

S3 #1 Der Mensch ist mehr als seine Krankheit | „Der tschechische Patient“
Aug 8, 2025
21:08
Die heutige Geschichte, überschrieben mit „Der tschechische Patient“, dokumentiert die besonderen Herausforderungen der Organisation einer Reha und anschließender Betreuung nach einem Notfall durch eine Hirnblutung. Wo darf denn die Reha überhaupt stattfinden? Wo soll sie, geht es nach den Wünschen des betroffenen Patienten, stattfinden? Wie steht es um soziales Umfeld, Krankenversicherung, Sprachgrenzen? Und wenn sich da plötzlich – zum Beispiel beim Versicherungsstatus – etwas ändert? Was tun als „Wächterin des Verfahrens jenseits der medizinischen Notwendigkeiten“?
Der Mensch ist mehr als seine Krankheit. So lautet der Titel des vielgelobten Buches von Ursula Pabsch zu Systemischer Sozialer Arbeit im Krankenhaus. Der mehrteilige Podcast bei Sounds of Science Specials mit Ursula Pabsch beleuchtet detailliert und auf dem Hintergrund der immensen praktischen Erfahrung der Gesprächspartnerin viele Kontexte und Anforderungen dieses wichtigen Arbeitsfeldes. Anhand von Fallbeispielen werden die Vorzüge systemischen Denkens und Handelns direkt erfahrbar. Eine Auswahl von Reflexionsfragen (siehe Anhang) lädt die Hörer:innen in jedem Post ein, die Arbeit und sich selbst weiter zu beobachten und zu professionalisieren.
Ursula Pabsch, Dipl. Päd., ist Systemische Therapeutin, Beraterin, Supervisorin und Organisationsentwicklerin; langjährige Tätigkeit in der klinischen Sozialarbeit; selbstständig in außerklinischem Case Management und Supervision; Inhaberin des Intensivpflegeportals www.leben-mit-intensivpflege.de; Beraterin von Intensivpflegediensten.
Literatur:
Pabsch, Ursula H. (2024): Der Mensch ist mehr als seine Krankheit. Systemische Soziale Arbeit im Krankenhaus. Heidelberg (Carl-Auer Verlag).
Systemische Grundsätze/Haltung:
Nicht-wissende und respektvolle Haltung, hier insbesondere gegenüber der vermeintlichen Ehefrau, die sich als Lebensgefährtin mit eigenen Problemen herausstellte.
Kooperationswille mit allen Systembeteiligten, ausgeprägte Netzwerkarbeit.
Informationsbereitschaft und Verantwortungsübernahme, insbesondere die Sicherung der Krankenversicherung.
Weitergehende mögliche systemische Fragen:
An das Team:
Was können wir tun, um dem Patienten die Situation zu erleichtern?
Wie können wir den wirtschaftlichen Druck aushalten? Was ist der persönliche Beitrag der einzelnen Professionen?
An den Patienten:
Was brauchen Sie, um sich sicher zu fühlen?
Zu wem haben Sie Vertrauen?
Auf wem können Sie sich verlassen?
Wo möchten Sie die Rehabilitation machen?
Der Blick zu mir:
Was brauche ich, um die Balance halten zu können zwischen bürokratischen Hürden, medizinischen Ansprüchen und sozialer Notlage?
Professionelle Geduld als Kernkompetenz im klinischen Kontext ist notwendig, um kreative Lösungen finden zu können. Auf wem im Team kann ich mich verlassen?
Welche Themen und Patienten beschäftigen mich auch am Abend?
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