AI-powered
podcast player
Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features
Die Sendung mit der Maus hat einen entscheidenden Einfluss auf die Denkweise der Nachkriegsgeneration in Deutschland gehabt. Der Schöpfer, Armin Maiwald, hebt hervor, dass viele Menschen mit seiner Stimme aufgewachsen sind und die Werte, die die Sendung vermittelt, einen tiefen Eindruck hinterlassen haben. Der Status der Sendung als Kultursymbol zeigt sich in der breiten Akzeptanz und Anerkennung des Formats. Maiwald wird dafür gelobt, dass er Aufklärung, Wissen und Empathie in die Geschichten einfließen lässt, die eine Generation prägen.
Maiwald erzählt, dass der Aufschwung des Kinderfernsehens in Deutschland in den 70er Jahren eine resultierende Antwort auf die gesellschaftlichen Veränderungen war. Diese Zeit war geprägt von einem Aufbruch in der Öffentlichkeit, wo verschiedene Formate, wie Löwenzahn oder die Rappelkiste, entstanden sind. Der Wettbewerb und die kreativen Ideen führten dazu, dass das Kinderfernsehen neu erfunden wurde, um Kinder gut zu unterhalten und aufzuklären. Heute ist es jedoch komplizierter, neue Formate zu etablieren, da das Fernsehen zunehmend standardisiert und für schnelle Quoten produziert wird.
Maiwald reflektiert über die zahlreichen Reaktionen auf seine Filme und erklärt, dass Kritik oft ein Teil des Prozesses ist. Vor allem die Sendung mit der Maus hat Kritik, insbesondere wenn es um sensible Themen wie Migration oder Tierschutz geht, auf sich gezogen. Er betont die Wichtigkeit, konstruktiv mit Kritik umzugehen und sie in zukünftige Produktionen einfließen zu lassen. Durch diesen Umgang hat die Sendung eine gewisse Entwicklung durchlebt, wobei der Dialog mit Zuschauern und Experten immer zentral war.
Ein entscheidender Moment in der Geschichte der Sendung war, als sie anfing, sich auch mit schwierigen Geschichten auseinanderzusetzen, wie dem Thema Tod. Der Film über das Mädchen Katharina, das an einer Krankheit starb, war eine Herausforderung, die Maiwald mit großem Einfühlungsvermögen anging. Er gewährte den Eltern und den Menschen in Katharinas Leben eine Plattform, auf der sie ihre Erfahrungen teilen konnten. Dies trug dazu bei, dass das Thema Tod unter Kindern behutsam behandelt wurde, ohne dabei seine Ernsthaftigkeit zu verlieren.
Maiwald erzählt von den technischen Herausforderungen, die er während seiner Dreharbeiten überschreiten musste, um Geschichten zum Leben zu erwecken. Beispielsweise musste er originale Mechanismen suchen, um bestimmte Fragestellungen und Themen anschaulich zu machen. Bei seinen Projekten inkludiert er oft ein Testen und Experimentieren, um neue Herangehensweisen zu finden, die die Komplexität der Themen vereinfacht darstellen. Die Schwierigkeiten, die mit der Veranschaulichung von wissenschaftlichen Konzepten verbunden waren, erforderten Geduld und Kreativität, um sie für Kinder verständlich zu machen.
Eine der bemerkenswertesten Taktiken von Maiwald ist sein Ansatz des Geschichtenerzählens, wo er den Zuschauern eine Plattform gibt, um Fragen zu stellen. Anstatt lehrreiche Monologe zu halten, lässt er Geschichten entfalten, die Kinder zum Nachdenken anregen. Dieser Stil schafft einen Sog, der die Kinder emotional anspricht und sie dazu ermutigt, mehr über die Welt um sie herum zu erfahren. Diese Technik hat entscheidend dazu beigetragen, die Sendung von anderen Formaten zu differenzieren.
Maiwald thematisiert die Verantwortung, die mit der Erstellung von Kinderinhalten einhergeht. Er betont, dass die Inhalte nicht nur unterhaltsam, sondern auch erzieherisch sein sollten und dass man sich der Konsequenzen der Darstellung bewusst sein muss. Dieser Verantwortung liegt die Frage zugrunde, wie Geschichten geboten werden und welche Werte dabei vermittelt werden. Es ist wichtig, dass Kinder in der Lage sind, kritisch über das Gesehene nachzudenken und sich nicht nur auf Unterhaltung, sondern auch auf Bildung zu konzentrieren.
Die Fragen, die die Kinder stellen, haben sich im Laufe der Jahre verändert. Während früher einfache Fragen über die Welt und deren Funktionsweise im Vordergrund standen, sind es heute oft technische oder digitale Fragen, die die Neugier dezent repräsentieren. Die Sendung hat sich daraufhin angepasst und versucht, diese Fragen aufzugreifen und informative Inhalte dazu zu bieten. Maiwald strengt sich an, das Interesse der Kinder an komplexeren Themen zu fördern, um Antworten auf das Spektrum ihrer Fragen zu finden.
Maiwald betont die Wichtigkeit der Interaktion mit den Zuschauern und der Publikumseinbindung in die Sendung. Die ständigen Rückmeldungen der Zuschauer motivieren das Team, weiterhin großartige Geschichten zu erzählen und neue Wissen zu teilen. Diese Interaktion gibt dem Publikum ein Gefühl der Zugehörigkeit, dass sie ein Teil des Programms sind, was das Interesse am Lernen und Entdecken anregt. Dies ist entscheidend für den langfristigen Erfolg der Sendung, die Generationen überdauert.
