Die Strategie der großen Schritte – von Linus Westheuser
Jan 30, 2025
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Der radikale Reformismus wird als Schlüssel zur gesellschaftlichen Transformation beleuchtet. Zwei Denker der Neuen Linken zeigen auf, wie nicht-reformistische Reformen das Machtverhältnis zwischen Kapital und Arbeit zugunsten der Arbeiterklasse verändern können. Es wird diskutiert, welche Rolle sozialistische Kräfte in linken Parteien und Gewerkschaften spielen sollten, um notwendige Reformen voranzutreiben und die Macht der arbeitenden Bevölkerung zu stärken. Die Idee ist, demokratische Kontrolle über soziale Güter zu fördern.
Revolutionärer Reformismus fordert strategische Reformen, um die Macht der Lohnabhängigen zu stärken und gesellschaftliche Gleichheit zu fördern.
Die Einführung einer Jobgarantie könnte die Verhandlungsposition der Beschäftigten verbessern und ihre Abhängigkeit von privatwirtschaftlichen Unternehmen verringern.
Deep dives
Der Gedanke des revolutionären Reformismus
Revolutionärer Reformismus zielt darauf ab, die Macht der arbeitenden Bevölkerung durch nicht-reformistische Reformen zu stärken und gleichzeitig die bestehenden Machtverhältnisse zu verschieben. Diese Reformen sollten strategisch konzipiert sein, um die Lohnabhängigen politisch zu aktivieren und ihre Verhandlungsposition zu verbessern. Ein Beispiel dafür ist die Vorstellung von Reformen, die über einfache bürokratische Veränderungen hinausgehen und in breiter gesellschaftlicher Beteiligung verankert sind. So kann die Arbeitskraft der Beschäftigten gestärkt werden, um die überlegene Position der Kapitalbesitzer zu untergraben und gesellschaftliche Gleichheit zu fördern.
Jobgarantie als transformative Maßnahme
Die Idee einer Jobgarantie wird als potenziell transformative Maßnahme hervorgehoben, die nicht nur den Zugang zu Arbeitsplätzen sichern, sondern auch die Erpressbarkeit der Arbeitenden reduzieren könnte. Diese Garantie würde bedeuten, dass jedem Anspruchsberechtigten ein sinnvoller Arbeitsplatz zu einem existenzsichernden Einkommen angeboten wird, unabhängig von sozialstaatlichen Leistungen. Eine solche Struktur könnte die Verhandlungsposition der Beschäftigten signifikant verbessern und die Abhängigkeit von privatwirtschaftlichen Unternehmen verringern. Dadurch würde gleichzeitig auch demokratische Kontrolle über lokale Arbeitsplätze und deren Gestaltung gefördert.
Demokratisierung des Unternehmensbesitzes
Die Demokratisierung des Unternehmensbesitzes steht im Vordergrund als eine Maßnahme zur Verringerung der Ungleichheit und zur Förderung des öffentlichen Reichtums. Durch Modelle wie die Einführung von Kapitalbeteiligungsfonds für Arbeitnehmer könnten Beschäftigte Mitspracherecht und Einfluss auf entscheidende Unternehmensentscheidungen gewinnen. Solche Strukturen würden nicht nur die Verteilung der Gewinne in sozial nützlichere Kanäle lenken, sondern auch die Legitimität öffentlicher Eigentumsformen stärken, indem die lokale Bevölkerung in die Entscheidungsprozesse einbezogen wird. Das Beispiel der britischen Stadt Preston zeigt, wie durch Community Wealth Building wirtschaftlicher Nutzen vor Ort gestaltet werden kann, was zu einer nachhaltigeren und gerechteren Wirtschaftsweise führt.
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Radikaler Reformismus und die Transformation der Gesellschaft
Sozialistische Politik steht für einen radikalen Reformismus, der mehr will als Reförmchen. Zwei Denker der Neuen Linken weisen den Weg.
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