Wie weit geht Putin noch? (Tag 1010 mit Carsten Breuer)
Nov 29, 2024
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Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr, gibt aufschlussreiche Einblicke in Deutschlands militärische Vorbereitung auf die Bedrohung durch Russland. Er diskutiert die aktuelle Lage in der Ukraine und betont die Notwendigkeit, den Westen mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Breuer spricht auch über den gefährlichen Einsatz hybrider Kriegsführung durch Russland und die geopolitischen Spannungen in Europa. Zudem äußert er sich zur Rolle der USA und dem möglichen Einfluss der kommenden Präsidentschaftswahlen auf die NATO-Strategien.
Die Warnungen des BND-Präsidenten verdeutlichen, dass Russland hybride Methoden einsetzt, um die NATO und den westlichen Zusammenhalt zu testen.
Die Unterstützung der Bundeswehr für die Ukraine ist entscheidend, um den weiteren Vordringen Russlands entgegenzuwirken und Vertrauen in die NATO zu stärken.
Deep dives
Russlands Vorbereitungen auf einen Krieg mit dem Westen
Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes hat deutlich gewarnt, dass Russland sich auf einen Krieg mit dem Westen vorbereitet. Diese Einschätzung unterstreicht, dass Deutschland und andere westliche Staaten aus der Perspektive Russlands als Feinde angesehen werden, insbesondere aufgrund ihrer Unterstützung für die Ukraine. Die russischen Behörden verwenden verschiedene hybride Methoden, einschließlich Cyberangriffe, Propaganda und Desinformation, um westliche Gesellschaften zu destabilisieren. Diese Strategien zielen darauf ab, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und das Vertrauen in westliche Institutionen zu untergraben.
Anhaltende militärische Angriffe Russlands auf die Ukraine
Russische Streitkräfte haben die Ukraine in der vergangenen Nacht erneut stark aus der Luft angegriffen, wobei die Infrastruktur und die Energieversorgung gezielt ins Visier genommen wurden. Die täglichen Angriffe haben schwere Schäden verursacht, und viele Zivilisten sind betroffen, insbesondere vor dem Winter, wenn die Temperaturen sinken. Die Gefechte finden in verschiedenen Regionen der Ukraine statt, wobei die russische Armee Berichten zufolge weiter vorrückt. Die militärische Lage in der Ukraine bleibt angespannt, und die Unterstützung aus dem Westen wird als entscheidend angesehen, um der Ukraine in dieser kritischen Phase zu helfen.
Die Rolle der NATO und der USA im Ukraine-Konflikt
Der BND-Präsident hat die besorgniserregende Situation innerhalb der NATO angesprochen, da Zweifel an den amerikanischen Beistandsverpflichtungen bestehend aus Artikel 5 des NATO-Vertrags geäußert wurden. Die NATO ist nicht nur ein militärisches Bundesbündnis, sondern auch ein Vertrauensbündnis, und das Vertrauen der Mitgliedsländer ist entscheidend für die Zusammenarbeit. Während sich die USA auf eine Veränderung in der politischen Führung vorbereiten, gibt es Bedenken darüber, wie sich dies auf die militärische Unterstützung für die Ukraine auswirken könnte. In diesem Kontext musste die Bundeswehr auch ihre Rolle und Unterstützung für die ukrainischen Streitkräfte überdenken.
Hybrider Krieg und die deutsche Sicherheitsstrategie
Die Diskussion über den hybriden Krieg hat an Bedeutung gewonnen, da Russland Strategien anwendet, um wie eine Art Test zu agieren, der den Zusammenhalt der NATO untergraben könnte. Die zivilen und sicherheitspolitischen Planungen in Deutschland stehen unter Druck, um auf die Bedrohung durch Russland angemessen zu reagieren. Die Einrichtung polnischer Sicherheitsstrukturen und stationierter deutscher Kräfte zeigt den Willen zur Zusammenarbeit und Abschreckung. Zudem sind die Herausforderungen in der Luftverteidigung und die Notwendigkeit zur Stärkung der militärischen Kapazitäten deutscher Streitkräfte Teil der aktuellen Debatten über nationale Sicherheit.
Der Chef des Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl, warnt vor einem möglichen Austesten der NATO-Bestandsgarantie. Russland bereite sich auf einen Krieg gegen den Westen vor, sagte der BND-Präsident in dieser Woche vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. "Mit dem umfassenden Einsatz der hybriden Methoden und Mittel durch Russland steigt auch das Risiko, dass sich irgendwann die Frage eines NATO-Bündnisfalls stellt."
Carsten Schmiester berichtet, dass Putin mit dem Einsatz der Mittelstreckenrakete "Oreschnik" gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew gedroht habe. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, gibt im Podcast ausführlich Einblicke, wie sich Deutschland militärisch auf die aktuelle Lage vorbereitet. Die Ukraine führe im Moment ein Verzögerungsgefecht durch. Militärisch bedeutet das, Raum aufzugeben und sich dafür Zeit zu kaufen. "Diese Zeit wird uns für den Westen im Moment gekauft." Damit die russischen Geländegewinne nicht weiter zunehmen, müsse der Westen weiter Waffen liefern, sagt er im Interview mit Anna Engelke. Deshalb unterstützt die Bundeswehr auch weiter mit Flugabwehr und Kampfpanzern wie dem Gepard. Nicht nur aus Beständen der Bundeswehr, sondern auch aus der Produktion der Industrie. Ziel sei es, den Krieg so zu beenden, dass Putin eben nicht recht behält. Auch zur Rolle der USA unter dem zukünftigen Präsidenten Donald Trump äußert sich Breuer: "Es wird sicherlich an der einen oder anderen Stelle eine andere Kleiderordnung geben."