalten, da sie als potenziell riskant oder ethisch problematisch wahrgenommen werden. Die Notwendigkeit, in Verteidigungskapazitäten zu investieren, während gleichzeitig Nachhaltigkeitsziele berücksichtigt werden, wird als brennendes Dilemma umrissen.
Geopolitische Folgen der Ukraine-Krise
Die Ukraine-Krise wird als Schlüsselmoment in der aktuellen geopolitischen Landschaft betrachtet, mit weitreichenden Implikationen für die globalen Sicherheitsstrukturen. Die kritische Einschätzung, dass ein möglicher Misserfolg in der Unterstützung der Ukraine zu einer neuen Ordnung führen könnte, in der Stärke über Recht herrscht, ist zentral. Es besteht die Sorge, dass dieser Konflikt nicht einfach regional bleibt, sondern das Potenzial hat, neue Kriege und Konflikte an anderen Fronten zu entfachen. Die Diskussion um die geopolitischen Auswirkungen zeigt, wie wichtig es ist, die Entwicklungen in der Ukraine genau zu beobachten.
Zukunftsperspektiven der europäischen Sicherheit
Abschließend wird über die Notwendigkeit gesprochen, die europäische Sicherheitsarchitektur zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Der Austausch über bilaterale Verträge und militärische Kooperationen zwischen den europäischen Staaten wird als eine Möglichkeit angesehen, die Sicherheitslage zu stärken. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass die grundlegenden Herausforderungen durch neue geopolitische Allianzen, wie die Axis of Upheaval, nicht ignoriert werden können. Die Verflechtung von Sicherheits- und Rüstungsfragen in einer sich verändernden geopolitischen Umgebung erfordert neue Ansätze und Strategien, um effektiv reagieren zu können.
“Sicherheitshalber” ist der Podcast zur sicherheitspolitischen Lage in Deutschland, Europa und der Welt. In Folge 88 sprechen Thomas Wiegold, Ulrike Franke, Frank Sauer und Carlo Masala über die “axis of upheaval” (und BRICS), also Staaten, die die aktuelle Weltordnung offen herausfordern. In diesem Zusammenhang erörtern die vier auch, wie der russische Krieg gegen die Ukraine sich - vielleicht, vielleicht auch nicht? - in diese Überlegungen zu Weltordnungskonflikten einfügt. Im zweiten Teil geht es um die private Finanzierung von Rüstungsgütern und die Frage, ob die bestehenden Regulierungen in der EU im Lichte der düsteren Sicherheitslage womöglich überdacht werden müssen. Abschließend wie immer der “Sicherheitshinweis”, der kurze Fingerzeig auf aktuelle, sicherheitspolitisch einschlägige Themen und Entwicklungen - diesmal mit einer allzu realistischen Katastrophenübung in Berlin, einem neuen Vertrag zwischen Großbritannien und Deutschland, schrumpfenden britischen Landstreitkräften und einer wieder aufwachsenden russischen Armee.
“Axis of upheaval” und Weltordnung: 00:02:37
Privatkapital für Rüstung: 00:53:12
Fazit: 01:13:50
Sicherheitshinweise: 01:14:50
Web: https://sicherheitspod.de/
Shop: https://sicherheitshalbershop.myspreadshop.de/
Patreon: https://www.patreon.com/sicherheitspod
Komplette Shownotes unter: https://sicherheitspod.de/2024/11/05/folge-88-axis-of-upheaval-ukraine-sind-wir-schon-im-weltordnungskonflikt-privatkapital-fur-rustung/
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