Max Hoppenstedt, SPIEGEL-Redakteur und Experte für Online-Phänomene, beleuchtet Elons Musks doge-Initiative zur Effizienzsteigerung der US-Regierung. Während er verspricht, Kosten zu sparen, zeigt sich, dass viele Jobs auf der Strecke bleiben. Hoppenstedt diskutiert, wie Musks Vision mit politischen Interessen verwoben ist, und hinterfragt die Wirksamkeit sowie die Transparenz seiner Versprechen. Zudem wird die Beziehung zwischen Musk und der Trump-Administration kritisch beleuchtet und die möglichen gesellschaftlichen Folgen thematisiert.
Die neu gegründete US-Regierungsabteilung Doge, unter Elon Musks Leitung, verspricht radikale Effizienz, sieht sich jedoch berechtigten Bedenken hinsichtlich der Erfahrung ihrer Mitarbeiter gegenüber.
Trotz einer ansprechenden Präsentation kritisieren Experten die Glaubwürdigkeit der von Doge angekündigten Einsparungen, die oft als übertrieben oder falsch betrachtet werden.
Deep dives
Elon Musk und Doge: Revolutionäre Effizienz oder Gefahren?
Doge ist eine neu gegründete US-Regierungsabteilung, die unter der Führung von Elon Musk darauf abzielt, die Verwaltung radikal effizienter zu gestalten. Obwohl das Konzept der Effizienz nicht neu ist und bereits unter früheren Regierungen verfolgt wurde, unterscheidet sich Doge durch seine aggressive Vorgehensweise und ungewohnte Zusammensetzung, die stark von jungen Fachkräften aus dem Silicon Valley geprägt ist. Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass die Erfahrung und Hintergründe dieser Mitarbeiter bedenklich sein könnten, insbesondere wenn man die potenziellen Risiken von Cyberangriffen und Missbrauch von Regierungsdaten bedenkt. Eine der bemerkenswertesten Figuren ist ein 19-Jähriger, der in Chatrooms für Cyberkriminalität aktiv war und nun möglicherweise Zugang zu sensiblen Regierungsinformationen hat, was Fragen zur Sorgfalt und Verantwortung aufwirft.
Doge-Website: Glamouröse Inszenierung und fragwürdige Zahlen
Die Website von Doge präsentiert sich als eine moderne und benutzerfreundliche Plattform, die große Einsparungen bei den Staatsausgaben verspricht. Trotz des ansprechenden Designs und der Visualisierungen sind viele der angepriesenen Einsparungen nach Angaben von Faktenprüfern nicht glaubwürdig und werden als übertrieben oder falsch klassifiziert. Experten kritisieren, dass die Darstellung der Einsparungen mehr eine Inszenierung als eine transparente und verantwortungsvolle Buchhaltung darstellt. Dies untergräbt das Vertrauen in die Behauptungen von Doge, dass die Effizienz der Regierung tatsächlich verbessert wird.
Macht und Kontrolle: Elon Musk als politischer Akteur
Die Beziehung zwischen Elon Musk und Donald Trump zeigt zahlreiche Facetten der Machtverteilung innerhalb der Trump-Administration, da Musk als ein entscheidender Berater dafür sorgt, dass Trumps radikale Effizienzpläne in der Öffentlichkeit positiv wahrgenommen werden. Musk hat in Umfragen unter seinen Followern eine überwältigende Zustimmung für Doge erhalten, was seiner Position als beliebte Figur in der Öffentlichkeit zusätzliche Legitimität verleiht. Gleichzeitig gibt es jedoch Forderungen nach mehr Kontrolle und Transparenz, besonders in Bezug auf den Zugang zu sensiblen Daten und Systemen, denen Musk durch Doge näher kommt. Angesichts dieser Entwicklungen befürchten viele Experten, dass die Kontrolle über kritische Regierungsinformationen und Systeme zunehmend in die Hände weniger technikaffiner Akteure gelangen könnte, was potenziell gefährliche Folgen haben könnte.
Elon Musk verspricht Effizienz und zersägt zehntausende Jobs. Doch vermeintliche Einsparungen entpuppen sich als Rechenfehler. »Die echten Folgen werden erst nach und nach klar« , sagt SPIEGEL-Redakteur Max Hoppenstedt.
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