Im Gespräch wird beleuchtet, wie Medien im autoritären Kontext der 1930er Jahre zur Propaganda missbraucht wurden. Die Rolle der RAWAG als Sprachrohr der österreichischen Regierung und die Übernahme durch die Nationalsozialisten stehen im Fokus. Auch die Manipulation der öffentlichen Meinung durch das Kino und die Wochenschau während des Zweiten Weltkriegs wird prägnant thematisiert. Zudem wird die Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Österreich und deren Herausforderungen bis in die heutigen Tage thematisiert.
In den 1930er Jahren wurde das Radio in Österreich ein entscheidendes Propagandainstrument, das zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung diente.
Die Kontrolle über Medien während des Nationalsozialismus zeigte die Fragilität propagandistischer Macht und die Notwendigkeit unabhängiger Medien.
Deep dives
Die Rolle des Radios als Propagandainstrument
In den 1930er Jahren wurde das Radio in Österreich zu einem mächtigen Medium, das von der Regierung als Propagandawerkzeug genutzt wurde. Mit Hunderttausenden angemeldeten Empfangsgeräten konnte das Radio gezielt Nachrichten verbreiten und die öffentliche Meinung beeinflussen. Die Regierung setzte das Radio ein, um die Bevölkerung über den Ständestaat zu informieren und um die Legitimität ihrer Herrschaft zu untermauern. Gleichzeitig entwickelte sich eine verordnete Heimatpropaganda, die sich auf nationale Themen konzentrierte, was die Menschen in einem positiven Licht auf ihre Regierung lenken sollte.
Mediale Machtergreifung und Putsch
Der Putsch von 1934 durch österreichische Nationalsozialisten stellte eine neue Form der Machtergreifung dar, indem er gezielt eine Medieninstitution angriff. Durch die Besetzung des Rabatgebäudes und das Übernehmen des Senders wurde versucht, die Kontrolle über die Informationsverbreitung zu erlangen. Jedoch brach der Putsch schnell zusammen, als die restlichen Regierungsmitglieder über andere Sender ihre eigene Botschaft übermittelten und somit die Kontrolle über die Narrative zurückgewannen. Dies verdeutlicht die Fragilität von propagandistischer Macht und die Bedeutung unabhängiger Medien.
Die gefährliche Entwicklung von Propaganda
Die Entwicklung der Propaganda im Nationalsozialismus wurde stark von Joseph Goebbels gesteuert, der alle Medien unter seine Kontrolle brachte. Durch systematische Manipulation und Zensur der Informationen wurde eine einheitliche Linie etabliert, die das Denken der Bevölkerung prägen sollte. Diese Form der Propaganda verstärkte sich im Zweiten Weltkrieg und führte zu einem strikten Regelwerk, das die Informationsaufnahme der Menschen beeinflusste. Solche Entwicklungen zeigen, wie wichtig es ist, sich der Medien und ihrer Funktion in der Gesellschaft bewusst zu sein, um zukünftige Gefahren zu erkennen.
Das sich anfangs als unpolitisch verstehende Medium des Rundfunks wird im Laufe der 1930er Jahre zum Massenmedium und Propagandainstrument. Es wird zum Medium mit dem zum Vok gesprochen wird. Insbesondere im Zweiten Weltkrieg werden die neuen Medien als Waffe eingesetzt. Mariella Gittler unterhält sich darüber mit dem Kommunikationswissenschaftler und Medienexperten Wolfgang Pensold.
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