In dieser Folge sprechen Petra von Strombeck, CEO von New Work SE und Macherin hinter Xing, über die Sinnhaftigkeit von Arbeit in der modernen Gesellschaft. Sie erörtert, warum immer mehr Menschen den Sinn ihrer Tätigkeiten hinterfragen und wie Unternehmen auf den Fachkräftemangel reagieren müssen. Die Transformation hin zu einer Sinngesellschaft steht im Fokus, während interessante Trends wie Quiet Quitting und die Wichtigkeit von Flexibilität bei jüngeren Mitarbeitenden diskutiert werden. Ein interaktives Spiel sorgt zudem für unterhaltsame Momente.
Die Moderatoren reflektieren über persönliche Erfahrungen in sinnfreien Jobs, die viele Menschen im Berufsleben gemacht haben.
Der gesellschaftliche Wandel verlangt von Unternehmen, sinnstiftende Arbeit anzubieten, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.
Das Phänomen 'Quiet Quitting' zeigt, dass unzureichende Arbeitsbedingungen zu innerer Kündigung und Frustration bei Mitarbeitenden führen können.
Deep dives
Erinnerungen an sinnfreie Jobs
Die Diskussion beginnt mit persönlichen Erfahrungen der Moderatoren über sinnfreie Arbeitsstellen. Einer erzählt von einem Ferienjob in einer Waffelfabrik, wo er tagelang eine Maschine reparieren musste, während der andere an seine Erfahrungen im Zivildienst erinnert, wo er mit dem Ausräumen eines Archivs zu tun hatte. Beide reflektieren darüber, wie solche Arbeiten zwar bezahlt wurden, aber keinen echten Sinn für sie erbrachten. Diese Anekdoten verdeutlichen, dass viele Menschen ähnliche Erfahrungen in ihrer beruflichen Laufbahn gemacht haben und regen zur Frage an, was sinnvolle Arbeit heutzutage eigentlich ausmacht.
Der Shift zur Sinngesellschaft
Die Moderatoren diskutieren den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer Sinngesellschaft, in der Anspruch auf Erfüllung über monetären Erfolg gestellt wird. Dies wird unter Bezugnahme auf den Philosophen Richard David Precht erläutert, der angibt, dass immer mehr Menschen Wert darauf legen, dass ihre Arbeit sinnvoll ist. Die knappe Verfügbarkeit von Fachkräften zwingt Arbeitgeber dazu, ihren Mitarbeitern mehr zu bieten, um diese zu gewinnen und zu halten. Lohnsteigerung allein wird nicht mehr ausreichen, um gute Arbeitskräfte zu motivieren und langfristig im Unternehmen zu halten.
Der Arbeitsmarkt im Wandel
Der Arbeitsmarkt zeigt sich momentan stabil, mit über 45 Millionen Erwerbstätigen, aber viele Unternehmen kämpfen um qualifizierte Mitarbeiter. Der demografische Wandel führt zu einem Rückgang der verfügbaren Arbeitskräfte, da mehr ältere Arbeitnehmer in Rente gehen als jüngere nachkommen. Diese Situation stellt eine Herausforderung für die Wirtschaft dar und zwingt Unternehmen, ihre Anwerbungs- und Arbeitsbedingungen zu überdenken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Flexible Arbeitszeiten und bessere Bedingungen sind dabei wichtige Aspekte, um Mitarbeiter zu halten und neue Talente zu gewinnen.
Quiet Quitting und Mitarbeiterbindung
Das Phänomen des 'Quiet Quitting' wird thematisiert, wo Mitarbeiter zwar weiterhin zur Arbeit erscheinen, jedoch nur das Mindeste leisten, ohne echten Antrieb oder Engagement. Diese Form der inneren Kündigung entsteht oft, wenn die Ansprüche der Mitarbeiter nicht erfüllt werden, was zu Frustration führt. Unternehmen sehen sich gezwungen, die Arbeitsbedingungen und Unternehmenskultur zu verbessern, um eine höhere Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit zu erreichen. Perspektiven und Anreize müssen angeboten werden, um die Loyalität der Angestellten zu fördern und Fluktuation zu vermeiden.
Der Sinn der Arbeit im Fokus der Arbeitgeber
Petra von Strombeck, CEO von Xing, teilt ihre Einsichten über den Einfluss des Sinns in der modernen Arbeitswelt und die Bedeutung, die jüngere Generationen diesem beimessen. Unternehmen müssen sich anpassen und eruieren, was Arbeitnehmer von ihren Jobs erwarten, um die besten Talente zu gewinnen. Aspekte wie Flexibilität und die Möglichkeit, einen positiven Beitrag zu leisten, sind für viele junge Menschen entscheidend. Die Ausrichtung auf sinnstiftende Arbeit stellt eine Chance für Unternehmen dar, sich von der Konkurrenz abzuheben und die Zufriedenheit der Mitarbeiter langfristig zu sichern.
Wohl jeder hat sich im Job schon mal gedacht: Was mache ich hier eigentlich? Die Frage stellen sich aber offenbar mehr Menschen als früher. Und dafür gibt es Gründe.
Wahrscheinlich haben die meisten Menschen, die schon länger im Berufsleben stehen, die den ein oder anderen Job gewechselt haben, hin und wieder gedacht: Was tue ich hier eigentlich? Welchen Sinn hat meine Arbeit? Diese Frage scheint die werkstätigen Menschen stärker zu beschäftigen als früher, zumindest wird öffentlich mehr darüber gesprochen. Und weil Fachkräfte knapp sind und der Arbeitsmarkt trotz aller Krisen robust ist, kommen die Unternehmen gar nicht drum herum, auch etwas anzubieten, was Sinn stiftet – wenn sie gute Leute kriegen oder gute Leute nicht verlieren wollen.
Dass dies gar nicht so einfach ist oder in machen Berufen auch nicht unbedingt möglich, darüber sprechen wir in dieser Folge von "Ist das ein Blase?", dem Wirtschaftspodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE über Geld, Macht, Gerechtigkeit. Eingeladen haben wir dazu Petra von Strombeck, die Frau hinter der Berufsplattform Xing und CEO von New Work, dem Hamburger Unternehmen, zum dem auch das Job-Bewertungsportal Kununu gehört. Am Mikrophon diesmal sind Jens Tönnesmann und Zacharias Zacharakis.
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