ÖH-Wahl-Elefantenrunde: Wer tritt an? Wer will was? Teil 1 - #1387
May 8, 2025
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Selina Wienerroither, studiert Theater-, Film- und Medienwissenschaften und ist Spitzenkandidatin des VSStÖ, spricht über soziale Gerechtigkeit an Unis. Laurin Weninger von der Aktionsgemeinschaft betont die Notwendigkeit politischer Inklusion. Alexandra Budanov vom KSV Lilly thematisiert den Rückgang des politischen Engagements unter Studierenden, während Julian Gredinger von 'Who the fuck is Herbert?' provokante Ansätze für politische Ansprüche vorstellt. Sexismus und gesellschaftliche Verantwortung an Hochschulen werden ebenfalls kritisch beleuchtet.
Die bevorstehenden ÖH-Wahlen im Mai 2025 sind entscheidend für die Stimmen der 400.000 wahlberechtigten Studierenden und deren Einfluss auf die Hochschulpolitik.
Es wird betont, dass Hochschulen als Orte des friedlichen Dialogs und kritischen Denkens eine wichtige Rolle bei der Bildung zukünftiger Entscheidungsträger spielen sollten.
Die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit in Hochschulen und der Zugang zu Bildung für benachteiligte Gruppen sind zentral für die politischen Initiativen der Studierendenvertretung.
Deep dives
Kultur des Friedens und gegen den Krieg
In der heutigen politischen Landschaft wird der Ruf nach einer Kultur des Friedens besonders laut, insbesondere in Anbetracht der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Es wird betont, dass Universitäten auch eine Rolle als Orte des friedlichen Dialogs und als Plattformen für kritisches Denken spielen sollten. Die Diskussion über Frieden und Gewaltfreiheit ist nicht nur für die Gesellschaft, sondern besonders für Studierende von großer Bedeutung, da sie oftmals die zukünftigen Entscheidungsträger darstellen. Der Dialog über Frieden wird als notwendig erachtet, um auf die globalen Herausforderungen angemessen zu antworten und die Sehnsucht nach einer besseren Welt zu fördern.
Wahlergebnisse und politische Vertretung der Studierenden
Die bevorstehenden ÖH-Wahlen im Mai 2025 sind von großer Bedeutung, da 350.000 Studierende in Österreich wahlberechtigt sind, und die Wahlbeteiligung in der Vergangenheit nur bei etwa 20% lag. Es wird diskutiert, dass die Universitäten als Seismographen für gesellschaftliche Bewegungen fungieren und besonders in politisch turbulenten Zeiten von zentraler Bedeutung sind. Die Anforderungen und Anliegen der Studierenden direkt in politische Gremien einzubringen, wird als entscheidend für eine gerechte Hochschulbildung angesehen. Initiativen zur Förderung der Wahlbeteiligung und zur Stärkung der Studierendenvertretung werden als notwendig erachtet, um deren Einfluss und Stimme zu erhöhen.
Soziale Gerechtigkeit und Zugänglichkeit in der Hochschulbildung
Eine wichtige Forderung ist, die Hochschulen sozial gerechter zu gestalten und den Zugang zu Bildung für alle zu gewährleisten, insbesondere für benachteiligte Gruppen. Eine Spitzenkandidatin hebt hervor, dass ihre eigene Geschichte zeigt, wie schwierig der Zugang zu einer Universität sein kann, wenn man aus einem nicht-akademischen Hintergrund kommt. Ihre politischen Bestrebungen sind darauf ausgerichtet, die Studienbeihilfen zu erhöhen und eine bessere Vereinbarkeit von Studium und Arbeit zu schaffen. Darüber hinaus wird betont, dass Hochschulen Orte der Inklusion und Vielfalt sein sollten, wo jede/r, unabhängig von Herkunft oder finanziellen Mitteln, die Möglichkeit hat, erfolgreich zu studieren.
Politisches Engagement und universitäre Verantwortung
Die Diskussion über die Rolle von politischem Engagement an Universitäten wird als wesentlich für die Gestaltung einer aktiven und kritischen Studierendenschaft angesehen. Während einige Fraktionen weniger politische Themen in den Vordergrund stellen möchten, argumentieren andere, dass Themen wie Asylpolitik und internationale Konflikte eng mit der Lebensrealität der Studierenden verbunden sind. Es wird argumentiert, dass das Studium nicht isoliert von gesellschaftlichen Herausforderungen betrachtet werden kann, und daher sollten Hochschulen ihre Einflussmöglichkeiten nutzen, um Stellung zu beziehen. Die Notwendigkeit, das soziale und politische Mandat der Studierendenvertretung zu wahren, wird als zentral für die Relevanz der Hochschulpolitik erachtet.
Gendergerechtigkeit und Unterstützung für Frauen an Hochschulen
In der Diskussion um Geschlechtergerechtigkeit wird die anhaltende Diskrepanz zwischen der Anzahl weiblicher Studierender und der niedrigen Zahl weiblicher Professorinnen an österreichischen Universitäten hervorgehoben. Initiativen zur Unterstützung von Studentinnen, wie die Bereitstellung von Kinderbetreuung und die Anerkennung von Menstruationsurlaub, werden als notwendig erachtet. Die Universitäten werden als Orte gesehen, die nicht nur Bildung vermitteln, sondern auch aktiv gegen Diskriminierung und für Gleichstellung eintreten sollten. Fehlende Gleichstellung in der akademischen Karriere wird als ein bedeutendes gesellschaftliches Problem identifiziert, das angegangen werden muss, um eine gerechtere Hochschullandschaft zu schaffen.
Die ÖH-Wahlen finden zwischen 13. und 15. Mai 2025 statt, 400.000 Studierende sind wahlberechtigt. Was die Studierendenvertreter fordern und was sie anbieten, erfahren Sie in dieser Sendung. In dieser ersten Runde zu hören: Selina Wienerroither (VSStÖ), Laurin Weninger (AG), Alexandra Budanov (KSV-Lili), Julian Gredinger (Who the fuck is Herbert?).
Die zweite Runde mit Viktoria Kudrna (GRAS), Manuel Grubmüller (JUNOS), Pia-Marie Graves (Unabhängige Fachschaftslisten FLÖ) und Sebastian Redl (KSV-KJÖ) finden Sie hier.