Wagenknechts plötzlicher Absturz. Mit Andrea Maurer
Jan 11, 2025
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Andrea Maurer, ZDF-Korrespondentin und Expertin für die BSW, beleuchtet den überraschenden politischen Abstieg von Sahra Wagenknecht. Sie diskutiert die internen Konflikte und Herausforderungen, die Wagenknechts Image im Kontext des Ukraine-Konflikts belasten. Auch die strategischen Vergleiche zwischen Wagenknecht und AfD-Chefin Alice Weidel werden thematisiert. Maurer analysiert die ideologischen Parallelen zwischen der BSW und der AfD und den Einfluss von Wählerströmen auf die politische Landschaft in Deutschland.
Sahra Wagenknecht verfolgt mit dem Bündnis Sarah Wagenknecht das Ziel, im Bundestag über 5 Prozent der Stimmen zu erreichen.
Interne Konflikte und strenge Aufnahmebedingungen schwächen die Unterstützung für die BSW und gefährden ihre politische Ambitionen.
Deep dives
Sarah Wagenknechts Machtstrategie
Sarah Wagenknecht verfolgt das Ziel, ihre Partei, das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW), im Bundestag zu etablieren und gleichzeitig die politische Debatte in Deutschland zu beeinflussen. Ihr kurzfristiges Ziel besteht darin, bei der Bundestagswahl über 5 Prozent der Stimmen zu erreichen, was für den Fortbestand der Partei entscheidend ist. Wagenknecht möchte auch den traditionellen Parteien wie der SPD und ihrer ehemaligen Partei Die Linke, die ihr in der Vergangenheit Schaden zugefügt haben, Konkurrenz machen. Die Unklarheit über die Wählererwartungen und die strategischen Entscheidungen in den Landtagswahlen in Ostdeutschland scheinen ihre Politisierung zugunsten einer Regierungsbeteiligung beeinträchtigt zu haben.
Herausforderungen innerhalb der Partei
Wagenknecht sieht sich verschiedenen innerparteilichen Konflikten gegenüber, die ihre Autorität untergraben und die Unterstützung für ihre Partei schwächen könnten. Ihre harte Linie bei der Mitgliederaufnahme hat zu Unmut unter potenziellen Anhängern geführt, da viele Interessierte aufgrund strenger Kriterien ausgeschlossen werden. Dies hat dazu geführt, dass die BSW derzeit nur über wenig Mitglieder verfügt und Schwierigkeiten hat, tragfähige Strukturen aufzubauen. Vor dem anstehenden Parteitag gibt es Bedenken über die Loyalität der Mitglieder und mögliche interne Widerstände, die ihre Ambitionen weiter gefährden könnten.
Diskursive Macht und Themenstrategie
Wagenknecht strebt danach, die öffentliche Debatte über wichtige Themen wie Frieden und Waffenlieferungen aktiv zu gestalten, anstatt nur Opposition im Parlament zu sein. Mit ihren Positionen hat sie sich in der Vergangenheit als Stimme für diejenigen positioniert, die sich gegen militärische Unterstützung für die Ukraine aussprechen. Diese diskursive Strategie soll dazu dienen, Wähler zu mobilisieren, die sich von den etablierten Parteien entfremdet fühlen. Allerdings sieht sie sich auch dem Problem gegenüber, dass ähnliche Positionen von rechtspopulistischen Parteien wie der AfD vertreten werden, mit denen sie sich in einer ideologischen Grauzone bewegt.
Die Rolle von Oskar Lafontaine
Oskar Lafontaine spielt eine entscheidende Rolle in Wagenknechts politischer Strategie und der Entwicklung des BSW, auch wenn er nicht in einer Führungsposition ist. Ihre gemeinsame politische Historie und die gegenseitige Unterstützung beeinflussen die Ausrichtung der Partei stark. Lafontaine hat mehrmals betont, dass die Mitgliederaufnahme offener gestaltet werden sollte, was auf einen Konflikt in der Strategie hinweist. Ihre Zusammenarbeit könnte entscheidend sein, um Wähler zu gewinnen, die an einer progressiven Agenda interessiert sind, während sie gleichzeitig den Spagat zwischen diesen Anforderungen und der Abgrenzung zu rechten Ideologien meistern muss.
Während AfD-Chefin Alice Weidel die Aufmerksamkeit der Welt genießt, ist eine andere Politikerin aus den Schlagzeilen fast verschwunden: Sahra Wagenknecht. Und ihr BSW leidet darunter: In den Umfragen geht es bergab. Mit ihren Themen kann die Linksaußen-Politikerin nicht mehr durchdringen. Wird aus dem Sensationsstart überraschend ein großer Flop? Darüber spricht Paul Ronzheimer mit Andrea Maurer. Die Korrespondentin im ZDF-Hauptstadtstudio ist BSW-Expertin und Macherin der Doku „Inside Bündnis Wagenknecht“.