1.5 So schaffen wir Frieden zwischen Auto- und Radfahrern
May 20, 2022
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Heinrich Strößenreuther ist politischer Aktivist und Gründer der Klimaunion, während Jana Kühl als Professorin für Radverkehrsmanagement eine zentrale Rolle einnimmt. Katharina Thomalla bringt als Expertin für die Radinfrastruktur in Münster wertvolle Perspektiven ein. Sie diskutieren, wie man Konflikte zwischen Auto- und Radfahrern durch bessere Infrastruktur lösen kann. Baumwolle wird klimapolitisch aufgewertet, wobei Städte wie Berlin und Münster als Vorbilder dienen. Es wird zudem die Notwendigkeit einer fairen Koexistenz und der Förderung des Radverkehrs thematisiert.
Die Notwendigkeit einer baulichen Trennung zwischen Auto- und Radverkehr wird hervorgehoben, um Sicherheit für beide Gruppen zu gewährleisten.
Heinrich Strößenreuther demonstriert mit dem Radentscheid in Berlin, wie Bürgerbeteiligung entscheidende Veränderungen in der Verkehrspolitik bewirken kann.
Die Vision einer radfreundlichen Stadt erfordert sichere Infrastrukturen und soziale Interaktionen, um den Radverkehr als umweltfreundliche Mobilitätsalternative zu fördern.
Deep dives
Konflikt zwischen Autofahrern und Radfahrern
Die Notwendigkeit eines Friedens zwischen Autofahrern und Radfahrern wird betont, da die aktuelle Situation in Städten oft gefährlich und unbequem für beide Gruppen ist. Viele Radfahrer fühlen sich vom Verkehr behindert oder in Gefahr, während Autofahrer oftmals ungewollt in Konflikte verwickelt sind. Eine bauliche Trennung von Rad- und Autoverkehr könnte zu einer sichereren und angenehmeren Nutzung der Straßen für alle Verkehrsteilnehmer führen. Die Politik wird kritisiert, weil sie diese Konflikte nicht ausreichend angeht und viele Städte die notwendige Infrastruktur nicht bereitstellen.
Radentscheid als Erfolgsmodell
Heinrich Strößenreuther führt den Radentscheid in Berlin als Beispiel für erfolgreiche Bürgerbeteiligung an, bei dem über 100.000 Unterschriften gesammelt wurden, um den Radverkehr zu verbessern. Dieses Engagement führte zu einem Gesetz, das sicherere und attraktivere Radwege in der Hauptstadt schaffen soll. Die positive Resonanz auf diesen Ansatz zeigt, dass der politische Druck durch aktive Bürger und Initiativen entscheidend ist, um Veränderungen herbeizuführen. Solche Bürgerentscheide haben sich mittlerweile auf andere Städte ausgeweitet, was auf ein wachsendes Bewusstsein für die Belange der Radfahrenden hinweist.
Zukunftsvisionen für Radverkehr
Die Gäste skizzieren eine Zukunft, in der der Radverkehr echtes Potenzial für eine umweltfreundliche Mobilität darstellt. Es wird eine Stadtvision entworfen, in der Radfahren eine Selbstverständlichkeit ist und wo Sicherheit sowie Lebensqualität herrschen. Der Fokus liegt darauf, Räume zu schaffen, in denen Menschen sich sicher und gerne bewegen können, ohne in den Konflikt zwischen Auto- und Radfahrern zu geraten. Jana Kühl hebt hervor, dass die soziale Interaktion und ein funktionierender öffentlicher Nahverkehr ebenfalls essenziell sind, um Menschen zur Nutzung des Fahrrads zu ermutigen.
Aufwärtstrend des Radverkehrs
In den letzten Jahren hat der Radverkehr in Deutschland an Bedeutung gewonnen, was durch steigende Nutzerzahlen und politische Unterstützung bedingt ist. Während der Corona-Pandemie wurde ein Anstieg der Freizeitnutzung von Fahrrädern beobachtet, was auch positive Auswirkungen auf den Alltag haben könnte. Viele Menschen beginnen, das Rad als ernstzunehmende Alternative zum Auto zu sehen, was nötige Veränderungen in der Verkehrspolitik vorantreibt. Als Resultat gibt es auch eine breitere Akzeptanz für unterschiedliche Radnutzungstypen, was den Grundstein für eine nachhaltige Verkehrswende legt.
Die Rolle von Infrastruktur und Sicherheit
Die Diskussion um sichere Radinfrastruktur und deren transformative Wirkung für die Städte ist ein zentrales Thema. Es wird betont, dass gute Radwege nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch das Nutzungserlebnis der Radfahrenden verbessern sollten. Gleichzeitig wird die Helm-Debatte als eine Ablenkung angesehen, die von den grundlegenden Bedürfnissen nach sicherer Infrastruktur ablenkt. Die Schaffung einer einladenden Radinfrastruktur muss Priorität haben, da sie entscheidend ist, um mehr Menschen für das Fahrradfahren zu begeistern und die Straßen für alle Verkehrsteilnehmenden sicherer zu gestalten.
In den meisten Städten der Welt kommt man mit dem Auto sicher von A nach B. Mit dem Rad aber nicht. Das ist in Zeiten der Klimakrise ein No go. Wie wir das ändern können und so nebenbei noch Konflikte zwischen Auto- und Radfahrer:innen lösen.
Die Gäste:
Heinrich Strößenreuther, politischer Aktivist und Mitglied der CDU
Jana Kühl, Professorin für Radverkehrsmanagement
Katharina Thomalla vom Fahrradbüro der Stadt Münster
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