In der vergangenen Woche hat der Rat für die zukünftige Entwicklung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk seine Empfehlungen veröffentlicht, wie ARD, ZDF und Deutschlandradio reformiert werden müssten. Die acht Expertinnen und Experten haben ihre Vorschläge der Rundfunkkommission der Bundesländer übergeben, die darüber in dieser Woche beraten hat. Zentrale Ideen wie die Gründung eine neuen Dachorganisation für die ARD und ein neues Verfahren, den Rundfunkbeitrag festzusetzen, werden aber vorerst nicht umgesetzt.
Im Gespräch mit Holger Klein zeigt sich Roger de Weck, ein Mitglied des Zukunftsrates, dennoch zufrieden: „Die Rundfunkkommission hat im Grund genommen die wesentlichen Stoßrichtungen unseres Berichts begrüßt. Das stimmt mich zuversichtlich. Illusionslos, aber hoffnungsfroh.“
Auf die Frage, warum das Gremium keine konkreten Sparvorschläge gemacht habe, antwortet er: „Wir sind bestellt worden als Zukunftsrat, und nicht als Sparrat. Und Sparen ist kein Ersatz ist für eine langfristige Strategie. Aber das, was wir bieten, vorschlagen, empfehlen, kann zu signifikanten Einsparungen führen.“ Zur Zeit gebe es eine Abwärtsspirale, die dazu führe, dass dort gespart wird, so man nicht sparen müsste: beim Programm.
Roger de Weck ist Autor und Gastprofessor am College of Europe. Zuletzt erschien bei Suhrkamp „Die Kraft der Demokratie“. De Weck war Generaldirektor der Schweizer Radios und Fernsehen, Chefredakteur der „Zeit“ und Moderator von „Sternstunden Philosophie“ (SRF/3Sat). Weck ist Mitglied des Zukunftsrats.
Links
- Bericht des Rates für die zukünftige Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
- "Wenig Zukunft, viel Rat" – Kolumne des ZDF-Verwaltungsrates Leonhard Dobusch bei Netzpolitik.org
- "Die ARD ist nicht wirklich reformfähig" – Interview mit Julia Jäkel und Peter M. Huber in der FAZ
- Länder rüffeln die ARD und bringen Reformen auf den Weg