Kim Nena Duggen, Organisationsarchitektin bei Embark, teilt ihre wertvollen Einblicke in die praktische Umsetzung von Team Topologien. Sie diskutiert die Herausforderungen, die bei der Anwendung entstehen, und hebt die Wichtigkeit klarer Verantwortlichkeiten sowie enge Zusammenarbeit hervor. Zudem beleuchtet sie die Schlüsselfunktion von Architekten und die Rolle von Enabling-Teams. Die Diskussion umfasst auch die Optimierung von Teamstrukturen und den Umgang mit Konkurrenzsituationen durch interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Team Topologien klassifizieren Teams in vier Haupttypen, die unterschiedliche Rollen in der Software-Entwicklung übernehmen und effektive Zusammenarbeit fördern.
Die Interaktionsmodi zwischen Teams sollten sorgfältig abgestimmt werden, um kognitive Belastung zu reduzieren und die Effizienz zu steigern.
Eine offene Fehlerkultur ist entscheidend für den Erfolg von Team Topologien, da sie Vertrauen und kollaborative Problemlösung unter den Teammitgliedern fördert.
Deep dives
Team-Typen und deren Rolle
Die Team-Topologien teilen Teams in vier Haupttypen ein: Stream-Aligned, Enabling, Platform und Complicated Subsystem Teams. Stream-Aligned Teams sind für die Wertschöpfung zuständig und sollen die zentrale Rolle in der Organisation spielen, indem sie cross-funktional besetzt sind und über alle notwendigen Fähigkeiten verfügen, um ein Produkt oder einen Service vollständig zu verantworten. Enabling Teams hingegen unterstützen Stream-Aligned Teams dabei, Herausforderungen zu überwinden und Hindernisse zu beseitigen, indem sie besondere Fachkenntnisse oder unterstützende Konzepte bereitstellen. Das Verständnis dieser Teamtypen ist entscheidend, da sie die Grundlage für effektive Zusammenarbeit in der Organisation bilden und evolutionär weiterentwickelt werden müssen, um den sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden.
Interaktionen zwischen Teams
Die Zusammenarbeit innerhalb und zwischen Teams erfolgt über verschiedene Interaktionsmodi, die auf ihre jeweilige Aufgabe und Beziehung abgestimmt sind. Eine wichtige Unterscheidung wird zwischen 'Access to Service' und 'Collaboration' getroffen, wobei erstere eine niedrigere Kommunikationsintensität erfordert und letztere eine engere Zusammenarbeit nahelegt. Diese Differenzierung zielt darauf ab, die kognitive Belastung der Teams zu reduzieren und die Effizienz zu steigern, indem klare Verantwortlichkeiten definiert werden. Das Ziel ist es, dass Teams möglichst autonom arbeiten und direkte Abstimmungen auf ein Minimum reduziert werden.
Plattform-Teams und deren Bedeutung
Plattform-Teams spielen eine wesentliche Rolle, indem sie Dienstleistungen und Selbstbedienungsoptionen bereitstellen, die anderen Teams helfen, effizienter zu arbeiten. Anstatt dass jedes Stream-Aligned Team redundante Services erstellt, konzentriert sich das Plattform-Team auf die Bereitstellung bewährter Lösungen und Technologien, die die Nutzung und die Qualität erhöhen. Ein zukunftsorientierter Ansatz ist erforderlich, um sicherzustellen, dass diese Plattformen von den Stream-Aligned Teams als nützlich erachtet werden und effektives Feedback erhalten. Diese Wechselbeziehung ist entscheidend, um Schwachstellen in der Organisation zu identifizieren und eine kontinuierliche Verbesserung zu ermöglichen.
Cognitive Load und Team-Leistung
Das Konzept der Cognitive Load ist zentral für die Optimierung der Teamleistung und deren Fähigkeit, wertschöpfende Tätigkeiten zu übernehmen. Teams dürfen nicht durch übermäßige Aufgaben oder Verantwortlichkeiten überlastet werden, die ihre Leistung beeinträchtigen könnten. Die Einführung von unterstützenden Enabling- und Plattform-Teams dient dazu, diese Last zu verteilen, sodass die Stream-Aligned Teams sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Indem die Teams so strukturiert werden, dass sie sich auf ihre Hauptergebnisse konzentrieren, wird die Effizienz in der Wertschöpfung maximiert.
Fehlerkultur und soziale Dynamiken
Eine offene Fehlerkultur ist entscheidend für den Erfolg von Team Topologies, da sie Vertrauen und Zusammenarbeit fördert. Statt Probleme zu verbergen aus Angst vor Bestrafung, sollten Teammitglieder ermutigt werden, Herausforderungen offen zu kommunizieren und gemeinsam zu lösen. Diese Art der Kultur muss aktiv gefördert werden, um zu verhindern, dass Teams in interne Konflikte oder Machtkämpfe verwickelt werden, insbesondere wenn mehrere externe Dienstleister beteiligt sind. Der Fokus sollte darauf liegen, dass alle Teams zusammenarbeiten und gemeinschaftlich für den Erfolg verantwortlich sind, anstatt in Konkurrenz zueinander zu stehen.
Team Topologies scheint ein erfolgversprechendes Konzept zu sein, um die Teams für Software-Entwicklungsprojekte aufzustellen. Auf den ersten Blick scheinen die Ideen relativ einfach verständlich zu sein - und tatsächlich ist das einer der Vorteile von Team Topologies. Aber in der Praxis ergeben sich dann doch oft Herausforderungen, weil die Realität eben kompliziert und vielfältig ist. In dieser Episode diskutieren Kim Nena Duggen und Eberhard Wolff ihre Erfahrungen, Szenarien und Lösungsideen aus der Praxis mit Team Topologies.