Deals mit Autokraten und Zölle gegen alle: Wie Trump die Welt verändern wird
Nov 9, 2024
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Die Schockwellen von Trumps Sieg ergründen globale Risiken. Von einer unberechenbaren Außenpolitik bis hin zu Handelskriegen mit China sind die Implikationen vielschichtig. Die enge Beziehung zu Diktatoren wie Putin und Kim Jong-Un könnte die geopolitische Dynamik verändern. Zudem werden die Auswirkungen seiner aggressive Handelspolitik auf Europa und die deutsche Wirtschaft beleuchtet. Die wachsende politische Spaltung in den USA und deren Einfluss auf die internationale Gemeinschaft sind ebenfalls zentrale Themen.
Trumps aggressive protektionistische Handelsstrategie, die Zölle auf chinesische Importe von bis zu 60 Prozent vorsieht, könnte den globalen Handel erheblich beeinträchtigen.
Die unberechenbare außenpolitische Richtung unter Trump könnte die transatlantischen Beziehungen belasten und autoritäre Regierungen stärken, was in Europa Besorgnis auslöst.
Deep dives
Trumps Wahlsieg und die politische Stimmung in den USA
Der erdrutschartige Sieg von Trump hat in den USA eine Katerstimmung ausgelöst, insbesondere in den traditionell demokratisch geprägten Gegenden wie Pennsylvania. Nach der ersten Aufregung scheinen die Menschen jedoch zur Tagesordnung überzugehen, während die politischen Spannungen weiterhin hoch bleiben. Trumps Rückkehr ins Amt wird als unberechenbar angesehen, da er bereits während seiner ersten Amtszeit als Herausforderer des Multilateralismus und als Förderer autoritärer Tendenzen in Erscheinung trat. Diese Dynamik sorgt für Besorgnis in Europa, da die politischen Entwicklungen in den USA direkte Auswirkungen auf die transatlantischen Beziehungen haben können.
Trumps Außenpolitik im Nahen Osten
Trump verfolgt einen rechten Kurs in Bezug auf den Nahen Osten, insbesondere durch seine Unterstützung für Netanyahu und die Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt. Der israelische Ministerpräsident hat Trump nach seinem Wahlsieg gratuliert, was die enge Beziehung zwischen den beiden unterstreicht. Während die Demokraten eine zurückhaltendere Israel-Politik propagieren, plant Trump, Netanyahu bei der militärischen Intervention in Gaza weniger Grenzen zu setzen. Diese Strategie könnte zu einer Verschärfung des Konflikts führen und gleichzeitig die Interessen der Palästinenser weiter ignorieren.
Trumps unberechenbare Haltung zu Russland und der Ukraine
Trump signalisiert, dass er den Krieg in der Ukraine schnell beenden will, doch die Details seiner Strategie bleiben unklar und lassen Raum für Spekulationen. In Gesprächen mit Wahlberechtigten wird deutlich, dass das Thema Ukraine keine hohe Priorität hat, während Trump verspricht, den Konflikt innerhalb eines Tages zu lösen. Es besteht die Befürchtung, dass Trumps Strategie nach einer möglichen Wiederwahl auf einer Kapitulation der Ukraine unter russischen Bedingungen basieren könnte. Zudem könnte dies die Unterstützung der USA für die Ukraine und deren NATO-Beitritt i.w. untergraben.
Der Handelskonflikt mit China und die Auswirkungen auf die US-Wirtschaft
Trump kündigt an, Zölle auf chinesische Importe von bis zu 60 Prozent zu verhängen, was einen aggressiven protektionistischen Kurs in der Handelspolitik verdeutlicht. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die amerikanische Industrie zu schützen und die Wiederherstellung der nationalen Wirtschaft zu fördern. Gleichzeitig wird der Druck auf deutsche und europäische Unternehmen weiter steigen, was zu einem Rückgang des Außenhandels führen könnte. Die Unklarheit um Trumps wirtschaftliche Strategien lässt viele in der amerikanischen und internationalen Geschäftswelt besorgt zurück.
Die Wiederwahl von Donald Trump hat Schockwellen um die Welt gesandt. Die Details von Trumps Außenpolitik sind zwar noch unklar. Aber schon jetzt zeichnet sich ab, dass es für die Verbündeten der USA ungemütlich werden könnte.
Zölle auf alle US-Importe stehen genauso auf dem Programm, wie ein Handelskrieg mit China und ein Kuschelkurs mit Diktatoren wie Russlands Putin oder Kim Jong-Un in Nordkorea. Wir sprechen mit F.A.Z.-Korrespondenten auf der ganzen Welt über das Ergebnis der US-Wahl
Mitarbeit: Marie Löwenstein, Kathrin Becker
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