Moove | Chinas Elektrostrategie und ihr Einfluss auf Europa - Prof. Markus Lienkamp TU München
Oct 18, 2024
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Markus Lienkamp ist Professor für Fahrzeugtechnik an der TU München und ein Experte für autonomes Fahren sowie Elektromobilität. Er diskutiert die Rolle von Universitäten in der Forschung und die Herausforderungen der Automobilindustrie. Lienkamp erläutert den Einfluss Chinas auf die europäische Industrie und die Notwendigkeit von Kooperationen in der Batterietechnologie. Zudem betont er, dass es für Europa noch nicht zu spät sei, um wettbewerbsfähig zu bleiben, und beschreibt innovative Ansätze zur Bewältigung des Fahrermangels.
Universitäten sind entscheidend für die Entwicklung neuer Technologien, insbesondere in der Elektromobilität und beim autonomen Fahren, wie die TU München zeigt.
Projekte wie das Wiesenshuttle verdeutlichen die Herausforderungen autonomer Fahrzeuge in komplexen Umgebungen und die Notwendigkeit zur Optimierung der Software.
Offene Standards und modulare Systeme sind entscheidend für die Zusammenarbeit in der Automobilindustrie und die beschleunigte Entwicklung innovativer Lösungen.
Deep dives
Die Rolle der Universitäten in der Fahrzeugtechnologie
Universitäten spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung neuer Technologien und Innovationen im Automobilsektor. An der TU München wird umfangreiche Forschung in Bereichen wie Fahrerassistenzsysteme, Elektromobilität und autonomes Fahren betrieben. Professor Markus Liekamp leitet einen Lehrstuhl, der sich auf zukunftsorientierte Themen konzentriert und bereits einige bedeutende Projekte in diesen Bereichen vorzuweisen hat. Die institutionellen Forschungen tragen dazu bei, das Verständnis für neue Mobilitätslösungen voranzutreiben und auf die Herausforderungen der Zukunft zu reagieren.
Das Wiesenshuttle-Projekt
Aktuell entwickelt ein Team an der TU München das Wiesenshuttle, ein autonomes Fahrzeug, das mit hochentwickelter Sensorik ausgestattet ist. Dieses Projekt wird in einer hochkomplexen Umgebung durchgeführt, während des Oktoberfestes in München, was für die Entwicklung eine besondere Herausforderung darstellt. Der VW-Bus, der für dieses Projekt verwendet wird, fährt autonom in Stadtgebieten und sammelt dabei wichtige Daten, die dem Team helfen, die Software weiter zu optimieren. Wenn die Tests erfolgreich abgeschlossen sind, wird die entwickelte Software als Open Source zur Verfügung gestellt, um anderen Forschungsgruppen und Unternehmen zu helfen.
Herausforderungen des autonomen Fahrens
Das autonome Fahren steht vor zahlreichen Herausforderungen, insbesondere in komplexen Verkehrssituationen, die unvorhersehbares Verhalten von Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern beinhalten. Um diese Herausforderungen zu meistern, hat das Team an der TU München einen sicherheitsorientierten Ansatz gewählt, bei dem ein Sicherheitsfahrer an Bord ist, um im Notfall eingreifen zu können. Die Forschung konzentriert sich darauf, das Fahrzeug so intelligent zu machen, dass es auch in schwierigen Situationen eigenständig agieren kann, was Fortschritte in der Softwareentwicklung erfordert. Gleichzeitig wird die Entwicklung von Algorithmen vorangetrieben, um die Sicherheit und Effizienz autonomer Fahrzeuge zu erhöhen.
Offene Standards und Modularität im Fahrzeugbau
Die Schaffung offener Standards und modularer Systeme wird als notwendiger Schritt angesehen, um die Zusammenarbeit in der Automobilindustrie zu fördern und die Entwicklung autonomer Fahrzeuge zu beschleunigen. Professor Liekamp betont, dass es wichtig ist, klare Schnittstellen zu definieren, damit verschiedene Forschungs- und Unternehmensgruppen ihre Module integrieren können. Diese Modularität könnte dazu beitragen, verschiedene Lösungen effizient zusammenzuführen und den Austausch zwischen Unternehmen zu erleichtern. Dies führt zu einer gesteigerten Innovationskraft und könnte letztlich die Marktfähigkeit neuer Technologien beschleunigen.
Die Zukunft der Mobilität und Elektroautos
Die Diskussion um die Zukunft der Mobilität konzentriert sich zunehmend auf die Notwendigkeit von Elektrofahrzeugen und neuen Mobilitätskonzepten. Professor Liekamp hebt hervor, dass die automobile Industrie in Deutschland sich anpassen muss, um die Herausforderungen der Elektromobilität und des Sharing zu meistern. Es wird davon ausgegangen, dass sich das Mobilitätsverhalten der Kunden ändern wird, wobei die Bereitschaft zur Nutzung von Carsharing und anderen Mobilitätslösungen steigt. Ein Umdenken in Bezug auf den Besitz von Fahrzeugen könnte die Entwicklung einer nachhaltigeren und effizienteren Verkehrsinfrastruktur unterstützen.
Prof. Markus Lienkamp von der TU München im New Mobility Podcast von auto motor und sport
In dieser Episode diskutieren wir mit Professor Markus Liekamp von der TU München über die aktuellen Entwicklungen in der Automobiltechnik, insbesondere im Bereich autonomes Fahren und Elektromobilität. Wir beleuchten die Rolle der Universitäten in der Forschung, die Herausforderungen der Automobilindustrie und die Notwendigkeit von Plattformstrategien.
Wir sprechen über die Chancen und Risiken der Automobilindustrie, insbesondere im Hinblick auf die Variantenvielfalt, den Einfluss Chinas, die Notwendigkeit europäischer Kooperation in der Batterietechnologie und die Zukunft der Mobilität. Warum Lienkamp überzeugt davon ist, dass es noch nicht zu spät für Europa ist und was die Autobauer auf dem Kontinent in seinen Augen dringend ändern sollten, um wettbewerbsfähig zu bleiben, verrät er in der aktuellen Folge.