Deep Dive 164 – Domain-Driven Design mit Stefan Priebsch
Oct 18, 2024
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Stefan Priebsch, Consultant bei The PHP Consulting Company und Experte für Domain-Driven Design, teilt in diesem Gespräch seine fundierten Einblicke nach 20 Jahren Erfahrung in der Softwareentwicklung. Er erklärt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Fachexperten und Entwicklern ist, um komplexe Probleme zu modellieren. Zudem wird die Herausforderung thematisiert, DDD in nicht-agilen Unternehmen zu implementieren und die Modernisierung von Legacy-Code zu meistern. Eine unterhaltsame Empfehlung ist die Netflix-Serie 'Chaos', die griechische Mythologie kreativ aufbereitet.
Domain-Driven Design legt den Fokus auf die Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Fachexperten, um innovative Softwarelösungen zu entwickeln.
Das strategische Design von DDD fördert die Strukturierung von komplexen Problemen in Bounded Contexts, was die Wartbarkeit der Software erhöht.
Die schrittweise Implementierung neuer Funktionalitäten neben bestehenden Systemen ermöglicht eine reibungslose Migration und wahrt die Stabilität der Software.
Deep dives
Einführung in Domain-Driven Design (DDD)
Domain-Driven Design (DDD) legt den Fokus auf die Fachlichkeit bei der Softwareentwicklung und hebt hervor, dass die Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Fachexperten im Zentrum stehen sollte. Dabei ist es wichtig, die Fachlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen und nicht ausschließlich auf technische Lösungen zu fokussieren. DDD zielt darauf ab, ein gemeinsames Vokabular zu entwickeln, das von allen Beteiligten verwendet wird, um Missverständnisse zu vermeiden und eine gemeinsame Basis für Diskussionen zu schaffen. Dies unterstützt die effektive Identifikation und Lösung von Problemen, indem die richtigen Fragen gestellt werden, um das wahre Anliegen der Fachanwender zu verstehen.
Strategisches Design und Bounded Contexts
Ein zentrales Konzept von DDD ist das strategische Design, das die Strukturierung der Domäne in so genannte Bounded Contexts betont. Durch die Zerlegung komplexer Probleme in Teilkontexte können Entwickler gezielte Lösungen entwickeln, die eine bessere Softwarearchitektur fördern. Innerhalb jedes Bounded Contexts gibt es spezifische Modelle und Sprachen, die auf die jeweilige Problematik zugeschnitten sind. Diese Methode ermöglicht eine klarere Trennung von Verantwortlichkeiten und fördert die Wartbarkeit des Systems, indem klare Grenzen zwischen verschiedenen Bereichen der Anwendung gezogen werden.
Herausforderungen bei der Implementierung von DDD
Die Anwendung von DDD kann auf bestehende Softwarelösungen Herausforderungen mit sich bringen, insbesondere wenn es um die Migration von Altsystemen geht. Es wird empfohlen, neue Lösungen parallel zum bestehenden System zu entwickeln, anstatt einen radikalen Umstieg mit einem Big Bang zu versuchen. Stattdessen kann man initial kleine Module für neue Funktionalitäten implementieren, die dann allmählich in die alte Software integriert werden. Diese schrittweise Annäherung hilft, die Stabilität der bestehenden Systeme zu wahren und gleichzeitig die Vorteile von DDD zu nutzen.
Kollaboration und Kommunikation im Team
Kollaboration und effektive Kommunikation sind grundlegend für den Erfolg von DDD. Ein häufiges Problem in Unternehmen ist die mangelhafte Kommunikation zwischen Fachabteilungen und Entwicklern, was oft zu Missverständnissen führt. DDD fördert Gespräche auf Augenhöhe und ermutigt die Teammitglieder, gemeinsam Probleme zu identifizieren und Lösungen zu entwickeln. Die Förderung einer gemeinsamen Sprache und visueller Hilfsmittel kann dabei helfen, den Austausch zu verbessern und eine klare Vorstellung vom Projektziel zu schaffen.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von DDD
Ein wesentlicher Vorteil von DDD ist seine Flexibilität und die Fähigkeit, sich an verändernde Anforderungen anzupassen. Unternehmen werden ermutigt, DDD nicht als strikten Regelkatalog zu betrachten, sondern als flexibles Konzept, das an die individuellen Bedürfnisse und Gegebenheiten des Unternehmens angepasst werden kann. In dynamischen Unternehmensumfeldern kann die Fähigkeit, schnell auf Veränderungen zu reagieren, der entscheidende Faktor für den Erfolg sein. Daher sollte DDD in Kombination mit anderen agilen Methoden und Mindsets verwendet werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
In dieser Folge widmen wir uns sehr tiefgehend dem Thema Domain-Driven Design. Falls dir das Thema noch neu ist, hör doch vorher in Folge 57 rein, „DDD, Event Sourcing und CQRS mit Golo Roden“.
Domain-Driven Design, kurz DDD, ist kein neues Phänomen mehr. In der Literatur existiert es bereits seit über 20 Jahren, aber gerade in der praktischen Anwendung hakt es noch häufig. Oftmals werden verschiedene Definitionen und Vorstellungen vermischt und Methodik mit Implementierung verwechselt.
Um mit all diesen Vorurteilen und Missverständnissen aufzuräumen, haben wir uns Stefan Priebsch ins Studio eingeladen. Gemeinsam diskutieren wir nicht nur die Geschichte von DDD, sondern auch den aktuellen Stand und lauschen seinen Erfahrungen aus 20 Jahren Praxis zu diesem Thema.