Wie wird man ein international erfolgreicher Comiczeichner, Flix?
Mar 17, 2020
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Felix Görmann, alias Flix, diskutiert die Herausforderungen des Comiczeichnens in Deutschland. Er teilt seine Reise von der ersten Comicabschlussarbeit bis hin zum Erfolg mit bekannten Figuren wie Spirou und Fantasio. Dabei werden die Disziplin und Kreativität thematisiert, die nötig sind, um unter Druck zu arbeiten. Flix reflektiert auch über Selbstkritik, kreative Freiheiten und die Entwicklungen im deutschen Comicmarkt. Seine Leidenschaft für Comics und die Wendepunkte seiner Karriere machen das Gespräch spannend und inspirierend.
Flix betont, dass die Arbeit an bekannten Comicfiguren wie Spirou sowohl einen kreativen Freiraum als auch die Verantwortung für deren Erbe beinhaltet.
Er reflektiert über die finanziellen Herausforderungen als Comiczeichner in Deutschland und die Notwendigkeit, mehrere Projekte zu kombinieren, um über die Runden zu kommen.
Deep dives
Der Weg zum Spirou-Comic
Der Comiczeichner Flix beschreibt, wie er in seiner Kindheit von Figuren wie Spirou und Fantasio inspiriert wurde, die seine Leidenschaft für Comics weckten. Über die Jahre hat sich die Comic-Welt gewandelt, und neue Generationen von Zeichnern haben die Möglichkeit, frische Ideen in beliebte Serien einzubringen. Flix erklärt, dass er die Möglichkeit erhielt, einen Spirou-Spezialband zu zeichnen, was für ihn eine unglaubliche Ehre und Herausforderung darstellt. Diese Freiheit, neue Geschichten zu entwickeln und dabei seinen eigenen Stil zu verwenden, gab ihm die Möglichkeit, Spirou in einen historischen Kontext zu setzen, insbesondere in das Berlin der DDR.
Herausforderungen und Freiheiten im Comiczeichnen
Flix erläutert die komplexen Regeln, die beim Zeichnen von Comics wie Spirou beachtet werden müssen, und betont, dass es sowohl wichtige Vorgaben als auch Freiräume gibt, die kreatives Arbeiten ermöglichen. Er beschreibt, dass die Arbeit an bekannten Charakteren auch bedeutet, Verantwortung für deren Erbe zu tragen und sich an die Vorgaben der Verlage zu halten. Während man kreativ sein kann, muss man auch sicherstellen, dass die Geschichten den Erwartungen einer jugendlichen Leserschaft gerecht werden, indem man beispielsweise Gewalt ohne Blut zeigt und Themen wie Drogen oder Sex vermeidet. Diese Balance zwischen Kreativität und dem Einhalten von Vorgaben ist für Flix sowohl herausfordernd als auch anregend.
Der Weg zum internationalen Erfolg
Flix reflektiert über seinen Sprung auf die internationale Comicbühne und die damit verbundenen Herausforderungen, wie den Druck, den Erwartungen des belgischen Verlags gerecht zu werden. Er beschreibt, wie wichtig es war, bei der Erstellung seines Spirou-Bandes das Vertrauen in seine Fähigkeiten zu gewinnen, insbesondere in einem Markt, der traditionsgemäß von etablierten Künstlern dominiert wird. Das Gefühl, seinen Platz im internationalen Comicmarkt gefunden zu haben, hat für Flix seine Karriere grundlegend verändert und ihm neue Möglichkeiten eröffnet, die er zuvor nicht für denkbar hielt. Mit dem Erfolg seines Comics hat er auch den Anreiz für andere deutsche Comiczeichner gestärkt, ihre Stimme auf dem internationalen Parkett zu erheben.
Die Realität als Comiczeichner
Flix beschreibt die Herausforderungen, mit denen er als Comiczeichner konfrontiert ist, insbesondere in Bezug auf finanzielle Unsicherheiten und die Wahrnehmung des Berufs in der Gesellschaft. Er erklärt, dass der Verkauf von Comics oft nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu bestreiten, was ihn dazu zwang, verschiedene Projekte zu kombinieren, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Trotz der Schwierigkeiten genießt er die Freiheit und die Freude am Zeichnen und Geschichtenerzählen. Flix erkennt auch, dass das kontinuierliche Arbeiten und Lernen im Comicbereich für ihn entscheidend ist, da dies seine Fähigkeiten verbessert und ihm weiterhin interessiertes Publikum bietet.
"Comics zu zeichnen ist in Deutschland ein schwieriges Geschäft", sagt Felix Görmann, der unter dem Künstlernamen Flix zu den erfolgreichsten Comiczeichnern Deutschlands gehört. Der Verkauf von Comics reiche oft nicht, um den Lebensunterhalt zu bestreiten, sagt der 43-Jährige im ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. Flix studierte Kommunikationsdesign an der Hochschule der Bildenden Künste in Saarbrücken. Dort habe er als erster Studierender überhaupt einen Comic als Abschlussarbeit eingereicht. Später veröffentlichte er den Comic, das war der Anfang seiner Karriere. Als der französische Comicverlag Dupuis, der die Rechte an der Comicreihe Spirou und Fantasio hält, vor einigen Jahren auf der Suche nach einem Zeichner gewesen sei, habe Flix' deutscher Verleger ihn vorgeschlagen. "Das ist, wie wenn die Nasa anruft und fragt: Möchtest du zum Mond fliegen?!", erinnert sich Flix im Podcast. Er habe sofort zugesagt, schließlich seien diese Figuren der Grund, warum er Comiczeichner geworden sei: "Ich hab die als Kind gelesen, geliebt und durchgepaust." Für ihn seien die Spirou-Comics wie Tim und Struppi – "nur deutlich überdrehter, wie James Bond auf Speed", erzählt Flix.
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