Die beste Serie über ChatGPT und Einsamkeit: "Pluribus"

35 snips

Dec 8, 2025

In einer dystopischen Welt bleibt Carol die einzige Uninfizierte, während ein Virus die anderen in ein Schwarmbewusstsein verwandelt. Diese Veränderung führt zu einer merkwürdigen Freundlichkeit, die Carol skeptisch betrachtet. Die Diskussion nimmt eine Wendung zu Themen wie die Rückkehr alltäglicher Modeerscheinungen und die Bedeutung von Individualität in einer kollektivistischen Gesellschaft. Außerdem werden Verbindungen zu künstlicher Intelligenz und den Herausforderungen von Einsamkeit und Empathieverlust gezogen.

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Episode notes

INSIGHT

Science‑Fiction Als Spiegel Der Gegenwart

Vince Gilligan nutzt Science-Fiction, um unseren aktuellen Postliberalismus zu spiegeln.
Pluribus zeigt, wie das Kollektivdenken als Reaktion auf liberale Krisen erscheint.

INSIGHT

Schwarmbewusstsein Und Die Eine Unbeugsame

In Pluribus verbindet ein Virus die Menschen zu einem glücklichen Schwarmbewusstsein.
Carol bleibt immun und steht als widerspenstiger Individualist dagegen.

ADVICE

Originalsprache Mit Untertiteln

Schau Pluribus im Original mit deutschen Untertiteln statt synchronisiert.
So bleibt Ray Sehorns Wut und Sprachrhythmus authentisch erhalten.

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Warum sind alle plötzlich so seltsam nett? Die Amerikanerin Carol (Rhea Seehorn) findet sich plötzlich in einer Welt wieder, in der ein außerirdisches Virus (fast) alle anderen Menschen infiziert hat – nur sie selbst blieb verschont. Der Erreger hat einen merkwürdigen Effekt auf die Betroffenen: Sie alle sind jetzt miteinander verbunden, sie bilden ein Schwarmbewusstsein, das keine Individualität mehr kennt – und deswegen jetzt richtig glücklich und ausgeglichen ist. Gut gelaunt und hilfsbereit treten die verwandelten Mitmenschen dem schlecht gelaunten Individuum Carol gegenüber. Die traut dem Frieden nicht und will den Zusammenschluss unbedingt rückgängig machen, den sie für einen "Verrat an der Menschheit" hält.

Der Fernsehautor Vince Gilligan erfand einst, als das goldene Zeitalter der Fernsehserie gerade angebrochen war, die Geschichte vom Chemielehrer Walter White, der endlich wieder lebendig sein wollte und ein echtes Individuum – und deswegen kriminell wurde. Seine neue fantastische Serie heißt "Pluribus", es ist diesmal eine Science-Fiction-Parabel geworden – aber eine Parabel auf was? Welche Gegenwart wird hier bebildert? "E pluribus unum", so steht es auf dem Siegel der Vereinigten Staaten, "aus vielen eins" – was mag das heute heißen? Wird in "Pluribus" eine Welt gezeichnet, in der die überfreundlichen Chatbots das Ruder übernommen haben? Warum verteidigt Carol eigentlich noch mit allen Mitteln ihre Individualität? Wo ihr doch außer Wut und Trotz nicht allzu viel einfällt, was sie als Argument anführen könnte für ihre Art und Weise, zu leben …

In der neuen Folge des Feuilletonpodcasts "Die sogenannte Gegenwart" sprechen Nina Pauer und Lars Weisbrod über "Pluribus" – die Serie der Stunde, die von der Krise des Liberalismus und der Krise des Individualismus erzählt.

Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de.

Shownote:

Am Freitag, dem 12. Dezember, ist "Die sogenannte Gegenwart" live in Berlin beim Frohen Festival. Tagestickets gibt es hier.

Ab dem 15.1.2025 sind Teile des Archivs von "Die sogenannte Gegenwart?" nur noch exklusiv mit einem Digitalabo der ZEIT zu hören – auf www.zeit.de/die-sogenannte-gegenwart, auf Apple Podcasts und auf Spotify. Ein kostenloses Probeabo können Sie hier abschließen. Wie Sie ihr Abo mit Spotify oder Apple Podcasts verbinden, lesen Sie hier.

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