Vom Flop zum Kult: Die Geburt der "Rocky Horror Picture Show"
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Aug 14, 2025
Der Podcast beleuchtet die überraschende Wandlung der 'Rocky Horror Picture Show' von einem anfänglichen Flop zu einem Kultfilm der queeren Szene. Durch kreative Vermarktung und mitreißende Publikumsinteraktion avancierte der Film zum Phänomen der Midnight-Movies. Die kulturellen Anspielungen und die Rolle des Dr. Frankenfurter zeigen einen gewagten Bruch mit gesellschaftlichen Normen. Diese grandiose Reise ist nicht nur ein Ausdruck von sexueller Befreiung, sondern auch ein unerschütterliches Symbol der Vielfalt, das über 48 Jahre lang ununterbrochen gefeiert wird.
14:40
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Vom Flop Zum Midnight-Movie
Der Film floppte nach der Premiere und Richard O'Brien war enttäuscht, weil die Energie der Bühne verloren schien.
Ein cleverer Marketing-Trick machte ihn sechs Monate später als Midnight Movie an US-Universitäten zum Hit.
insights INSIGHT
Mitmachen Als Schlüssel Zum Kult
Die Mitmachkultur verwischt die Grenze zwischen Leinwand und Publikum und macht jede Vorstellung zum einzigartigen Erlebnis.
Kostümieren, Mitsingen und Requisiten schaffen Gemeinschaft und langanhaltende Fanbindung.
question_answer ANECDOTE
Ein Studierenden-Erlebnis
Susanne Bach erinnert sich an ihr erstes Rocky-Horror-Erlebnis in Schottland mit geklauten Laborkitteln und einer ausgelassenen Gruppe.
Die Vorstellung mit Reis, Klopapier und Mitsingen prägte sie nachhaltig.
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Am 14.8.1975 kommt das Trash-Musical in London ins Kino - und floppt. Heute gilt es als Kultfilm der queeren Szene und Symbol sexueller Befreiung.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christiane Kopka:
wie durch einen Marketing-Trick aus einem Flop doch noch ein Hit gemacht wird,
was den Erfolg der "Rocky Horror Picture Show" ausmacht,
wie ein ehemals mäßig erfolgreicher Apostel einen Blockbuster kreiert,
welche Bezüge zur Kulturgeschichte in der Show eingebaut sind,
was die "Rocky Horror Picture Show" mit dem "Weißen Hai" zu tun hat.
Die "Rocky Horror Picture Show" ist an grandioser Verrücktheit kaum zu überbieten: Ein Außerirdischer aus der Galaxie Transsylvanien will einen künstlichen Menschen erschaffen. Vorher muss er jedoch den Rocker Eddie beseitigen, der aus dem Eisschrank ausgebrochen ist. Das biedere Paar Brad und Janet verliert in der Nacht nicht nur seine Unschuld, sondern weiß bald gar nicht mehr so genau, wer es eigentlich ist.
Das Ende der 1960er und die frühen 1970er sind eine angstbesetzte Zeit für viele homosexuelle und queere Menschen. Ein Coming-out ist schwierig. Umso gewagter erscheint die "Rocky Horror Picture Show": Lustvoll verstößt sie gegen alle gängigen Normen und Moralvorstellungen. Für viele junge Schwule und Lesben wirkt sie wie eine Befreiung.
Der Reiz der "Rocky Horror Picture Show" ist unverwüstlich: Die "Museum Lichtspiele" in München zeigen den Film seit nunmehr 48 Jahren ununterbrochen jedes Wochenende.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Prof. Dr. Susanne Bach, Anglistin an der Universität Kassel
Matthias Stolz, Kino-Betreiber
Prof. Dr. Susanne Bach: Vom B-Movie zum Be-Movie. The Rocky Horror Picture Show. In: Angela Fabris und Jörg Helbig (Hg.): Science-Fiction-Kultfilme. Marburg 2016
Mick Rock: Rocky Horror. Das Buch zum Kultfilm. Berlin 2005
Jeffrey Andrew Weinstock (Hg.): Reading Rocky Horror. The Rocky Horror Picture Show and Popular Culture. New York 2008
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