Das Konzept der Verzögerungskosten wird als zentral für Produktverantwortliche erörtert. Es werden wirtschaftliche Verluste, die durch verspätete Markteinführungen entstehen, sowie die Bedeutung von Deadlines beleuchtet. Tim und Dominique diskutieren die Herausforderungen bei der Priorisierung von Backlog-Items und zeigen, wie man quantitative und qualitative Aspekte vereint. Außerdem gibt es praktische Tipps zur Umsetzung dieser Konzepte im Projektmanagement. Kommunikation mit Stakeholdern spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
Die Kosten der Verzögerung sind entscheidend für die strategische Planung, da sie wirtschaftliche Schäden wie entgangene Umsätze und Marktanteile verursachen können.
Die Priorisierung von Features anhand der Verzögerungskosten hilft Product Ownern, wichtige Entscheidungen zu treffen und profitable Funktionen schneller umzusetzen.
Deep dives
Definition der Kosten der Verzögerung
Die Kosten der Verzögerung, auch bekannt als Cost of Delay (COD), beziehen sich auf die wirtschaftlichen Kosten, die entstehen, wenn ein Produkt oder ein Feature später als geplant geliefert wird. Diese Kosten können in Form von entgangenem Gewinn, Lizenzgebühren oder sogar Verlust der Marktposition auftreten. Ein Beispiel wäre, wenn ein Unternehmen ein neues Produkt plant, das im Wettbewerb schnell auf den Markt gebracht werden muss, aber Verzögerungen zu einem Umsatzverlust führen, da Konkurrenten bereits ähnliche Produkte eingeführt haben. Daher ist die präzise Berechnung dieser Kosten entscheidend für die strategische Produktplanung und -priorisierung.
Priorisierung basierend auf Verzögerungskosten
Die Verwendung von Kosten der Verzögerung zur Priorisierung von Features und Projekten kann entscheidend für den Erfolg eines Produkts sein. Indem man versteht, welche finanziellen Auswirkungen eine Verzögerung hat, können Product Owner wichtige Entscheidungen treffen, um profitablere Features schneller zu implementieren. Ein praktisches Beispiel ist die Vorstellung, dass ein verloren gegangenes Verkaufsfenster durch verspätete Auslieferung einen direkten Einfluss auf den Umsatz hat. Diese Priorisierung hilft Teams auch zu erkennen, welche Elemente am dringendsten behandelt werden müssen, basierend auf ihrer wirtschaftlichen Relevanz.
Risiken und Unsicherheiten der Kosten der Verzögerung
Die Berechnung und Anwendung der Kosten der Verzögerung ist oft mit Herausforderungen verbunden, insbesondere wenn es an präzisen Daten fehlt. Unternehmen müssen oft Annahmen treffen, um die potenziellen Auswirkungen von Verzögerungen zu schätzen, was zu Unsicherheiten führen kann. Beispielsweise kann es schwierig sein, den genauen Wert eines Features oder die finanziellen Folgen einer juristischen Fristüberschreitung zu bestimmen. Diese Unsicherheiten erfordern eine transparente Kommunikation innerhalb des Teams und mit Stakeholdern, um konsistente Entscheidungen zu treffen und gemeinsame Ziele zu verfolgen.
Strategien zur Handhabung von Verzögerungskosten
Es wird empfohlen, mit einfachen Annahmen zu beginnen, um die Kosten der Verzögerung zu berechnen und nicht von Anfang an zu komplex zu werden. Teams sollten regelmäßig ihre Annahmen und Priorisierungen überprüfen, da sich Marktbedingungen und interne Konstrukte ändern können. Ein weiteres wichtiges Element ist die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen, wie der Finanzabteilung, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Letztlich ist die Einsicht, dass Verzögerungskosten Teil einer umfassenden Produktstrategie sind, unerlässlich für den langfristigen Erfolg im Wettbewerbsumfeld.
Cost of Delay, auf Deutsch Verzögerungskosten, beschreibt die wirtschaftlichen Verluste, die entstehen, wenn ein Produkt oder Feature später als geplant auf den Markt kommt. In der neuen Folge von der Produktwerker diskutieren Tim und Dominique, warum dieses Konzept für Product Owner zentral ist und wie es uns bei strategischen Entscheidungen helfen kann.
Dominique definiert Cost of Delay als die Summe aller wirtschaftlichen Kosten, die durch Verzögerungen entstehen. Das reicht von entgangenen Umsätzen und Marktanteilen bis hin zu Lizenz- oder Wartungskosten für alte Systeme. Ein Beispiel zeigt, wie ein verspäteter Systemwechsel zu Millionen Euro zusätzlichen Lizenzgebühren führen kann. Aber auch weiche Faktoren wie verlorene Marktreputation oder Kundenzufriedenheit können in die Bewertung einfließen. Besonders praktisch wird Cost of Delay bei der Priorisierung von Backlog-Items. Features können wie verderbliche Waren betrachtet werden: Je später sie geliefert werden, desto geringer ihr Nutzen. Um das zu quantifizieren, benötigt man eine klare Formel. Ein gängiger Ansatz ist, die Kosten pro Zeiteinheit zu berechnen, zum Beispiel pro Woche oder Sprint, und diese durch die Größe der Arbeit zu teilen. Dieser Ansatz ähnelt dem Konzept Weighted Shortest Job First (WSJF).
In der Praxis ist jedoch nicht immer alles messbar. Dominique und Tim betonen, dass Schätzungen oft auf Annahmen basieren müssen. Dabei geht es nicht um absolute Genauigkeit, sondern um eine Diskussion, die ein gemeinsames Verständnis schafft. „Es ist besser, mit unscharfen Daten zu arbeiten, als gar keine Grundlage zu haben“, so Dominique. Wichtig sei es, Annahmen zu dokumentieren und regelmäßig zu überprüfen. Darübe rhinaus ist ein weiterer spannender Aspekt die enge Verbindung zwischen Cost of Delay und der Produktstrategie. Unternehmen müssen abwägen, ob sie lieber schnell liefern oder auf Perfektion setzen wollen. Diese Entscheidung hat nicht nur Einfluss auf die Priorisierung einzelner Aufgaben, sondern auch auf die langfristige Marktpositionierung.
Die Folge schließt mit wertvollen Tipps für den Einstieg in das Thema Cost of Delay. Tim und Dominique raten dazu, sich zunächst auf einfache Annahmen zu stützen und diese regelmäßig zu überprüfen. Denn nur wer die Kosten von Verzögerungen versteht, kann nachhaltig erfolgreiche Produkte entwickeln.
Passend zur aktuellen Folge empfehlen wir euch übrigens noch diese Folge, weil sie thematisch sehr passen und in der Folge referenziert werden: