Wie rettet man Beziehungen, Frau Hoffmann-Bisinger?
Nov 7, 2023
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Ilka Hoffmann-Bisinger ist eine erfahrene Paartherapeutin aus Berlin, die über die Herausforderungen und dynamischen Prozesse in Beziehungen spricht. Sie betont die Wichtigkeit von Empathie und Neutralität in ihrer Arbeit. Ilka erklärt, wie Kindheitserfahrungen und Kommunikationsblockaden Konflikte beeinflussen können. Sie behandelt auch den Rückgang der Intimität in langjährigen Beziehungen und bietet praktische Tipps zur Verbesserung der sexuellen Verbindung. Ihre Einblicke in die Rolle von Paartherapie und die Verantwortlichkeit beider Partner sind erhellend und hilfreich.
Das Einlegen von Pausen bei Konflikten ist entscheidend, um die emotionale Erholung zu fördern und Eskalationen zu verhindern.
Die familiären Hintergründe beeinflussen die Kommunikationsmuster in Beziehungen und erfordern ein besseres Verständnis zwischen den Partnern.
Deep dives
Die Bedeutung von Pausen in Beziehungen
Pausen spielen eine entscheidende Rolle in emotional angespannten Beziehungen. Wenn Paare während eines Streits feststellen, dass der Kontakt schwierig wird und Augenkontakt nicht mehr möglich ist, ist es wichtig, eine Pause einzulegen. Dabei sollte betont werden, dass die Pause temporär ist und eine Rückkehr zur Kommunikation nach der emotionalen Erholung vorgesehen ist. Dies verhindert, dass Konflikte eskalieren und die Beziehung langfristig schädigen.
Häufige Konfliktthemen in Partnerschaften
Paare kommen oft mit ähnlichen Konflikten zu einer Therapie, darunter Themen wie Geld, Kindererziehung und unterschiedliche Bedürfnisse. Neuere Herausforderungen beinhalten die Veränderungen in Rollenverteilungen, insbesondere wenn Frauen mehr verdienen als Männer, was neue Konflikte auslöst. Jüngere Paare stehen zudem vor der Schwierigkeit, berufliche Verpflichtungen mit der Geburt mehrerer Kinder zu vereinbaren, was zu einer Überlastung führt. Diese wiederkehrenden Probleme erfordern Aufmerksamkeit, um stagnierende Beziehungen zu verhindern.
Der Einfluss von Kindheitserfahrungen auf Beziehungsmuster
Die Kindheit prägt häufig die Kommunikationsmuster und Reaktionsweisen in einer Partnerschaft. Therapeuten beobachten oft, dass die Art und Weise, wie Paare miteinander umgehen, das Ergebnis ihrer familiären Erfahrungen ist. Zum Beispiel kann ein Partner aus einer lauten, kritischen Familie eher zu aggressivem Verhalten neigen, während der andere, der in einer stillen Umgebung aufgewachsen ist, dazu tendieren könnte, sich zurückzuziehen. Dieses Verständnis hilft Paaren, ihre Dynamik besser zu erkennen und Empathie füreinander aufzubauen.
Das Fehlen von Kommunikation und ihre Folgen
In vielen Beziehungen bleibt die Kommunikation auf der Strecke, was zu Missverständnissen und emotionaler Distanz führt. Wenn ein Partner sich kontinuierlich zurückzieht oder nicht offen über seine Gefühle spricht, kann dies beim anderen zu Unsicherheit und Frustration führen. Eine beidseitige Reflexion darüber, wie das Verhalten des Partners wahrgenommen wird, ist entscheidend, um die emotionale Verbindung zu stärken. Paare sollten sich darauf konzentrieren, wie sie ihre Bedürfnisse gegenseitig besser verstehen können, um eine gesunde Kommunikation zu fördern.
"Es ist vor allem wichtig, dass ich neutral bleibe. Das heißt, dass ich die Not auf beiden Seiten sehe und nicht denke: Okay, das ist der Gute, das ist die Böse", sagt Ilka Hoffmann-Bisinger, Paartherapeutin im Podcast Frisch an die Arbeit.
Ilka Hoffmann-Bisinger ging schon in ihrem Psychologie-Studium zum ersten Mal zur Paartherapie, gemeinsam mit ihrem damaligen Freund. Diese Therapie sei ein prägendes Erlebnis gewesen, "weil man direkt eine Rückmeldung von dem anderen bekam". Seit 1991 arbeitet sie selbst als Therapeutin in Berlin und berät Paare, Gruppen und Familien.
Im Podcast erzählt sie, warum bei streitenden Paaren immer beide verantwortlich sind, was hilft, wenn ständig dieselben Themen zu Konflikten führen oder wenn Paare kaum Sex haben. Sie sagt auch, welche Eigenschaften ihr als Therapeutin helfen – und wie sie es schafft, ihre eigene Ehe nicht ständig zu analysieren.
"Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de.
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