Hafen Rotterdam: Hier entsteht Europas größte Wasserstofffabrik!
Sep 20, 2024
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Der Hafen von Rotterdam, einst Zentrum für fossile Energien, verwandelt sich in einen grünen Energieknotenpunkt. Es entsteht die größte Wasserstofffabrik Europas auf der Maasvlakte 2. Die Hafenbehörde plant, bis 2030 über die Hälfte der Emissionen zu reduzieren. Gleichzeitig wird die CO2-Speicherung im Meeresboden vorangetrieben. Experten diskutieren die Herausforderungen und Chancen der Wasserstoffproduktion sowie die Bedeutung lokaler und importierter Quellen für eine nachhaltige Zukunft.
Der Hafen von Rotterdam plant, bis 2030 mehr als die Hälfte seiner Emissionen durch den Bau der größten Wasserstofffabrik Europas zu reduzieren.
Wachstumsstarke Investitionen in erneuerbare Energien, die 1,6 Billionen Euro jährlich erreichen, zeigen den Übergang von fossilen Brennstoffen zu nachhaltigen Lösungen auf.
Deep dives
Herausforderung der Energiewende in Rotterdam
Der Hafen von Rotterdam, einst ein Zentrum für fossile Energie, steht vor der Herausforderung, sich vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen. Im Podcast wird die Notwendigkeit betont, die jahrzehntelang etablierten Strukturen, die auf Öl und Gas basieren, zu transformieren. Hafenmanager Randolf Weterings beschreibt, wie die Projekte zur CO2-Reduktion den Druck erhöhen, konkrete Fortschritte zu erzielen. Rotterdam gilt mittlerweile als Vorreiter in der Nutzung grüner Energien, was durch den Bau der größten Wasserstofffabrik Europas unterstützt wird.
Investitionen in erneuerbare Energien
Trotz der nach wie vor lukrativen fossilen Energiewirtschaft zeigen die globalen Investitionen in erneuerbare Energien ein starkes Wachstum, mit einem jährlichen Betrag von 1,6 Billionen Euro. Dies ist ein signifikanter Anstieg von 600 Milliarden Euro im Vergleich zu den Investitionen in fossile Brennstoffe, was auf einen bewussteren Umgang mit Ressourcen hindeutet. Rotterdam, als wichtiger Knotenpunkt für Energie in Europa, profitiert von dieser Entwicklung, indem neue Geschäftsmodelle und Anlagen für grüne Technologien entstehen. Der Hafen ist bestrebt, sich gegenüber anderen großen internationalen Häfen zu behaupten, indem er innovative Lösungen vorantreibt.
Zukunft des Wasserstoffs als Energieträger
Grüner Wasserstoff wird als entscheidender Baustein für die zukünftige Energieversorgung in Rotterdam angesehen, mit Plänen, die Produktionskapazitäten bis 2050 erheblich zu steigern. Die derzeit im Bau befindliche Wasserstofffabrik wird nicht nur die Kapazitäten in Europa praktisch verdoppeln, sondern auch als Modell für zukünftige Projekte dienen. Lokale Produktionsanstrengungen werden gleichzeitig mit Importen von Wasserstoff kombiniert, um eine zuverlässige Versorgung zu gewährleisten. Trotz der Herausforderungen bei der Herstellung und den hohen Kosten ist die Industrie optimistisch, dass Wasserstoff ein wichtiger Bestandteil der Klimaziele wird.
Das Erdöl hat Rotterdam zu Wohlstand verholfen. Davon erzählt das Museum im Zentrum und davon erzählen die gigantischen Raffinerien weit draußen, auf dem Gelände des Hafens. Das hat bis heute allerdings Folgen fürs Klima: Fast 18 Prozent der niederländischen Emissionen gehen aufs Konto des Hafens.
Aber: Der Hafen will grüner werden – mehr als die Hälfte der Emissionen sollen wegfallen bis 2030! Auf einer künstlichen Insel, der Maasvlakte 2, entsteht dafür die größte Wasserstofffabrik Europas. Die Hafenbehörde such außerdem nach Partnern für den Import von grünem Wasserstoff. Gleichzeitig will Rotterdam vorangehen bei der CO2-Speicherung im Meeresboden.
Wir waren unterwegs mit dem Projektmanager der Hafenbehörde, Randolf Weterings. Und wir ordnen die Pläne ein, mit Prof. Frithjof Staiß vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg.
Wenn ihr mit uns in Kontakt kommen wollt, schreibt uns sehr gerne an klima@ndr.de.