Die Verbindung von technischem Wissen mit Kreativität ist ein zentrales Element in Maivalds Arbeit. Er erklärt, dass viele seiner Filmschnitte und Geschichtenerzählungen unter der Berücksichtigung praktischer und technischer Herausforderungen entstanden sind. Durch das Experimentieren mit verschiedenen Materialien und Techniken ist es ihm gelungen, fesselnde Inhalte für Kinder zu schaffen. Diese Fusion ermöglicht es, relevante Fragen auf kreative und unterhaltsame Weise zu beantworten.
Die Sendung mit der Maus hat sich erfolgreich an die Wünsche und die ludische Natur junger Zuschauer angepasst. Während man in der Vergangenheit die Kindersendungen eher als lehrreich und didaktisch xemulte, spielen heute auch Interaktivität und Ansprache eine bedeutende Rolle. Maiwald inspiriert das Publikum, nicht nur zuzuschauen, sondern aktiv zu sein und Fragen zu stellen. Interaktive Elemente ermöglichen es Kindern, sich kreativ einzubringen, was die Lern- und Bildungserfahrung intensiviert.
Maiwald thematisiert die Herausforderungen, die mit dem Ruhm und der Kenntnis seiner Stimme kommen. Während er ein sehr sichtbarer Teil der Sendung wird und sich immer respektvollen Top-Kurator macht, bemerkt er, dass er in der Gesellschaft und der Presse manchmal unverhältnismäßig betrachtet wird. Er spricht über die Dualität von Privatleben und öffentlichem Leben in seinem Beruf. Diese Art von Kritik und Öffentlichkeit hat Auswirkungen auf seine täglichen Lebensentscheidungen und die Art und Weise, wie er mit Familie und Freunden umgeht.
Maiwald bringt seine Reflektion über den Wandel in seinem Beruf und der Branche im Allgemeinen zum Ausdruck. Während sich die Zeit und die Medienlandschaft weiterentwickeln, muss er sich mit den Veränderungen seiner Arbeitsweise auseinandersetzen. Diese kontinuierliche Anpassung erfordert innovative Ansätze, um den Ansprüchen der neuen Generation gerecht zu werden, während er auch die Wurzeln der Sendung nicht aus den Augen verlieren möchte. Der stetige Wandel zeigt, dass die Welt sich weiter dreht und neue Geschichten und Ansätze immer wieder aus der Realität des Lebens heraus entspringen.
Es gibt vielleicht keinen anderen Menschen, der das Denken und die Weltsicht der Bundesrepublik Deutschland so geprägt hat: Denn Armin Maiwald von der "Sendung mit der Maus" hat das Denken der Menschen beeinflusst, als sie noch Kinder waren.
Für die "Sendung mit der Maus", die seit 1971 in der ARD läuft, ist Armin Maiwald mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Grimme-Preis ausgezeichnet worden.
In der neuen Folge von "Alles gesagt?" dem unendlichen Podcast der ZEIT, spricht Maiwald über seine Kindheit im Nachkriegsdienstdeutschland, über die Erfindung seiner Sendung – und natürlich auch darüber, warum die Banane krumm ist und wie die Farbe in die Zahnpasta kommt.
Armin Eckhard Maiwald wurde am 23. Januar 1940 in Köln geboren, sein Vater war Konditormeister und ist im Krieg als Soldat gefallen, seine Mutter hatte ein Café.
Maiwald wurde 1963 Regieassistent beim WDR und führte bald selbst Regie. Von 1969 an produzierte er die Kinderserie "Der Spatz vom Wallrafplatz", seit 1971 dreht er Filme für "Die Sendung mit der Maus", seit 1973 ist er auch einer der Sprecher der "Lach-und Sachgeschichten".
Im Podcast spricht er über seine Arbeit als Filmproduzent, darüber, welche bis heute die meistgestellte Frage der Maus-Zuschauer ist, berichtet von seinen schlimmsten und seinen beliebtesten Filmen und klagt über die Kommerzialisierung des Kinderfernsehens. Einmal singt Armin Maiwald mit den Gastgebern Jochen Wegner und Christoph Amend auch das legendäre Müllabfuhr-Lied.
Nach 6 Stunden und 21 Minuten beendet Armin Maiwald das Gespräch, denn das darf bei "Alles gesagt?" nur der Gast. Diese Folge wurde am 30. April 2023 im Rahmen des ZEIT ONLINE-Podcastfestivals aufgezeichnet.
Produktion: Pool Artists Redaktion: Hannah Schraven, Anna Meinecke Freie Mitarbeit: Vincent Mank, Ronja Ebeling Gästemanagement: Lisa Wennemer, Leonie Weber
Fragen, Kritik, Anregungen? Schreiben Sie eine Mail an allesgesagt@zeit.de.
[ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER.
Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features
Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode
Hear something you like? Tap your headphones to save it with AI-generated key takeaways
Send highlights to Twitter, WhatsApp or export them to Notion, Readwise & more
Listen to all your favourite podcasts with AI-powered features
Listen to the best highlights from the podcasts you love and dive into the full episode