Age Shaming: Wie vor allem Frauen davon betroffen sind
Jun 14, 2024
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Annika Landsteiner, Autorin und Journalistin, bekannt für ihr Buch "Sorry Not Sorry", spricht über das Phänomen des Age-Shamings, das Frauen stark betrifft. Sie beleuchtet, wie gesellschaftliche Erwartungen Frauen unter Druck setzen und ihre Selbstwahrnehmung negativ beeinflussen. Außerdem diskutiert sie die Vorteile von Altersvielfalt in Freundschaften und die Veränderungen in Sexualität und Beziehungen im Alter. Die Verbindung zur populären Dating-Show 'Golden Bachelor' wird auch thematisiert, während sie dazu anregt, Scham zu überwinden und das Selbstbild positiv zu verändern.
Frauen erleben Altersdiskriminierung intensiver, was zu einem Gefühl der Scham führt, insbesondere durch gesellschaftliche Erwartungen und Normen.
Die Wahrnehmung von Sexualität im Alter wird häufig missverstanden, obwohl sie sich vertiefen kann und viele Menschen aktiv Liebe suchen.
Deep dives
Scham und ihre soziale Funktion
Scham wird als ein isolierendes Gefühl beschrieben, das oft aus einer Wahrnehmung von Fehlverhalten resultiert. Diese Empfindung hat nicht nur individuelle Auswirkungen, sondern beeinflusst auch soziale Interaktionen, da Menschen versuchen, die beschämte Person zu unterstützen und zu integrieren. Ein Beispiel ist das Gefühl von Fremdscham, wenn jemand in der Öffentlichkeit rot wird und sofort eine Rückkehr in das soziale Umfeld wünscht. Diese Dynamik zeigt, wie tief verwurzelt und komplex das Gefühl der Scham im sozialen Miteinander ist.
Alter und weibliche Scham
Die Episode beleuchtet, wie Frauen speziell mit Altersdiskriminierung und der damit verbundenen Scham konfrontiert sind. Es wird diskutiert, dass gesellschaftliche Erwartungen Frauen ab einem bestimmten Alter beschämen, insbesondere wenn sie keine Kinder haben oder nicht verheiratet sind. Solche Normen werden durch kulturelle Konzepte wie die Forbes '30 under 30' Liste verstärkt, die den Druck erhöhen, bestimmte Lebensziele früh zu erreichen. Dadurch empfinden viele Frauen Scham und Mangel an Wertigkeit in der Gesellschaft, wenn sie diese Erwartungen nicht erfüllen.
Angst vor dem Altern
Die Angst vor dem Altern manifestiert sich in einer so genannten Angstalter-Theorie, welche die Vorstellung umfasst, dass bestimmte Altersgrenzen mit besonderen Erwartungen verbunden sind. Besonders bei Frauen kommt es oft zu einer inneren Auseinandersetzung mit dem eigenen Alter, die durch externe gesellschaftliche Druck verstärkt wird. Diese Erfahrungen führen dazu, dass viele sich selbst mit 35 oder 40 Jahren als alt empfinden, obwohl ihre tatsächlichen Lebensumstände und Gefühle dem widersprechen. Die Überwindung dieser Angst kann inspirierend sein, da es zahlreiche Beispiele von Menschen gibt, die in diesem Alter neue Wege einschlagen und die ihren Lebensentwurf nicht an gesellschaftlichen Normen ausrichten.
Sexualität und Beziehungen im Alter
Ein weiteres zentrales Thema ist die Wahrnehmung von Sexualität und Beziehungen im Alter, die häufig von Stigmata und Vorurteilen geprägt ist. Die Diskussion zeigt, dass Sexualität nicht abnimmt, sondern sich oft mit dem Alter vertieft und intensiver wird, da Menschen mehr über ihre Bedürfnisse wissen. Auch wird die Relevanz von medialen Darstellungen angesprochen, die ältere Menschen häufig emotional und sexuell unterrepräsentiert zeigen, was zu einer verzerrten Wahrnehmung führt. Formate wie der Golden Bachelor könnten einen Paradigmenwechsel einleiten und dazu beitragen, das Bild davon, dass ältere Menschen aktiv Liebe suchen, zu verändern.
Alterserscheinungen sind bei Männern nicht so negativ belegt wie bei Frauen. Vor allem Frauen werden aufgrund von Zeichen des Älterwerdens benachteiligt und diskriminiert. Das wird als Age-Shaming bezeichnet.