Josef Hader über Film, Kabarett und ein Leben als Josef Hader
Feb 29, 2024
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Josef Hader, ein renommierter österreichischer Kabarettist und Filmregisseur, spricht über die Gegensätze zwischen Stadt und Land in seiner Kunst. Er reflektiert über prägende Kindheitserlebnisse, die seine kreative Entwicklung beeinflusst haben. Das „potschert“ Sein, welches ihn seit Jahren begleitet, ist ein zentrales Thema. Hader teilt auch seine Ansichten über den Erfolg im kreativen Schaffen, die Herausforderungen bei der Regie und die Ehrlichkeit im Filmemachen, während er sich gleichzeitig über die süßen Köstlichkeiten im Kaffeehaus amüsiert.
Josef Hader reflektiert, wie seine Kindheitserinnerungen an Verkleidungen und Fasching seine künstlerische Entwicklung geprägt haben.
Er hebt hervor, dass der Übergang vom Schultheater zum professionellen Kabarett sowohl aufregend als auch herausfordernd war.
Die Diskussion über Ehrlichkeit in Beziehungen zeigt, wie soziale Normen das Verhalten in ländlichen Gemeinschaften beeinflussen.
Deep dives
Der Einfluss der Kindheit
Die Kindheit spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Sprechers, insbesondere im Hinblick auf seine frühen Erfahrungen mit Verkleidungen und dem Fasching. Erinnerungen an eine Überforderung im Kindesalter, verbunden mit traditionellen Festen, sind prägend. Diese Erinnerungen zeigen, dass der Sprecher nicht nur mit der Bedeutung des Verkleidens, sondern auch mit den sozialen Erwartungen und Herausforderungen des Erwachsenwerdens konfrontiert war. Gleichzeitig wurde die Beziehung zur Kirche und zur Musik in der Kindheit als wichtige soziale Erfahrungen empfunden, die das kulturelle Verständnis prägten.
Die Kunst und das Kabarett
Das Interesse an der Kunst, insbesondere am Kabarett, entwickelt sich früh und wird zu einem zentralen Bestandteil des Lebens des Sprechers. Er beschreibt, wie er von Kindheit an in der Schule interessiert war, vor anderen zu sprechen und Theater zu spielen. Der Übergang von diesen frühen Auftritten zu professionellen Kabarettaufführungen wird als aufregend aber auch herausfordernd dargestellt. Der Sprecher reflektiert, dass der Erfolg, den er im Kabarett erlebt hat, oft aus der Akzeptanz seiner eigenen Schwächen und der Authentizität auf der Bühne resultiert.
Film und Fernsehen als Prägung
Die Medien hatten einen starken Einfluss auf den Sprecher, wobei früheste Erlebnisse mit dem Fernsehen und später mit dem Kino sein Verständnis von Geschichten formten. Besonders prägende Filme und Serien der 70er Jahre hatten eine nachhaltige Wirkung auf seine Sichtweise zum Geschichtenerzählen. Die Verbindung zwischen Realität und Fiktion, die durch die Erzählungen in den Filmen vermittelt wurde, prägte seine spätere Arbeit als Regisseur und Drehbuchautor. Diese frühen Erfahrungen schafften eine Grundlage für seine künstlerischen Ambitionen und die Themen, die ihm besonders am Herzen liegen.
Der kreative Prozess beim Filmemachen
Der Sprecher thematisiert die Herausforderungen und Freuden des kreativen Prozesses beim Filmemachen, insbesondere beim Schreiben von Drehbüchern. Durch den kreativen Fluss, der oft beim Schreiben entsteht, wird deutlich, wie wichtig die Phase der Ideenentwicklung ist. Feedback von anderen wird als zentral für die Weiterentwicklung der Geschichten betrachtet, während die Zusammenarbeit mit talentierten Schauspielern als eine der erfüllendsten Aufgaben beim Drehen beschrieben wird. Der Prozess des Filmemachens wird als eine Kombination aus individueller Kreativität und kollektiver Zusammenarbeit dargestellt.
Ehrlichkeit und zwischenmenschliche Beziehungen
Im Podcast wird die komplexe Natur von Ehrlichkeit in Beziehungen angesprochen, insbesondere im Kontext ländlicher Gemeinschaften. Der Sprecher reflektiert die Schwierigkeiten, die möglicherweise durch soziale Normen und Erwartungen entstehen, die das Verhalten und die Kommunikation beeinflussen. Auch die Herausforderungen, die mit der Wahrnehmung von Ehrlichkeit in den eigenen interpersonellen Beziehungen verbunden sind, werden thematisiert. Die Diskussion zeigt auf, wie wichtig es ist, authentisch zu sein, während gleichzeitig die Angst vor Ablehnung und Konflikten im Raum steht.
Es ist irgendwie immer ein bisserl “anders besonders”, wenn wir Gäste haben, mit denen wir selbst herangewachsen sind, die uns im eigenen Schaffen und Leben beeinflusst, oder eben oft zum Lachen gebracht haben. So jemand ist Josef Hader. Kaum ein anderer österreichischer Kabarettist, Schauspieler, Drehbuchautor, und inzwischen auch Regisseur, genießt eine so hohe Beliebtheit durch alle Altersklassen und sozialen Schichten, wie er. Und Josef Hader hat gerade “Andrea lässt sich scheiden” gedreht: einen Film, den er selbst als “Landfilm” bezeichnet, und der seine zweite Regiearbeit nach “Wilde Maus” darstellt, was, wie er sagt, ein “Stadtfilm” ist. Wir haben mit ihm über Gegensätze, über verschiedene Perspektiven und Herangehensweisen, und auch über die Unterschiede zwischen Stadt und Land gesprochen. Allgemein gesagt, über die Dialektik des Leben, und warum ihm “potschert” Sein, bei dem, was er seit Jahren macht, eigentlich immer sehr hilfreich war.
Wie immer, danke an Philipp Pankraz und Severin Posch von Audiamo + für die technische Umsetzung.