Causa Pilnacek (2/2): Was ist in der Todesnacht passiert?
Mar 1, 2025
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Peter Pilz, ehemaliger Abgeordneter und Gründer von ZackZack, und Christian Matura, ein Unternehmer und Bekannter von Christian Pilnacek, gehen dem mysteriösen Tod von Pilnacek nach. Sie diskutieren neue Gutachten, die Zweifel an der offiziellen Suizidversion aufwerfen, insbesondere die schweren Verletzungen bei der Obduktion. Smartwatch-Daten könnten entscheidende Hinweise liefern, während geheime Aufnahmen und politische Verwicklungen neue Fragen aufwerfen. Auch die möglichen Folgen für das Justizsystem und die politische Landschaft werden beleuchtet.
Die Obduktion von Christian Pilnacek offenbarte über 20 Verletzungen, die Fragen zu den Umständen seines Todes aufwarfen.
Die unzureichende Sicherung von Beweismitteln und die politischen Verbindungen von Pilnacek könnten auf mögliche Vertuschungen hinweisen.
Deep dives
Untersuchung der Todesursache
Die Todesursache des Spitzenbeamten Christian Pilnercheck wurde von einem Gerichtsmediziner als Ertrinken festgestellt, ohne Hinweise auf Suizid oder Fremdeinwirkung im Obduktionsbericht zu finden. Jedoch weist der Bericht über 20 Verletzungen am Körper auf, darunter schwere Traumata, die Fragen zur Ursache aufwerfen. Diese Diskrepanz sorgte für Verwunderung bei Peter Pilz, der eine tiefere Ermittlung in die Umstände des Todes forderte. Ein Unfallchirurg, den Pilz konsultierte, kam zu dem Schluss, dass solche Verletzungen schwerlich bei einem Sturz auftreten können, was die Vermutung über einen möglich Gewaltakt unterstützt.
Verschwundene Beweismittel
Wichtige Beweismittel wie das Handy und die Smartwatch von Pilnercheck wurden von den Ermittlern nicht gesichert, obwohl es Anzeichen gab, dass die Geräteträger potenziell entscheidende Daten enthielten. Das Landeskriminalamt, das die Smartwatch für seine Ermittlungen erhielt, gab an, keine relevanten Daten gefunden zu haben, während Experten vor Ort vermuten, dass der Hersteller leicht hätte kontaktiert werden können, um mehr Informationen zu erhalten. Zudem wurde der private Laptop von Pilnercheck unter fragwürdigen Umständen behandelt, was wichtige Dokumente verloren gehen ließ. Diese Versäumnisse steigerten die Spekulationen über eine Vertuschung innerhalb der Polizei und der politischen Kreise.
Politischer Druck und Geheimnisse
Die politischen Verbindungen von Christian Pilnercheck könnten eine Rolle in den Geschehnissen um seinen Tod gespielt haben, insbesondere angesichts seiner kritischen Haltung zur Volkspartei. Eine geheime Audioaufnahme, die Pilnercheck beim den Aussagen über den Druck seiner politischen Verbindungen zeigt, könnte weiteren Aufschluss darüber geben, was schiefgelaufen ist und wer möglicherweise von seinem Tod profitieren wollte. Nach seinem Tod äußerte Sebastian Kurz frühzeitig Suizidgerüchte, was Zweifel hinsichtlich der Motive und der Handhabung des Falls aufwarf. Der Vorwurf, dass Pilnercheck möglicherweise zu viel wusste und die ÖVP entblößen könnte, sorgte für Aufregung unter den Politkern, was ein weiteres Motiv für potenzielle Vertuschungen oder sogar Gewalt darstellen könnte.
Ermittlungen und mögliche Ungereimtheiten
Die Ermittlungen zu Pilnerchecks Tod wurden von der Staatsanwaltschaft als abgeschlossene Sache betrachtet, während zahlreiche offene Fragen und Ungereimtheiten blieben. Zwei unabhängige Gutachten von hochrangigen gerichtsmedizinischen Experten kamen zu dem Schluss, dass ein Suizid unwahrscheinlich, ein Unfall jedoch denkbar sei. Pilz argumentierte, dass die Ermittler den Fall nicht ausreichend prüften und die Möglichkeit von Gewaltakten nicht ernsthaft in Betracht zogen. Diese Nachlässigkeit wirft Fragen auf, ob es Versuche gab, den Fall im politischen Interesse zu verschleiern, was möglicherweise auch die künftigen Ermittlungen beeinflussen könnte.
Mehrere Gutachten rücken den Fall Pilnacek in neues Licht. Was ist in der Todesnacht im Oktober 2023 wirklich passiert?
Christian Pilnacek war einst der mächtigste Beamte im Justizministerium – und bestens vernetzt in der Politik, vor allem in ÖVP und FPÖ. 2023 kommt er überraschend ums Leben. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft kommen zu dem Schluss, dass es Suizid war. Doch nun bringt der ehemalige Abgeordnete und Zackzack-Gründer Peter Pilz neue Details ans Licht, die den Fall in einem anderen Licht erscheinen lassen. Die schweren Verletzungen, die bei der Obduktion von Pilnaceks Leiche festgestellt werden, rücken dessen Tod in völlig neues Licht.
Im zweiten Teil dieser Doppelfolge von "Inside Austria" geht es um die Frage, was in der Todesnacht im Oktober 2023 an der Donau tatsächlich passiert sein könnte.
In dieser Folge geht es um strafrechtliche Vorwürfe. Für alle genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung.
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