

IM SPÄTEN MITTELALTER UND DER FRÜHEN NEUZEIT - Was das Leben kostet, etwa in Augsburg
Was bekam im Mittelalter der Henker für eine Hinrichtung? Wie viel Steuern zahlten die Huren an die Stadt? Die Augsburger Baumeisterbücher verraten es. Insgesamt 31 Regalmeter umfasst das Verzeichnis der städtischen Ausgaben und Einnahmen zwischen 1320 und 1784. Von Carola Zinner (BR 2024)
Credits
Autor dieser Folge: Carola Zinner
Regie: Martin Trauner
Es sprachen: Julia Fischer, Peter Weiß
Technik: Simon Lobenhofer
Redaktion: Thomas Morawetz
Im Interview: Dr. Dieter Voigt
Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks 2025
Besonderer Linktipp der Redaktion:
BR: Bernhard Heckler: Die beste Idee der Welt
Heinz, nach einer gescheiterten Geschäftsidee und von seiner Liebe Jenny verlassen, erhält ein Angebot von Freund Franky: Er will eine Wrestling Show aufs Oktoberfest bringen und Heinz soll das Drehbuch schreiben. Nach einem misslungenen Erpressungsversuch des Wiesnchefs Claudius Schowalter findet sich Heinz am Tegernsee als Geisel wieder – neben ihm überraschenderweise Jenny. ZUM HÖRSPIEL
Linktipps:
Unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft arbeitet ein Team der Universität Mainz an einer Online-Präsentation der Augsburger Baumeisterbücher, in diesem Fall von 1320 bis 1466. ZUR WEBSEITE
ARD (2021): STAAT UND GELD: Noch nie ging es ohne Kredit
Auch eine Erfindung des Mittelalters: Staatsanleihen. Der Stadtstaat Florenz gibt Ende des 14. Jahrhunderts die ersten Schuldscheine aus, um seine Kriege zu finanzieren. Bürger leihen der Regierung Geld und bekommen es später mit Aufschlag zurück. Um 1800 verschulden sich England und Frankeich massiv - aber die Folgen könnten unterschiedlicher kaum sein. ZUM PODCAST
SWR Kultur (2025): Was wir vom Mittelalter lernen können - Das ökosoziale Zeitalter?
Das Mittelalter war in manchen Punkten moderner als die "Moderne": Nachhaltigkeit, Recycling und Generationengerechtigkeit waren schon Thema - natürlich mit anderen Begriffen. Manches können wir uns vom Mittelalter abschauen. ZUM PODCAST
Alltag im Mittelalter: Eine Digital Story des Germanischen Nationalmuseums
Das Mittelalter folgt uns auf Schritt und Tritt. Wenn wir durch die Stadt gehen, auf die Uhr sehen, ein Buch aufschlagen oder eine Universität besuchen. Wie sehr uns die Zeit vor 500 Jahren bis heute prägt, zeigt die digitale Ausstellung des Germanischen Nationalmuseums. Sie erforscht: Wie lebten, wohnten und arbeiteten die Menschen im Mittelalter? Welche Hoffnungen und Ängste hatten sie, was wussten sie über die Welt? ZUR AUSSTELLUNG
Und hier noch ein paar besondere Tipps für Geschichts-Interessierte:
DAS KALENDERBLATT erzählt geschichtliche Anekdoten zum Tagesdatum - skurril, anrührend, witzig und oft überraschend.
Und noch viel mehr Geschichtsthemen, aber auch Features zu anderen Wissensbereichen wie Literatur und Musik, Philosophie, Ethik, Religionen, Psychologie, Wirtschaft, Gesellschaft, Forschung, Natur und Umwelt gibt es bei RADIOWISSEN.
Wir freuen uns über Feedback und Anregungen zur Sendung per Mail an radiowissen@br.de.
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Lesen Sie einen Ausschnitt aus dem Manuskript:
ZITATOR
Item 2 Guldin Vnd 13 Schilling dem Augustin ainem potten der Uns Brieff pracht der Berihtun von Costantz.
ZITATOR
An Unser Frauen Tag Natiuitas haben Wir den Zoll empfangen Von dem Torhueter daselbst 29 Pfund.
ERZÄHLERIN
Zolleinnahmen, Botenlohn für Nachrichten vom Konzil in Konstanz, milde Gaben an Bedürftige: alles, was Augsburgs Stadtkasse füllt oder belastet, wird in den „Baumeisterbüchern“ sorgfältig vermerkt.
O-TON Voigt
Wir würden heute sagen, das sind städtische Rechnungsbücher, ab 1320 und das geht bis 1784.
ERZÄHLERIN
Auch andere Städte führten „Baumeisterbücher“, wie die Verzeichnisse heißen, weil die Gelder zunächst fast ausschließlich für den Bau und Erhalt der schützenden Mauern und Gräben rund um die Stadt verwendet wurden. Nirgendwo sonst jedoch wurden die Listen über einen derart langen Zeitraum so sorgfältig geführt und aufbewahrt wie in Augsburg.